Nopal ist eine Bezeichnung für den Feigenkaktus. Dieser kommt vielfältig zum Einsatz – wir zeigen dir, was sich mit Nopal alles machen lässt.
Die Deutsche Kakteengesellschaft hat den Feigenkaktus, der mit botanischem Name Opuntia ficus indica heißt, im Jahr 2019 zum Kaktus des Jahres gekürt. Ein anderer Name für den Kaktus ist Nopal.
Ursprünglich kommt der Feigenkaktus aus Mexiko. Die Pflanze gilt als Neophyt, was bedeutet, dass sie ursprünglich nicht aus Europa stammen. Jetzt ist Nopal unter anderem auch in Südafrika, in Australien sowie im mediterranen Raum verbreitet.
Neben verschiedensten Nutzungen im Bereich Ernährung dienen diese Kakteen den Cochenille-Schildläusen, aus denen der Farbstoff Karmin gewonnen wird, als Lebensraum.
Nopal kann man essen
Verschiedene Bestandteile des Nopal dienen als Basis für Speisen, Säfte und alkoholhaltige Getränke sowie Keimöl. Die Kaktusfeigen sind roh essbar und schmecken laut der Süddeutschen Zeitung gurkenähnlich und etwas bitter.
Auch die Blattsprossen, Nopalitos genannt, sind essbar. Sie werden auch warm oder als Salat zubereitet. Da Nopal eine beträchtliche Menge Oxalsäure enthält, rät die Verbraucherzentrale Menschen mit Nierenproblemen vom Verzehr ab. Außerdem kann Nopal Einfluss auf Blutzucker- und Cholesterinspiegel haben. Daher sollten Diabetes-Patient*innen vor dem Verzehr unbedingt ärztliche Rücksprache halten.
Nopal als Nahrungsergänzungsmittel
Nopal gilt als sogenanntes Superfood. Aber hat der Kaktus diesen Ruf zurecht? Nahrungsergänzungsmittel, die Nopal enthalten, sollen unter anderem gegen Diabetes, einen hohen Cholesterinspiegel und Übergewicht helfen. Die Verbraucherzentrale warnt, dass diese Wirkungen teilweise nicht bestätigt beziehungsweise nicht klar nachgewiesen sind. Zudem gebe es keine Langzeitstudien über die Wirkung von Nopal. Daher sind die Langzeitfolgen unbekannt. Wenn du eines der genannten Gesundheitsprobleme hast, hole ärztlichen Rat ein. Nur so bekommst du sichere und professionelle Hilfe.
Wenn du dein Essen mit einer Extraportion Nährstoffe anreichern möchtest, probiere statt des weit gereisten Kaktus mit unklarer Wirkung regionale Superfoods. Diese haben nicht nur einen kürzeren Transportweg hinter sich, du kannst sie teilweise sogar kostenlos sammeln.
Nopal als veganes Leder
Nopal kannst du nicht nur essen, sondern auch als vegane Lederalternative tragen. Während einige andere Alternativen erdölbasiertes Plastik enthalten, besteht das Kaktusleder ausschließlich aus pflanzlichen Materialien. Die Tierschutzorganisation Peta beschreibt das Material als atmungsaktiv und widerstandsfähig. Außerdem benötigen die Kakteen als Wüstenpflanzen nur eine geringe Menge Wasser. Während die industrielle Tierhaltung mit einer großen Belastung für die Umwelt und massivem Tierleid einhergeht, ist das Kakteenleder aus Nopal neben Kork, Ananasleder und ähnlichen Materialen eine weitere sinnvolle Alternative zu Tierhäuten.
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