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Ökobilanz von Elektroautos: Wie nachhaltig sind E-Autos wirklich?

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CC0/Unsplash.com/Chuttersnap;Tobias Weinhold

Bei den Neuzulassungen legen E-Autos zu, doch viele Käufer:innen sind weiter verunsichert, ob sich ein Stromer lohnt. Sind Elektroautos denn nun nachhaltiger als Benzin-, Diesel-, und eFuel-Pkw – oder nicht? Die Studienlage zur Ökobilanz der Stromer ist eindeutig.

Fast jeder fünfte Neuwagen war dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge im April 2025 ein E-Auto. Laut ADAC zieht die Nachfrage nach Elektroautos damit weiter deutlich an. Doch wie nachhaltig sind E-Autos überhaupt – im Vergleich zu Verbrennern und Plug-in-Hybriden? Die Studien hierzu kommen zu einem klaren Ergebnis.

Ökobilanz von Elektroautos: besser, aber nicht perfekt

In Deutschland verursacht der Verkehrssektor rund 20 Prozent aller Treibhausgasemissionen. Deswegen ist es sinnvoll und dringend nötig, hier nach emissionsfreien Alternativen zu suchen – und Elektroautos sind derzeit die beste Alternative zu Verbrennern. Das belegen Einzelstudien ebenso wie der aktuelle Policy Brief „Batterien für Elektroautos: Faktencheck und Handlungsbedarf – Ein Update“, den das Fraunhofer ISI im Mai 2025 vorlegte und darin einen Überblick zur Studienlage bei E-Mobilität gibt.

Laut Fraunhofer Policy Brief verursachen heute in Deutschland gekaufte E-Autos bei einer durchschnittlichen Fahrleistung etwa 40 bis 50 Prozent weniger Treibhausgasemissionen als vergleichbare Verbrenner. Diese Berechnung umfasst die Herstellung, Nutzung und die Entsorgung der Fahrzeuge. Wie das Fraunhofer Insitut schreibt, werden die höheren Emissionen in der Herstellung der Fahrzeuge „in der Nutzungsphase überkompensiert“.

Das ifeu Institut fand 2023 ebenfalls heraus, dass ein neues Elektroauto gegenüber einem neuen Verbrenner über den Lebensweg etwa 48 Prozent Treibhausgasemissionen einspart.

Die „Analyse der Umweltbilanz von Kraftfahrzeugen“ des Umweltbundesamts (UBA) von 2024 kommt zusammengefasst zu ähnlichen Ergebnissen:

  • Ein neues Elektroauto reduziert die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu einem neuen Verbrenner über die gesamte Lebensdauer um fast die Hälfte.
  • Die Stromer nützen dem Klimaschutz tatsächlich auch mehr als Pkw mit alternativen eFuel- oder Wasserstoff-Antrieben.
  • E-Autos fahren sogar weniger klimaschädlich als gebrauchte Fossil-Fahrzeuge.
Mini-Cooper-Ladestation
Öffentliche Ladestationen sind in der Regel teurer als das E-Auto zuhause zu laden. (BMW Group)

👉 Dass Elektroautos bei der Betrachtung der klimaschädlichen Emissionen klimafreundlicher als fossil betriebene Autos sind, steht schon jetzt fest. Dieser Vorteil fällt aber umso stärker ins Gewicht,

  • je grüner der Strom ist, mit dem sie betankt werden,
  • je kleiner die Autos und ihre Batterien sind,
  • je mehr erneuerbare Energien bei der Produktion von Autoteilen genutzt werden,
  • je länger der Stromer gefahren wird und
  • je mehr das E-Auto als Ersatz statt als Ergänzung zu Fossilen gefahren wird. 

Zudem zeigen aktuelle Studien: Die Ökobilanz von E-Autos wird sich noch weiter verbessern.

