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Mehlmotten: So wirst du die Schädlinge los

Mehlmotte Lebensmittelmotte
Foto: Colourbox.de; CC0 / Pixabay / jill111

Mehlmotten machen es sich gern in Vorratsschränken bequem – und können dort große Schäden an Lebensmitteln anrichten. Wie du die Schädlinge loswirst und einem erneuten Mehlmottenbefall vorbeugst, erfährst du hier.

Die Mehlmotte (Ephestia kuehniella) gehört zu den am weit verbreitetsten Vorratsschädlingen. Wie ihr Name verrät, macht sie sich in Vorratskammern und -schränken mit Vorliebe über Kornmehle her.

Doch auch andere Lebensmittel wie Nudeln, Haferflocken, Reis, Hülsenfrüchte und Kakao sind bei einem Befall nicht sicher vor ihr. Entdeckst du Mehlmotten in deinem Haushalt, solltest du schnell gegen sie vorgehen.

Warum Mehlmotten ein Problem sind

Nicht die Mehlmotten beziehungsweise Mehlmottenfalter richten den Schaden an, sondern die Raupen. Die Falter legen ihre Eier in die Lebensmittel, wo die Raupen dann schlüpfen.

Auf ihren Fresswanderungen durch die Lebensmittel verunreinigen die Raupen diese durch ihre Ausscheidungen, ihre abgestreiften Häute und das Kokongespinst, das sie bei jeder Bewegung spinnen.

All dies begünstigt die Feuchtigkeitsbildung in den Lebensmitteln, die das Wachstum vom Schimmel anregt. Mehlmotten selbst sind auch oft von Milben befallen, die in den Lebensmitteln zurückbleiben können.

Der Verzehr solcher verunreinigten Lebensmittel kann Allergien auslösen oder Magen-Darm-Krankheiten hervorrufen.

Mehlmotten erkennen

Es schadet nicht, deine Vorräte regelmäßig auf einen Mehlmottenbefall zu überprüfen. So erkennst du die Tiere selbst und ihre Eier:

  • Mehlmotten oder Mehlmottenfalter werden bis zu 14 Millimeter lang.
  • Ihre Vorderflügel sind blaugrau bis rötlich grau gefärbt und weisen helle und dunkel gezackte Querlinien auf.
  • Die Hinterflügel sind in einem einheitlichen Grau.
  • Die Eier der Mehlmotte sind an der länglich-ovalen Form erkennbar und an der weißen Farbe, die leicht grünlich oder rötlich eingefärbt sein kann.
  • Die Raupen der Mehlmotte weisen eine ähnliche weiße Farbe mit roten, rosafarbenen oder grünen Einfärbungen auf. Ihr Kopf ist jedoch bräunlich.

Mehlmottenbefall erkennen: So gehst du vor

Mehlmotten sind lästig und vermehren sich schnell.
Mehlmotten sind lästig und vermehren sich schnell.
(Foto: Colourbox)

Dies kannst du in folgenden Schritten tun:

  1. Mehlmottenfalter entdecken: Siehst du eine Motte in der Küche herumschwirren, ist ein Mehlmottenbefall durch Raupen sehr wahrscheinlich. Motten sind nachtaktiv. Es empfiehlt sich also, ab und zu auch bei Dunkelheit einen Blick in Küche und Vorratsschrank oder -kammer zu werfen.
  2. Verpackungen auf Löcher untersuchen: Raupen fressen sich auch durch Plastik und Papier. Kleine Löcher in den Verpackungen sind ein Hinweis auf Mehlmottenbefall.
  3. Klümpchen entdecken: Wenn ein Blick in die Verpackung Klümpchen im Lebensmittel offenbart, ist das wahrscheinlich auf Mehlmottenbefall zurückzuführen. Durch die Kokongespinste wird Kondenswasser gebildet, wodurch Mehle verklumpen.
  4. Kokongespinste ausfindig machen: Die Kokongespinste, die die Raupen durch ihre Wanderungen hinterlassen, kommen nicht nur in den Lebensmitteln selbst vor, sondern auch in den Ecken und Nischen der Schränke und Vorratskammern. Du solltest auch Gläser und Dosen inspizieren, weil die Raupen auch Verschlussgewinde überwinden können und ihre Kokons in die Rillen spinnen. Kokongespinste erkennst du als körniges oder faseriges Material.

