Roter Pfeffer unterscheidet sich nicht nur in der Farbe von anderen Pfeffersorten. Hier findest du alle wichtigen Informationen rund um das Gewürz.
Neben Salz ist Pfeffer eines der wichtigsten Gewürze in der Küche. Er verleiht den Speisen eine würzige Note und rundet den Geschmack ab. Doch Pfeffer ist nicht gleich Pfeffer: Man unterscheidet zwischen grünen, schwarzen, weißen und roten Sorten. Der rote Pfeffer spielt in der Küche eine besondere Rolle – denn die Sorte ist sehr selten.
Aufbewahrung und Verwendung
Grundsätzlich kannst du roten Pfeffer wie jede andere Pfeffersorte verwenden. Beachte aber:
- Du solltest die roten Pfefferkörner nicht in der herkömmlichen Pfeffermühle mahlen. Die Körner sind sehr weich. Streue sie daher besser ungemahlen über das Gericht. Alternativ kannst du den roten Pfeffer vorsichtig in einem Mörser zerstoßen, bevor du die Speise damit würzt.
- Bestreue deine Gerichte am besten am Ende der Garzeit, um den vollen Geschmack der Pfefferkörner zu erhalten.
Durch sein besonders intensives Pfefferaroma und seine pikante Schärfe eignet sich der rote Pfeffer besonders gut zum Würzen von:
- pikanten Saucen
- Gemüse
- Salaten
- kurzgebratenem Fleisch (wie beispielsweise Filets und Steaks; bei Fleisch gilt aber der Umwelt zuliebe: weniger ist mehr, und wenn, dann in Bio-Qualität)
- Fisch (aber Achtung: Die meisten Fischsorten sind überfischt und deshalb nicht empfehlenswert: 6 gute Gründe, auf Fisch zu verzichten)
Wegen seiner süßlichen Note eignet sich roter Pfeffer auch, um Desserts oder selbstgemachte Schokolade zu veredeln – vor allem in Kombination mit Früchten.
Neben seinen geschmacklichen Vorzügen kann roter Pfeffer auch optisch punkten. Durch ihre tiefrote Färbung sind die Pfefferkörner sehr ansprechend und eignen sich optimal als Tischdekoration oder Topping für besondere Speisen.
Tipp: Roter Pfeffer kann bis zu zwei Jahre lang aufbewahrt werden. Du solltest ihn aber an einem dunklen und kühlen Ort lagern und möglichst luftdicht verpacken.
Roten Pfeffer kaufen: Das solltest du beachten
Beachte beim Einkaufen:
- Da Pfeffer überwiegend in Südostasien angebaut wird, hat er lange Transportwege hinter sich. In Deutschland kann klimabedingt kein Pfefferanbau betrieben werden. Der rote Pfeffer braucht höhere Temperaturen und ist immer importiert. Setze den Pfeffer daher sparsam ein, damit du deinen ökologischen Fußabdruck möglichst gering hältst.
- Roter Pfeffer kann durch Pestizide belastet sein. Kaufe ihn deshalb am besten in Bio-Qualität, denn beim Bio-Anbau dürfen keine chemisch-synthetischen Spritzmittel verwendet werden.
- Trotz der aufwendigen Ernte und der Seltenheit des roten Pfeffers verdienen die meisten Landwirt:innen nicht viel an dem Gewürz. Wenn du Sorten mit Fairtrade-Siegel kaufst, kannst du sicher sein, dass die Erzeuger:innen faire Preise für ihre Ernte erhalten.
- Roten Pfeffer kannst du in Gewürzläden, auf Märkten oder in größeren Bioläden finden.
Roter Pfeffer: Das macht ihn so besonders
Geschmack: Der rote Pfeffer zeichnet sich vor allem durch seinen besonderen Geschmack aus: Während der langen Reifezeit kann sich in der Pfefferfrucht viel Zucker einlagern. Dadurch schmecken die Pfefferkörner nicht nur scharf, sondern auch leicht süßlich.
Seltenheit: Die Sonne verleiht den Pfefferkörnern ihre tiefrote Färbung. Dafür muss der rote Pfeffer jedoch lange reifen. Hinzu kommt, dass Feldarbeiter:innen ihn per Hand ernten müssen.
Diese Faktoren machen den roten Pfeffer unattraktiv für die Landwirt:innen. Sie entscheiden sich eher für grünen oder schwarzen Pfeffer, der schnell geerntet werden kann. Deshalb ist der rote Pfeffer sehr selten – und teurer als die herkömmlichen Sorten. Du findest ihn unter anderem in Delikatessenläden.
Herstellung des roten Pfeffers
Roter Pfeffer wächst nicht an einem speziellen Pfeffergewächs. Alle unterschiedlichen Sorten stammen von derselben Pflanze: Der sogenannte Pfefferstrauch ist eine Kletterpflanze, die ursprünglich aus Indien stammt. Von dort aus breitete sich der Pfefferanbau über Südostasien bis nach Indonesien und Malaysia aus. Heute liegen die Hauptanbaugebiete von Pfeffer in Vietnam, Indien, Brasilien, Malaysia und Indonesien.
Der Pfefferstrauch wächst hauptsächlich an Baumstämmen empor und kann bis zu zehn Meter hoch werden. Zweimal im Jahr bildet der Strauch Rispen mit Steinfrüchten aus. Diese werden geerntet und in weiteren Schritten zu Gewürzen verarbeitet. Die unterschiedlichen Farben der Pfefferkörner zeigen die verschiedenen Reifegrade der Früchte an, wie die Süddeutsche Zeitung zusammenfasst:
- Grüner Pfeffer entsteht aus unreifen Pfefferkörnern, die Landwirt:innen besonders früh ernten. Meistens legen die Landwirt:innen die Körner in Salzlake ein oder gefriertrocknen sie. Dadurch behalten die Pfefferkörner ihre ursprüngliche Farbe. Grüner Pfeffer zeichnet sich durch seinen besonders würzigen Geschmack mit einer säuerlichen Note aus.
- Kurz vor der Reife ernten Landwirt:innen erneut. Aus diesen Früchten stellen sie schwarzen Pfeffer her: Sie trocknen die Körner samt Schale, bis sie runzlig und schwarz werden. Dadurch wird der schwarze Pfeffer deutlich schärfer.
- Weißer Pfeffer entsteht aus den vollreifen Früchten. Die Bauern weichen die Früchte ein, bis sich die Schale ablöst. Anschließend bleichen sie die Körner in der Sonne, wodurch die helle Färbung entsteht. Weißer Pfeffer unterscheidet sich durch einen etwas milderen Geschmack.
- Roter Pfeffer ist der Nachzügler unter den Sorten. Landwirt:innen ernten die Früchte erst, nachdem sie vollständig ausgereift sind. Sie müssen die Früchte genau zum richtigen Zeitpunkt vorsichtig von Hand pflücken. Häufig können Landwirt:innen dabei nur wenige rote Körner gewinnen. Anschließend trocknen sie die Körner oder legen sie in Salzlake ein.
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Überarbeitet von Nora Braatz
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