E-Autos alleine machen Verkehr nicht nachhaltig

Doch zunächst gehen wir auf die Nachteile von E-Autos ein:

  • Die reine Herstellung von Elektroautos ist derzeit klimaschädlicher als die Herstellung von fossil betriebenen Autos. Dieser Nachteil verschwindet erst im Betrieb durch die im Vergleich klimaschonendere Nutzung: Je länger der Elektrische fährt, desto besser ist seine Klimabilanz.
  • Wie viel Elektroautos zum Klimaschutz beitragen, das hängt auch vom Nutzungsverhalten und der Bauweise ab. Mit panzerschweren SUVs elektrisch über Autobahnen zu rasen nützt der Umwelt weniger als mit elektrischen Pkw normaler oder kompakter Größe gemäßigt zu fahren.
  • Stromer sind klimafreundlicher, benötigen aber viele Rohstoffe (weiter unten mehr dazu).
  • Flächenversiegelung durch Straßen und Mikroplastik-Emissionen durch Reifenabrieb sind ebenso problematisch wie bei Verbrennern.
  • Wenn wir zu viel über Elektroautos als Lösung sprechen, sprechen wir womöglich zu wenig über neue Mobilitätskonzepte. Ein Blick in die Städte zeigt: Es reicht nicht, das Auto zu verändern, wir müssen Verkehr generell neu denken.

👉 Unsinnige Mobilität bleibt unsinnig, auch wenn sie elektrisch betrieben wird. Elektroautos befreien uns nicht von der Notwendigkeit, unseren Mobilität zu überdenken und zu verändern. Derzeit können vor allem Sharing-Modelle die Zahl der Fahrzeuge und damit den Umweltschaden der gesamten Mobilität reduzieren. Auch das Deutschlandticket trägt zur Verkehrswende bei.

Motor und Batterie schwächen die Nachhaltigkeit von E-Autos

Ein Problem bei Produktion, Ökobilanz und Preis von E-Autos, aber auch von E-Bikes und Windkraftanlagen, sind die Rohstoffe für die Motoren bzw. Generatoren. So sind Elektromotoren zwar einfach zu bauen, für die Permanentmagnete benötigt man aber Seltene Erden wie Neodym, Dysprosium, Praseodym und Terbium.

Diese sogenannten Seltenerdmagnete sind keineswegs selten oder knapp, auch wenn der Name das nahelegt. Sie sind jedoch teuer in der Förderung und nicht in jedem Land vorhanden – sie gelten daher in der EU als „kritische Rohstoffe“ (EUR-Lex).

Vor allem aber lassen sie sich nur mit hohem energetischen Aufwand gewinnen und belasten das Klima. Beim Abbau in Minen werden oft Gifte eingesetzt oder fallen als Abfallprodukte an. Auch kommen sie mit „geopolitischen Herausforderungen”, anders gesagt: Von den Ländern, die diese Rohstoffe haben, wollen wir uns eigentlich nicht abhängig machen.

👉 Die derzeit wichtigste Schwachstelle des Elektroautos ist aber die Batterie:

  • Derzeit verschlingt die Produktion von Batterien viele Rohstoffe und viel Energie. Das sorgt für einen sehr hohen CO2-Fußabdruck.
  • Den Rohstoff Lithium zu gewinnen verursacht viele Umweltschäden, mehr Details liest du im Utopia-Artikel zum Lithium-Abbau. Die Förderung von Kobalt geht immer wieder mit Menschenrechtsverletzungen einher, lies mehr dazu in diesem Artikel: Kobalt: Das solltest du über den Abbau des Handy-Rohstoffs wissen.
  • Wie der ökologische Fußabdruck einer Batterie genau aussieht, ist stark abhängig von regionalen Produktionsbedingungen, einschließlich des in der Produktionsregion und der Lieferkette verwendeten Strommixes.

Der VDI (Verein Deutscher Ingenieure) gibt den Anteil der Batterie an den produktionsbedingten Treibhausgasemissionen eines batterieelektrischen Antriebsstrangs mit derzeit 83 Prozent an. Selbst wenn diese Zahl manchen etwas hoch gegriffen scheint, zeigt sie: Es ist vor allem die Herstellung des Akkus, wegen der ein Elektroauto das Klima belastet.

Gerne führen Gegner:innen von Elektromobilität die Akku-Probleme als Argument gegen E-Autos an. Sie vergessen dabei jedoch, dass fossil betriebene Autos ähnliche Probleme haben: Verbrenner benötigen Erdöl, das mit größtem Umweltschaden gefördert und häufig aus Konfliktregionen importiert wird.

Je länger es fährt, desto nachhaltiger ist das Elektroauto

👉 Im Gegensatz zur (Akku-)Herstellung verursachen E-Autos während ihrer Nutzung kaum noch Treibhausgasemissionen. Daher ist das Elektroauto je nach Schätzung, Autogröße und Fahrweise nach etwa 60.000 (ifeu Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg) bis 90.000 (VDI) gefahrenen Kilometern klimafreundlicher ein vergleichbarer Verbrenner.

