Nichtionische Tenside: Was du über den Inhaltsstoff in Reinigungsmitteln wissen solltest Von Martina Naumann Kategorien: Kosmetik Stand: 22. März 2020, 10:22 Uhr Foto: CC0/pixabay/Alexas_Fotos Zu nichtionischen Tensiden zählen zum Beispiel die Zuckertenside. Sie gelten als vergleichsweise umwelt- und hautfreundlich – und eignen sich für DIY-Spülmittel und -Shampoos. Nichtionische Tenside sind vielseitig zu verwenden Nichtionische Tenside, unter anderem auch aus Kokosöl. (Foto: CC0/pixabay/huyenxu94) Damit du mit Wasser Schmutz und Fett herauswaschen kannst, brauchst du Tenside. Als Tenside bezeichnen Chemiker Stoffe, die sich gleichzeitig mit Wasser und Fetten verbinden können. Sie verringern dabei die Oberflächenspannung des Wassers und das Wasser kann den Schutz abspülen. Das Wissensmagazin Spektrum erklärt, dass sich Tenside auf Grund ihrer elektrischen Ladung in Kategorien einordnen lassen. Das Umweltbundesamt erläutert die damit verbundenen unterschiedlichen Anwendungen: Anionische Tenside haben eine negative elektrische Ladung. Diese Tenside sind hauptsächlich in Wasch- und Reinigungsmitteln vertreten. Die Ladung sagt erst einmal nichts darüber aus, wie aggressiv oder mild ein Tensid ist. So zählen hierzu zum Beispiel Sulfat-Tenside, die als bedenklich gelten – aber auch Seife gehört dazu. Kationische Tenside sind positiv geladen. Diese Gruppe ist vielfach in Weichspülern zu finden. Nichtionische Tenside besitzen keine elektrische Ladung. Sie reinigen ähnlich gut wie die anionischen Tenside. In Kosmetik und Hautpflege findest du häufig eine Mischung aus nichtionischen und anionischen Tensiden. Nichtionische Tenside: Auf die Endung kommt es an Nichtionische Tenside schäumen gut. (Foto: CC0/pixabay/congerdesign) Laut EU-Gesetz müssen sich alle Tenside in Wasch- und Reinigungsmitteln innerhalb von 28 Tagen abbauen. Doch jede Art von Tensid belastet die Umwelt – du solltest Spülmittel und Co. deshalb immer sehr sparsam einsetzen. Nichtionische Tenside gelten als vergleichsweise hautfreundlich und leicht abbaubar. Es gibt jedoch verschiedene Arten und die erkennst du an der Endung ihrer Bezeichnungen. Spektrum erklärt die verschiedenen Typen: Endung auf -glucosid: Hier handelt es sich um Zuckertenside. Sie bestehen unter anderem aus Glukosezucker und pflanzlichen Rohstoffen, wie beispielsweise Maisstärke und Kokosöl. Auf Inhaltsangaben der Hersteller findest du sie entweder unter der zusammenfassenden Bezeichnung Akylpolyglucoside (kurz APG) oder unter den einzelnen Bezeichnungen der Tenside. Sie lauten beispielsweise „Lauryl-Glucoside“, „Decyl-Glucoside“ oder „Coco-Glucoside“. Endung auf -oxylate: In dieser Gruppe gibt es auch problematische Tenside. Am verbreitetsten sind die unterschiedlich gut abbaubaren Fettalkoholethoxylate (kurz FAEO). Seit 1998 ersetzten sie größtenteils die Alkylphenolethoxylate (kurz APEO). Das Bundesumweltministerium berichtete, dass APEO für die Umwelt gefährlich sind. Ihre giftigen Rückstände lagerten sich im Klärschlamm ab oder ließen sich in Wasserlebewesen nachweisen. Das Reformhausmagazin Schrot und Korn lobt Zuckertenside in Bio-Shampoos als besonders hautverträglich. Nichtionische Tenside in Reinigungsmitteln und Shampoo Wenn du ein Reinigungsmittel kaufst, solltest du stets genau auf die Inhaltsstoffe schauen. Apps wie Codecheck helfen dir dabei, besonders gesundheits- sowie umweltschädliche Stoffe zu erkennen. Vielleicht suchst du nach einem Seifenersatz für selbstgemachtes Spüli oder Shampoo? Auch hier kannst du nichtionische Tenside verwenden. Allerdings solltest du stets beachten: Auch wenn Tenside in Reinigungsmitteln laut Gesetz abbaubar sein müssen, belasten sie bis zu ihrer Zersetzung die Umwelt. Setze sie deshalb nur sehr sparsam ein. Halte dich genau an Dosierungshinweise. Nichtionische Zuckertenside werden oftmals aus Kokosöl oder Palmkernöl gewonnen. Spektrum nennt beispielsweise beide als Rohstoffe für Lauryl-Glucoside. In den meisten Fällen wirst du keine Angabe finden, ob das Öl aus Bio-Plantagen stammt. Laut der Umweltorganisation Regenwald.org sind heimische Öle eine bessere Lösung für die Umwelt. Es muss kein Regenwald abgeholzt werden und die kurzen Transportwege sorgen für einen geringeren CO2-Fußabdruck. Du erhältst nichtionische Zuckertenside in Geschäften oder Onlineshops für DIY-Kosmetik. Richte dich für das Mischungsverhältnis der Zutaten nach den Angaben auf der Tensidpackung. Das Rohtensid ist meist sehr alkalisch (pH-Werte von über 11 sind möglich). Wenn du den Zuckertensiden Essig oder Zitronensäure beimischt, kannst du den pH-Wert regulieren. So ist es möglich, ein mildes pH-neutrales Reinigungsmittel (pH-Wert 7) herzustellen. Bei Rezepten mit Seife hast du diese Möglichkeit nicht. Sie bleiben leicht alkalisch – und können die Haut so reizen. Weiterlesen auf Utopia.de: Naturkosmetik selber machen: So gelingt es mit Lebensmittelresten Cetylalkohol: Wie bedenklich ist der Stoff in Kosmetik? Mikroplastik in Naturkosmetik: Wie kann das sein? ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 10 3 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: DIY Gewusst wie Inhaltsstoffe HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: