Ein Kind mit Rechtschreibschwäche gibt es in nahezu jeder Klasse. Wie erkenne ich, ob auch mein Kind betroffen ist? Und was kann ich tun, wenn tatsächlich eine Legasthenie diagnostiziert wird?
Symptome einer Rechtschreibschwäche erkennen
Die Symptome, welche für eine Rechtschreibschwäche sprechen können, sind vielfältig. In der Regel lernen Kinder, die an einer sogenannten Legasthenie leiden, langsamer als andere. Die Probleme der Betroffenen können sich beim Lesen und Schreiben auf folgende Weise äußern:
- langsames Lesen
- Auslassen und Vertauschen von Buchstaben/Wörtern/Silben
- Schwierigkeiten, das Gelesene wiederzugeben
- hohe Fehlerquote bei Diktaten
- Wörter werden im Text oft an mehreren Stellen in unterschiedlicher Weise falsch geschrieben.
Eine Legasthenie stellt nicht nur im Deutsch-Unterricht ein Problem dar, sondern auch in anderen Fächern. Schließlich bildet das Lesen und Schreiben die Grundkompetenz, um neues Wissen zu erlangen.
Rechtschreibschwäche erkennen: Der Weg zur Diagnose
Etwa 4% der Deutschen leiden unter einer Legasthenie, das sind also insgesamt etwa 3,3 Millionen Menschen. Die Rechtschreibschwäche kann innerhalb einer Familie weiter vererbt werden bzw. durch unterschiedliche Einflüsse während der Geburt entstehen. Diese Kriterien solltest du testen lassen, wenn du bei deinem Kind eine Legasthenie vermutest:
- Bei den gängigen Symptomen muss es sich nicht zwangsläufig um eine Rechtschreibschwäche handeln. Du solltest zuvor überprüfen, ob dein Kind schlecht hören oder sehen kann. Auch psychische Probleme und Stress können sich auf die Leistungsfähigkeit deines Kindes auswirken.
- Liegt keines der oben genannten Probleme vor, solltest du ein entsprechendes Förderinstitut aufsuchen. Dort kann dein Kind in einem Beratungsgespräch getestet werden. Ein wichtiger Bestandteil dessen ist ein kostenloser Lese-Rechtschreibtest und der Intelligenztest. Eine Rechtschreibschwäche liegt dann vor, wenn das Ergebnis des Intelligenztests deutlich besser ist als das des Lese-Rechtschreibtests.
Tipps zum Umgang mit einer Rechtschreibschwäche
Geduld und Ausdauer sind die wichtigsten Begleiter im Umgang mit Kindern, die unter einer Rechtschreibschwäche leiden. Folgende Tipps solltest du dabei beachten:
- Das Wichtigste im Umgang und Lernprozess mit einem Legastheniker ist viel Geduld mitzubringen.
- Verzichte darauf, dein Kind bei Misserfolg zu bestrafen. Denk daran, dass es nichts für seine Beeinträchtigung kann.
- Plane kurze Lerneinheiten mit deinem Kind ein. Die Zeiten sollten zuvor abgesprochen sein.
- Wiederhole mit deinem Kind immer nur ein einziges Rechtschreibproblem. Zu viel Stoff auf einmal überfordert die Betroffenen.
- Für Kinder brauchen Erfolgserlebnisse. Diese sollten durch die Eltern und Lehrer mit ehrlicher Anerkennung belohnt werden.
Rechtschreibschwäche: Übungen zur Bewältigung
Stellt sich auch bei deinem Kind eine Rechtschreibschwäche heraus, kannst du dein Kind unterstützen. Mit entsprechenden Übungen kann die Leistungsfähigkeit deines Kindes verbessert werden:
- Strategiespiele: Spielerisch sollten Kinder lernen, strategisch zu denken und zu handeln. Spiele wie „Mensch-ärgere-dich-nicht“ können den Kindern helfen, diese Fähigkeit zu erlernen, welche sie später auch auf das Schreiben übertragen können.
- Einprägen von häufigen Silben und Wortbausteinen: Übe häufig vorkommende Silben und Wortbausteine deinem Kind, so kann sich die Lesegeschwindigkeit deutlich steigern.
- Segmentierender Lesestil: Sinnvoll ist es, Legasthenikern beizubringen, kurze Wörter auf einen Blick zu lesen und längere Wörter in ihre einzelnen Silben aufzuteilen.
- Lese-Training: Als sehr hilfreich erweist sich letztendlich ein tägliches Lesetraining von etwa fünf Minuten. Die Stelle, zu der du mit deinem Kind gekommen bist, kannst du auch mit einem selbstgemachten Lesezeichen markieren und am nächsten Tag dort wieder ansetzen.
Tipp: Kinder, die unter einer Legasthenie leiden, bekommen in der Schule einen Nachteilsausgleich. Die schulischen Leistungen des jeweiligen Schülers werden damit anders bewertet. Hierfür ist allerdings eine Bescheinigung des Arztes nötig.
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