Selbst bei pessimistischer Betrachtung wie der des VDI gilt: Je länger ein batteriebetriebenes Auto (BEV) fährt, desto weniger schadet es dem Klima. Je länger hingegen ein fossil betriebenes Autos fährt, desto mehr Klimaschaden richtet es an. Auch gebrauchte Fossil-Pkws sind daher nicht umweltfreundlicher als neue E-Autos.

Elektroautos werden zwangsläufig noch nachhaltiger

Elektroautos spielen bei der Fahrzeugherstellung erst vergleichsweise kurze Zeit eine wichtige Rolle. Dementsprechend steckt in ihnen noch viel Entwicklungspotential. 

Die Ökobilanz von E-Auto-Batterien lässt sich verbessern

Trotz Batterie sind Elektroautos bereits heute deutlich weniger klimaschädlich als fossile Autos. Zugleich geht auch hier die Entwicklung weiter – das sieht man an folgenden wichtigen Beispielen:

  • Batterie- und Autoproduktion mit erneuerbarer Energie: Eine energieeffiziente und auf erneuerbare Energiequellen ausgelegte Produktion senkt die Treibhausgasemissionen erheblich.
  • Batterierecycling kann wertvolle Rohstoffe aus benutzten Autobatterien zurückgewinnen. Noch wird es nicht im großen Stil betrieben, doch die EU schreibt Jahre höhere Recyclingquoten für beispielsweise 70 Prozent bei Lithium und bis 2031 90 Prozent bei Kobalt vor. Fraunhofer ISI geht davon aus, dass bis 2035 bis zu 30 Prozent des Bedarfs an Lithium, Nickel und Kobalt für die Batteriezellenproduktion durch recycelte Materialien gedeckt werden können.
  • Batterien haben eine bessere Energiedichte: Das macht die Batterien kleiner oder leichter oder erhöht die Reichweite des E-Autos. Möglich machen das laut Fraunhofer ISI Innovationen wie hoch-nickelreiche Kathodenmaterialien, Silziumanoden und neue Zell- und Packdesigns.
  • Umweltfreundlichere Lithium-Gewinnung: Unter der Leitung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) testet ein Forschungsverbund gerade erstmals, wie man Lithium aus Geothermie-Tiefenwässern in Norddeutschland gewinnen könnte. Dort wäre der Rohstoff dann ein Nebenprodukt der Energiegewinnung. Ein spannendes Projekt ist auch Vulcan Energie, die gerade erst ein „Zero Carbon Lithium„-Projekt für klimaneutrales Lithium gestartet haben. 
  • Natrium-Ionen-Batterien als Alternative: Diese Batterien kommen ohne seltene Stoffe aus, das soll vor allem Lithium überflüssig machen. Chinesische Autobauer setzen das bereits ein.

Ein spannende Orientierungshilfe könnte künftig der Batteriepass sein. Eine Information nach Art der EU-Energieverbrauchskennzeichnung soll unter anderem den THG-Fußabdruck, Arbeitsbedingungen in der Rohstoffgewinnung, Recyclinganteil und andere Informationen bereitstellen. Bislang ist das noch ein Pilotprojekt, aber es könnte helfen, den Wettbewerb um die Nachhaltigkeit von Akkus zu fördern.

Elektroauto
Elektroautos werden in den kommenden Jahren noch klimafreundlicher werden. (CC0 / Unsplash.com / Vlad Tchompalov)

Seltene Erden werden seltener benötigt

Auch die Seltenen Erden der Elektromotor-Permanentmagneten müssen kein Problem bleiben: Tesla verwendet bereits in einigen Modellen neuartige Induktionsmotoren, die ohne Seltenerdmagnete auskommen. Noch effizienter sind sogenannte Synchron-Reluktanzmotoren, die ebenfalls keine Seltenen Erden benötigen.

Die Renault Group will mit einer eigenen Entwicklung ganz ohne Seltene Erden auskommen. Das Regensburger Unternehmen ZF hat einerseits Systeme für Magnet-Recycling entwickelt, andererseits einen sogenannten „fremderregten Synchronmotor“. Der FSM kommt ohne Seltenerdmagnete aus, die Produktion weist deswegen einen nahezu halbierten Produktions-Fußabdruck auf.

