Um Ratten zu vertreiben, musst du nicht zu Giftködern greifen. Erfahre hier, mit welchen Tricks du die Nager ganz ohne Gift und Fallen in die Flucht schlagen kannst.
Wenn du einen Rattenbefall bemerkst, solltest du unbedingt einen kühlen Kopf bewahren und dir überlegen, wie du die Ratten wieder vertreiben kannst. Giftköder sind aber nicht unbedingt notwendig. Diese wenig tierfreundliche Methode muss außerdem nicht einmal besonders wirksam und sicher sein. Deshalb lohnt es sich immer, wenn du die Plage erst mit schonenden Mitteln angehst.
Ratten vertreiben: Einstiegsmöglichkeiten beseitigen
Wenn dir eine Ratte im Haus über den Weg läuft, solltest du als Erstes herausfinden, wie sie hineingelangt ist. Wenn du ihre bevorzugten Eingänge verschließt, verhinderst du, dass noch weitere Schädlinge in die Wohnung kommen. Untersuche am besten dein ganzes Haus auf die folgenden Gefahrenquellen:
- Türspalten: Ratten können sich bereits durch zwei Zentimeter große Löcher und Türspalten zwängen. Deshalb solltest du nicht dicht schließende Türen mit sogenannten Gummilippen ausstatten.
- Ritzen und Fugen: Sichere alle Fenster, Türen und Lüftungsöffnungen mit einem stabilen Gitter mit geringer Maschenweite (nicht größer als 18 Millimeter). Ritzen und Löcher in den Wänden solltest du mit Mörtel versiegeln.
- Aufzugsschächte: Wenn du in einem Mehrfamilienhaus lebst, ist der Aufzug häufig der am stärksten befallene Ort im Gebäude. Die Ratten können hier leicht an den Kabeln und Führungsschienen nach oben klettern und nisten. Spreche am besten mit deiner Hausverwaltung, wenn du den Verdacht auf einen Rattenbefall hast.
- Rohre und Sanitäreinrichtungen: Baue Rückstauklappen in die Abflusssysteme in deinem Haus ein. So kannst du das Eindringen von Ratten über die Rohre verhindern.
Keine Futterquellen für Ratten
Essensabfälle ziehen Ratten magisch an. Deshalb solltest du darauf achten, dass du deinen Haushaltsmüll immer sorgfältig entsorgst und die Mülltonnen fest verschlossen hälst. Es hilft auch, wenn du versuchst, deinen Müll zu reduzieren.
Das können weitere Futterquellen sein:
- Komposthaufen: Bringe an allen Komposthaufen ein engmaschiges Drahtnetz an oder sorge dafür, dass du nur fest verschlossene Behälter benutzt. Verwende zum Abdichten des Komposts am besten Metall, Glas und engmaschige Gitter. Durch Holz, Stoff und Folie können die Tiere sich schnell durchnagen.
- Tierfutter: Was deinen Haustieren schmeckt, schmeckt auch den Ratten. Achte also darauf, dass du das Futter deiner Katze oder deines Hundes immer in fest verschlossenen Behältnissen aufbewahrst.
- Eingelagertes Obst und Gemüse: Lagere Obst und Gemüse am besten nicht im Keller, sondern in schwerer zugänglichen Räumen.
Katzen halten Ratten fern
Der angeborene Jagdinstinkt von Katzen macht die Vierbeiner zum besten Mittel gegen Ratten. Die bloße Anwesenheit der Tiere reicht häufig schon aus, um die Nager auf Abstand zu halten. Auch das Katzenstreu deiner Samtpfoten kannst du zu deinem Vorteil nutzen:
- Mache zuerst die bevorzugten Laufwege der Ratten ausfindig.
- Streue dann etwas benutztes Katzenstreu auf die Wege oder stelle lege mit Katzenstreu gefüllte Stoffsäckchen an die Stellen, an denen die Ratten am häufigsten hineinkommen.
- Der Geruch der Katzen reicht oft schon aus, um die Nager in die Flucht zu schlagen.
Ratten vertreiben mit starken Gerüchen
Die feine Nase der Nagetiere reagiert auf bestimmte Gerüche. Wenn du zum Beispiel stark riechende Gewürze auf den Laufwegen der Ratten verstreust, werden die Tiere das vermutlich gar nicht mögen und sich bald eine neue Bleibe suchen.
- Terpentin: Der strenge Geruch des Harzgemisches soll gegen Ratten helfen. Tränke dazu Lappen mit Terpentin und drücke sie in die Öffnung von Rattenbauten.
- Kamille, Minze und Pfefferminze: Du kannst die Kräuter sowohl getrocknet als auch als Öl verwenden. Träufle etwas Öl auf die Laufwege der Ratten. Möglicherweise kann du sie so zukünftig fernhalten.
- Essigessenz: Tauche einen Stofflappen in etwas Essig oder Essigessenz und lege ihn vor die Rattenbauten. Der unangenehme Geruch ist nicht nur für die menschliche Nase unangenehm. Auch die Nager verwirrt er, was schließlich dazu führen kann, dass sie dein Haus wieder verlassen.
Achtung: Chili und Cayennepfeffer sind gegen Ratten zwar genauso wirkungsvoll, können bei den Tieren allerdings Atemnot und den Tod verursachen.
Kalkanstrich gegen Rattenbefall
Kalkanstrich enthält Eisenvitriol, was einen für die Ratten sehr unangenehmen Geruch verströmt. Mit Kalkanstrich kannst du Ratten also wirksam vertreiben, ohne Gift zu verwenden.
- Wenn du den Kalk mit Essig vermischst, kannst du die rattenabschreckende Wirkung noch erhöhen.
- Vermische die beiden Substanzen in einer flachen Schüssel und stelle sie in jeden Raum.
- Auch gegen Mäuse kann die Mischung helfen.
- Achtung: Verwende keinen Chlorkalk, denn dieser wirkt stark ätzend und gefährdet die Umwelt.
Im Zweifelsfall zum Kammerjäger
Wenn du ein starkes Rattenproblem hast, ist schnelles Handeln wichtig. Solltest du den Befall aber nicht alleine in den Griff bekommen, zögere nicht, einen Fachmann zu kontaktieren. Gehe kein Risiko ein, denn die Gefahr, dass sich die Tiere vermehren und Krankheiten übertragen, ist groß.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Mehlmotten: So wirst du die Schädlinge los
- Schlupfwespen: So wirst du Motten auf natürlichem Weg los
- Fruchtfliegenfalle selber machen: So kannst du Obstfliegen loswerden
War dieser Artikel interessant?