Mehlmotten bekämpfen: Erste Schritte

Wenn du mit diesen Schritten einen Mehlmottenbefall festgestellt hast, solltest du schnell handeln und etwas dagegen tun. An erster Stelle steht die gründliche Reinigung und Entsorgung:

  1. Räume alle Vorratsschränke komplett aus und entsorge befallene Lebensmittel.
  2. Nahrungsmittel, die keinen offensichtlichen Befall zeigen, kannst du entweder im Ofen auf 60 bis 80 Grad Celsius erhitzen oder für eine Woche einfrieren. Keime und Larven sterben dadurch ab.
  3. Wische danach alle Schränke sehr gründlich mit Essig-Wasser aus. Dabei ist es wichtig, dass du auch kleine Rillen, Ritzen, Zwischenräume und Löcher nicht vergisst. Dort fühlen sich die Larven besonders wohl.
  4. Du kannst schwer zugängliche Stellen mit einem Föhn erhitzen, durch die Hitze werden Larven und Eier zerstört.

Pheromonfalle oder Schlupfwespen: Was hilft besser gegen Mehlmotten?

Danach kannst du zu verschiedenen Mittel zur Bekämpfung der Schädlinge greifen.

Pheromonfallen

  • sind Mottenfallen, die mit dem Sexuallockstoff Pheromon behandelt sind, welcher männliche Mehlmotten anzieht.
  • Nachteil: Auf den Klebestreifen werden nur ausgewachsene männliche Mehlmotten gefangen. Larven, die den Schaden an Lebensmitteln anrichten, werden nicht angelockt.
  • Mit Pheromonfallen kannst du also eher den Mottenbefall in der Küche kontrollieren als das Fortbestehen und die Weiterentwicklung der Larven verhindern.

Schlupfwespen:

  • sind die natürlichen Feinde von Lebensmittelmotten.
  • sind parasitär: Sie suchen die Motteneier, um ihre eigenen Eier darin zu legen. Die Motteneier werden zerstört, es schlüpfen nun keine weiteren Motten mehr, sondern Schlupfwespen.
  • Vorhandene Mottenfalter und Larven sterben eines natürlichen Todes. Wenn die Schlupfwespen keine Motteneier mehr finden, können sie nicht überleben und zerfallen zu Hausstaub.
  • Vorteile: die winzigen Schlupfwespen gelangen in jede noch so kleine Ritze, in denen sich Motteneier und Larven befinden könnten. Außerdem muss keine Chemie eingesetzt werden.
  • Schlupfwespen sind unbedenklich für den Menschen, richten keine Lebensmittelschäden an und sind die wohl wirkungsvollste Methode, um Motten loszuwerden.
  • Schlupfwespen sind zum Beispiel beim **Avocadostore erhältlich.

Erneutem Mehlmottenbefall vorbeugen

Weck-Gläser sind die beste Aufbewahrungsmöglichkeit: So haben Mehlmotten keine Chance mehr.
Weck-Gläser sind die beste Aufbewahrungsmöglichkeit: So haben Mehlmotten keine Chance mehr.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Wenn du die Schädlinge loswerden konntest, beuge einem erneuten Befall vor. Dabei können die folgenden Tipps helfen:

  • Lebensmittel richtig lagern: Das ist der wichtigste Faktor. Denn wenn die Mehlmotte nichts zum Fressen findet, kann sie sich auch nicht fortpflanzen. Weder Papier noch dünnes Plastik eignen sich zum Aufbewahren von Lebensmitteln. Dadurch fressen sich die Larven problemlos. Es sollten am besten Glasbehälter sein, die luftdicht schließen. Gläser mit Drehverschluss sind oftmals kein Hindernis für Mehlmotten. Die Lebensmittel solltest du auch nicht allzu warm lagern, denn in Wärme fühlen sich Motten sehr wohl.
  • Fliegengitter anbringen: Mehlmottenfalter kommen durch geöffnete Türen oder Fenster in das Haus. Das Anbringen von Fliegengittern vor den Fenstern in der Küche stellt sicher, dass Falter draußen bleiben.
  • Ätherische Öle: Die ätherischen Öle von Pfefferminze, Lavendel oder Nelken wirken als natürliche Repellentien – schrecken die Insekten also ab.
  • Regelmäßige Kontrolle: Auch das ist eine unverzichtbare Vorsorgemaßnahme. Je früher Anzeichen eines Mottenbefalls gefunden werden, desto leichter kannst du dagegen angehen und eine weitreichende Kontamination deiner Lebensmittel verhindern.
  • Sinnvolle Vorratshaltung: Achte darauf, dass du nur so viele Vorräte anlegst, wie du auch mittelfristig benötigst. Je länger deine Lebensmittel in der Vorratskammer verweilen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit von Schädlingen befallen zu werden – oder zu verderben.

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