Elektroautos sind so nachhaltig wie die Energie, die sie nutzen

Elektroautos sind lokal emissionsfrei, das heißt: Dort, wo sie fahren, stoßen sie keine Treibhausgase aus. Aber natürlich fallen Treibhausgase bei der Stromgewinnung an, in Deutschland aufgrund des Strommixes auch Kohle-Emissionen. Auch das wird gerne gegen E-Autos ins Feld geführt, um weiter für das fossile Antriebsmuseum zu argumentieren. Es ist aber natürlich Unsinn – eher ein guter Grund, die Energiewende zu beschleunigen.

Korrekt ist: Im Betrieb ist das E-Auto umso klimafreundlicher, je regenerativer es betankt wird. In Deutschland ist der Strommix bei inzwischen 56 Prozent regenerativen Energien angekommen, bis 2030 sollen es 80 Prozent sein. Das bedeutet, dass die Ökobilanz von Elektroautos über ihre gesamte Laufzeit gesehen beinahe von selbst noch deutlich besser werden wird.

Das bedeutet aber auch, dass derzeit 44 Prozent des Stromes noch mit fossilen Energieträgern oder Atomkraft erzeugt werden. Einzelne Autofahrer:innen haben es natürlich selbst in der Hand und können heute schon auf Ökostrom-Betankung umstellen. Viele der namhaften Ökostrom-Anbieter offerieren längst spezielle Autostrom-Tarife. Ausdrücklich einen Auto-Ökostromtarif zu wählen, hilft selbst bei konventionellen Stromanbietern, den persönlichen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. 

Fazit: Elektroautos sind nachhaltiger, reichen aber nicht

Die Studien zur Nachhaltigkeit von Elektroautos werden immer besser. Sie betrachten die Pkw heute durch die Brille eines Life-Cycle-Assessments (LCA), das den gesamten Entstehungs- und Lebenszyklus berücksichtigt.

Am Ende dieser Betrachtungen wird immer klarer: Elektroautos sind bei typischem Nutzungsverhalten nachhaltiger als fossil betriebene Pkw. Und: Dieser Umstand wird sich noch weiter zugunsten von Elektroautos verschieben, je nachhaltiger die Energieversorgung in Deutschland gestaltet wird.

Das bedeutet nicht, dass Elektroautos „umweltfreundlich“ sind. Die Sprache stellt uns hier ein Bein, denn eigentlich müsste es stets „weniger umweltschädlich“ heißen, aber das ist so wahr wie es eben auch umständlich ist. Dennoch muss klar sein: Elektroautos sind umweltfreundlicher im Vergleich zu Verbrennern, aber auch im Vergleich zu angeblichen „Brücken-Technologien“ wie eFuels.

Doch auch das E-Auto kann nachhaltiger werden. Zum einen, indem die Politik die Automobilindustrie weiterhin dazu anhält, die Umweltschädigung durch Autos dort zu reduzieren, wo sie wesentlich ist … etwa bei Batterie, Karosserie, Reifen und Elektronik. Zum anderen durch die Konsument:innen, die sich für leichtere, kleinere Automobile entscheiden oder in urbanen Regionen, die das schon zulassen, ganz auf (E-)Autos verzichten und öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Und nicht zuletzt brauchen wir für die nahe Zukunft gänzlich neue Mobilitätskonzepte, mit denen wir insgesamt unseren Verkehrsbedarf verringern.

FAQ: Elektroautos und Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit beim Elektroauto ist komplex und auch im Wandel. In diesem Abschnitt versuchen wir, aktuelle Fragen zu beantworten.

Sind Elektroautos nachhaltiger als Autos mit E-Fuels und Brennstoffzellen?

In einer der neuesten Betrachtungen des Umweltbundesamtes von 2024 werden verschiedene Antriebsarten miteinander verglichen. Die Frage war: Welche Antriebsarten helfen, gesetzte Klimaziele zu erreichen?

Das Ergebnis laut UBA: Batterie-Elektrische Vehikel (BEV) haben in Sachen Klima die Nase vorn, auch vor Brennstoffzellen- (FCEV) und vor eFuel-Autos (ICE).

Das Problem: Selbst wenn Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien gewonnen werden, lassen sie sich nur mit einem geringen Wirkungsgrad nutzen. Anders gesagt: Man muss bei reinen Elektroautos einfach viel weniger Strom investieren, um die gleiche Strecke fahren zu können wie bei Wasserstoff- und E-Fuel-Autos.

Swiss eMobility stellt das in seinem Faktenblatt 2023 schön anschaulich dar. Eine etwa vier Fußballfelder große Photovoltaikanlage kann demnach entweder 

  • 1600 rein elektrische Pkw betreiben – oder 
  • 600 Pkw mit grünen Wasserstoff, oder 
  • 250 Pkw mit eFuels aus EE. 

