Piperin macht den Pfeffer scharf. Es gilt seit langer Zeit als Heilmittel und bietet viele gesundheitliche Vorteile – wir zeigen, welche das sind.
Der wohl wichtigste Bestandteil von Pfeffer ist Piperin, denn es ist für dessen Schärfe verantwortlich. Dem Alkaloid werden positive gesundheitliche Wirkungen zugeschrieben, weshalb es in der traditionellen Medizin nahezu aller Kulturkreise als Heilmittel eingesetzt wird.
Bereits im Mittelalter war aus Indien importierter Pfeffer eines der wichtigsten Heilmittel der traditionellen westlichen Naturheilkunde. Pfeffer wurde nachgesagt, die Verdauung zu stärken und die Leber zu kräftigen. In der modernen Medizin wird Piperin hingegen nur noch selten verwendet, da Arzneimittel der Pharmaindustrie viele Hausmittel verdrängt haben.
Dennoch kann Pfeffer mit Piperin wirkungsvoll sein und als Hausmittel bei verschiedenen Beschwerden eingesetzte werden.
Piperin: Eigenschaften und Wirkung
In der traditionellen Naturheilkunde werden Piperin viele Eigenschaften zugeschrieben. Unter anderem wird es häufig gegen folgende Beschwerden angewandt:
- Rheuma
- Muskelschmerzen
- Grippe
- Durchfall
- Fieber
- Verdauungsprobleme
Wissenschaftlich nachgewiesen sind die folgenden gesundheitlichen Effekte von Piperin:
- Piperin wirkt antioxidativ und schützt unseren Körper deshalb vor freien Radikalen aus der Umwelt, die unsere Zellen schädigen können.
- Piperin wirkt entzündungshemmend.
- Piperin verbessert die Bioverfügbarkeit anderer Nährstoffe, weshalb es sich oftmals in Nahrungsergänzungsmitteln findet.
Heutige Verwendung von Piperin
Piperin wird oftmals Nahrungsergänzungsmitteln wie beispielsweise Curcumin-Kapseln beigesetzt. Curcumin hat nur eine geringe Bioverfügbarkeit, wirkt also nicht sehr stark im Organismus, da es nicht vollständig in den Blutkreislauf gelangt. Damit unser Körper mehr über den Darm resorbieren kann, wird den Kapseln Piperin beigesetzt. Der Stoff wirkt in diesem Fall als sogenannter Drug-Enhancer, soll also die Wirkung eines anderen medizinischen Mittels verbessern.
Hinweis: Die DAZ warnt vor möglichen Nebenwirkungen bei Mitteln mit Piperin, da die empfohlene Tagesdosis möglicherweise überschritten werden kann. Hole dir im Zweifel ärztlichen Rat ein.
Wo findet sich Piperin?
Der Piperingehalt von Pfeffer liegt typischerweise bei mindestens dreieinhalb Prozent. Der Piperingehalt von schwarzem ist allerdings oft etwas höher als der von weißem Pfeffer. Dies könnte damit zusammenhängen, dass schwarzer Pfeffer nicht geschält wird. Piperin findet sich außerdem in grünem Pfeffer, rotem Pfeffer und Stangenpfeffer, der im Geschmack schwarzem Pfeffer ähnelt.
Generell gilt: Je schärfer der Pfeffer, desto höher sein Piperingehalt. Insbesondere Pfeffer aus Sri Lanka enthält mit 7 bis 15 Prozent deutlich mehr Piperin als die kommerziell in Deutschland vertriebenen indischen Sorten. Es lohnt sich also durchaus, Pfeffer aus Urlaubsländern mitzubringen. Der in Deutschland vertriebene Pfeffer ist meistens sehr mild im Aroma, was ein Zeichen dafür ist, dass er nur wenig ätherische Öle und Piperin enthält.
Da Pfeffer aus weit entfernten Ländern importiert wird, sind Bio-Qualität und Produkte aus fairem Handel wichtig. So kannst du chemisch-synthetische Pestizide vermeiden und eine gerechte Vergütung der Bäuer:innen unterstützen.
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Überarbeitet von Lucas Drebenstedt
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