Öko-Test hat 20 Gemüsebreie für Babys getestet und warnt vor Furan in allen Gläschen. Der Stoff ist möglicherweise krebserregend und kann die Leber schädigen. Wir erklären, wie er überhaupt in die Babynahrung gelangt und was Eltern tun können.
Gemüsebrei-Gläschen erwärmen und fertig ist das Mittagessen für den Nachwuchs. Der Brei enthält alles, was Babys brauchen und ist mit unterschiedlichem Gemüse, Fisch und Fleisch erhältlich. Wer sein Baby vegetarisch ernähren möchte, sollte auf eisenhaltige Fleischalternativen achten – zum Beispiel Haferflocken.
Insgesamt 20 Gemüsebrei-Gläschen hat Öko-Test auf Problemstoffe untersucht und in jedem einen kritischen Stoff gefunden: Furan. Der Stoff war bereits 2020 bei Stiftung Warentest aufgefallen und steckt noch immer in allen Gläsern. Doch zumindest in zwei Babybrei-Produkten sind nur sehr geringe Mengen an Furan enthalten und Eltern können durchaus etwas gegen Furan tun.
Gemüsebrei für Babys im Test: Nur zwei Gläschen sind „gut“
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Furan als möglicherweise krebserregend eingestuft. In Tierversuchen hatte der Stoff Leberschäden und Leberkrebs hervorgerufen. Welche Folgen er bei Menschen hat, ist bislang unklar.
Furan kann beim Sterilisieren des Babybreis entstehen. Die in den Babybreien gefundenen Mengen seien zum Glück gering, erklärt Öko-Test. Die Hersteller sollten sich dennoch bemühen, den Stoff weiter zu reduzieren. Zwei Gläschen mit Gemüsebrei enthalten besonders wenig Furan und schnitten als Testsieger mit „gut“ ab:
- Alnatura Gemüse mit Süßkartoffeln
- Alnatura Pastinaken mit Zucchini und Blumenkohl
Während Öko-Test am Brei der Testsieger also fast nichts auszusetzen hat, gibt es Kritik am Deckel: Die Dichtung enthält Weichmacher (PVC/PVDC chlorierte Verbindungen), die ins Essen übergehen könnten. Wir empfehlen daher schon länger Schraubgläser mit blauem Ring, die ohne Weichmacher auskommen.
Viele andere Hersteller kommen ohne Weichmacher im Deckel aus, beispielsweise Alete Buntes Buttergemüse und Rossmanns Eigenmarke Babydream Gemüse-Allerlei – dort sind aber die Furan-Gehalte höher (bei beiden Note: befriedigend). Ebenfalls einen erhöhten Furan-Gehalt plus Weichmacher im Deckel wies Öko-Test im Gemüsebrei Hipp Kürbis mit Kartoffeln nach.
Furan im Babybrei vermeiden: Tipps für Eltern
Alle Gemüsebrei-Gläser enthalten Furan – was können Eltern nun tun? Die beste Möglichkeit, um Furan wirklich zu vermeiden, lautet: Babybrei selber machen. Dies hat zugleich den Vorteil, dass Eltern eisenhaltiges Vollkorngetreide wie Haferflocken hinzumischen und so das Baby auch vegetarisch ernähren können. Außerdem sollten Eltern nur Bio-Zutaten verwenden, um Rückstände synthetischer Pestizide zu vermeiden.
Für viele Eltern sind fertige Brei-Gläschen aber nicht wegzudenken. Stiftung Warentest rät Eltern, den Brei im offenen (!) Gläschen in einem Wasserbad zu erwärmen und immer wieder umzurühren. Schon nach kurzer Zeit verflüchtigt sich so bis zu zwei Drittel des Furans.
Tipp: Vor einiger Zeit hat Öko-Test bereits Obstbrei-Gläschen getestet und viele Probleme aufgedeckt: Obstbrei für Babys bei Öko-Test: Kein Brei ist „sehr gut“
Alle Details findest du in der Ausgabe 03/2021 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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