Hätten wir verschwenderisch viel Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung, etwa weil wir schon viel früher auf EE umgestellt hätten, dann und nur dann wären diese alternativen Treibstoffe sinnvoll. Es passt ins Bild, dass diejenigen, die seit Jahren erneuerbare Energien verhindern, jetzt davon schwadronieren, sie besonders ineffizient einsetzen zu wollen.

Davon unbenommen gibt es spezielle Einsatzgebiete, wo synthetische, aus EE gewonnene und daher klimaneutrale Brennstoffe sinnvoll und notwendig sind. Und in einer mittelfernen Zukunft mit sehr viel überflüssiger erneuerbarer Energie sind Power-to-Liquid- bzw. Power-to-Gas-Kraftstoffe durchaus denkbar.

Sind Gas-Autos nachhaltiger als Elektroautos?

Nein. Gas-Autos bewegen sich laut UBA zwischen Diesel und Hybrid-Elektrischen, sind also weniger klimaschädlich als Benziner und Diesel-Pkw. Letztlich sind es immer noch Fossil-Verbrenner. Theoretisch sind sie mit Biogas betankbar, in der Praxis existiert aber ein großer Wettbewerb um nachhaltiges Gas und dieses ist andernorts teils wichtiger.

Sind Hybridautos nachhaltiger als Verbrenner?

Es hängt davon ab, wie man sie fährt. Werden Hybridautos vor allem für kurze Strecken und dabei rein elektrisch genutzt, sind sie nachhaltiger als rein fossile Autos, so eine Fraunhofer-Studie von 2022 (EFI). 

Hybride sind aber nur bei bestimmungsgemäßer Nutzung gut. So urteilt der VDI zu Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen: „Bei nicht bestimmungsgemäßer Nutzung zeigt die Studie die höchsten THG-Emissionen der verglichenen Antriebsarten.“ Hybride können also sogar dreckiger sein als Verbrenner.

Wie können E-Autos nachhaltiger werden?

Der Wechsel hin zu Elektromobilität ist gut, noch besser ist, wenn neue E-Autos nachhaltiger gebaut werden als frühere Generationen. Und das geht auch:

  • Den größten Anteil am ökologischen Fußabdruck eines Elektroautos hat die Herstellung der Batterien. Um ihre Ökobilanz zu verbessern, sind neue Werkstoffe und Techniken nötig.
  • Je größer die Batterie, desto größer ihr Fußabdruck: Jede:r kann dafür sorgen, dass das eigene E-Auto nachhaltiger ist – durch die Entscheidung für ein kleineres Modell. Fakt ist leider: Der Trend zum fetten SUV setzt sich auch beim E-SUV fort. Es ist also weniger das E-Auto, das verbessert werden müsste – sondern das Autokauf-Verhalten. 
  • Großen Einfluss auf das Klima hat der Stahl, der im Auto verbaut wird. Die Kaufentscheidung könnte künftig auch den Produktionsstandort des Autos berücksichtigen – Deutschland zum Beispiel bemüht sich, mit Hilfe von Energie aus Wasserstoff klimaneutralen, „grünen Stahl“ zu produzieren.
  • Weil die Produktion beim Elektroauto den größten Impact hat, ist es wichtig, sie insgesamt auf eine klimaneutrale Fertigung umzustellen. Das verbessert seine Ökobilanz. Bestrebungen gibt es teils schon. Neue EU-Regulierungen zur Berichtspflicht des unternehmerischen Fußabdrucks werden zweifellos mehr Transparenz in die Unternehmen bringen und im Rahmen des Wettbewerbs zu schrittweisen Verbesserungen führen.
  • Nicht zuletzt betonen viele Studien, dass der Umweltvorteil von Elektroautos sich vor allem bei hoher Gesamtnutzungsdauer zeigt. Sprich: Bei E-Autos gilt noch mehr, was auch bei Verbrennern schon galt, nämlich dass Car-Sharing-Systeme die Auslastung pro Auto erhöhen, ihre Ökobilanz verbessern und die Zahl der insgesamt benötigten Autos reduzieren.

Außerdem gilt: Wer das Elektroauto als zusätzliches Zweitfahrzeug nutzt, der schadet der Umwelt. Sinnvoll sind E-Autos nur, wenn sie statt Verbrenner gefahren werden.

Mitarbeit: Sven C. Schulz, Patrick Freiwah

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