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Palmzucker: Wie gut ist der Zuckerersatz?

Palmzucker
Foto: CC0 / Pixabay / ckjeziorny

Palmzucker ist als Zuckerersatz äußerst beliebt. Doch wie gesund ist der Pflanzenzucker wirklich – und wie steht es um seine Nachhaltigkeit?

Palmzucker (traditionell auch „Jagre“ genannt) ist eine Zuckerart, die aus dem Blütensaft verschiedener Palmenarten extrahiert wird. Der Zucker hat im asiatischen Raum eine lange Tradition – mittlerweile kannst du ihn aber auch bei uns kaufen.

Palmzucker schmeckt weniger süß als herkömmlicher Zucker und leicht nach Karamell. Mit herkömmlichen Zuckerarten wie Rohrzucker und Rübenzucker hat er eines gemeinsam: Sein Hauptbestandteil ist Saccharose.

Herstellung von Palmzucker

Palmzucker wird aus dem Saft verschiedener Palmenarten gewonnen.
Palmzucker wird aus dem Saft verschiedener Palmenarten gewonnen. (Foto: CC0 / Pixabay / Quangpraha)

Die Grundlage für Palmzucker bilden die Blüten der Attapalme, Zuckerpalme oder Dattelpalme. Aus deren aufgeschnittenen Blüten lässt sich ein zähflüssiger Saft extrahieren, der anschließend zu einem Sirup gekocht und kristallisiert wird. Die Zuckerkristalle werden anschließend gemahlen und als Streuzucker abgepackt.

Eine spezielle Form von Palmzucker ist Kokosblütenzucker. Für diese Variante verwenden die Hersteller ausschließlich den Saft der Kokospalme.

Ist Palmzucker wirklich gesünder als herkömmlicher Zucker?

Kokosblütenzucker ist eine Unterart von Palmzucker.
Kokosblütenzucker ist eine Unterart von Palmzucker. (Foto: CC0 / Pixabay / NakNakNak)

Manche Hersteller von Palmzucker werben damit, dass die pflanzliche Süße gesünder sein soll als herkömmliche Zuckerarten. Wir konnten bei der Recherche für diesen Artikel jedoch keine wissenschaftlichen Studien finden, die das belegen. Auch wenn Palmzucker deinem Körper nicht mehr schadet als konventioneller Zucker – viel gesünder ist die exotische Süße nicht. Zucker bleibt eben Zucker.

Lediglich was den glykämischen Index (GI) angeht, schneidet Palmzucker besser ab als Haushaltszucker. Bei Palmzucker liegt der GI bei 35, bei Haushaltszucker bei etwa 68. Das bedeutet, dass der Blutzucker durch Palmzucker weniger stark ansteigt. Lebensmittel mit einem niedrigen GI halten zudem in der Regel länger satt. Lebensmittel mit einem hohen GI sollen hingegen auf Dauer die Cholesterinwerte erhöhen.

Sein glykämischer Index hört sich zunächst nach einem klaren Vorteil für Palmzucker an. Ähnlich geringe GI-Werte hat aber auch heimischer Honig, der letzten Endes nachhaltiger und günstiger ist.

Palmzucker – eine nachhaltige Alternative?

Nachhaltiger süßen mit regionalem Bio-Honig.
Nachhaltiger süßen mit regionalem Bio-Honig. (Foto: CC0 / Pixabay / PollyDot)

Palmzucker findest du bei uns mittlerweile in jedem Bio-Markt und gut sortierten Supermarkt. Doch wie nachhaltig ist der Pflanzenzucker eigentlich?

Pro:

  • Zuckerpalmen werden im Gegensatz zu Ölpalmen nicht in Monokulturen angebaut. Außerdem wird die Palme nicht gefällt, um Zucker zu gewinnen. Deshalb ist die Gewinnung von Palmzucker weitestgehend nachhaltig. Das bestätigt zum Beispiel die Naturschutzorganisation Lebensraum-Regenwald e.V.
  • Um den Zucker zu gewinnen und die Pflanzen zu pflegen, werden Arbeitsplätze geschaffen und erhalten. Diese sichern häufig die Existenz asiatischer Kleinbauern und ihrer Familien: Lebensraum-Regenwald e.V rechnet vor, dass der Ertrag von rund sechs Zuckerpalmen bereits den Lebensunterhalt einer lokalen Kleinfamilie abdecken kann.

Contra:

  • Palmzucker stammt überwiegend aus Südostasien, wo er seit langer Zeit verwendet wird. Auch wenn der Zucker vorwiegend aus nachhaltigem Anbau stammt, solltest du beim Kauf immer die langen Transportwege bedenken.
  • Die Transportwege machen sich auch im Preis bemerkbar: Mit bis zu 30 Euro pro Kilo ist Palmzucker ein teures Lebensmittel.

Fazit: Konsumiere Palmzucker nur in Maßen und greife, wenn möglich, auf heimischen Bio-Honig zurück. Dieser ist wesentlich günstiger und nachhaltiger. Honig kannst du regional einkaufen und verringerst durch kürzere Transportwege deinen ökologischen Fußabdruck.

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