Rotklee ist eine anspruchslose Pflanze, der eine heilende Wirkung bei verschiedenen Krankheiten nachgesagt wird. Wie der Klee wirkt und wie er angewandt wird, kannst du hier nachlesen.
Rotklee oder Wiesenklee (Trifolium pratense) ist eine Pflanze, die in der Volksheilkunde seit Langem Verwendung findet. Mit charakteristischen purpurroten Blüten ist der Rotklee nicht nur optisch ansprechend, sondern wird auch für seine potenziellen gesundheitlichen Vorteile geschätzt.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die vielfältige Wirkung und Anwendung des Rotklees als Heilmittel.
Wirkung von Rotklee
Rotklee gilt als altes Heilmittel. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe werden ihm verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt. In der Naturheilkunde kommt er laut Healthline häufig als Mittel gegen Beschwerden während der Wechseljahre, Asthma, Keuchhusten, Arthritis und sogar Krebs zum Einsatz. Aber: Gesundheitsexpert:innen sind jedoch aufgrund mangelnder wissenschaftlicher Beweise vorsichtig, was die angeblichen Vorteile von Rotklee bei diesen und anderen Beschwerden angeht.
Der Klee enthält Vitamine (Vitamin B1 und B3 sowie Vitamin C) und Mineralstoffe (Magnesium, Kalzium und Kalium), die eine wichtige Rolle das Wohlbefinden und unsere körperlichen Prozesse spielen.
Doch für die angebliche heilsame Wirkung sollen laut Netdoktor vor allem die enthaltenen Isoflavone verantwortlich sein. Diese sollen den Rotklee zu einer natürlichen Alternative zu einer Hormontherapie während der Wechseljahre machen, die oft mit Beschwerden wie Schweißausbrüchen und Hitzewallungen, sowie depressive Verstimmungen und Schlafstörungen einhergehen.
Der Rotklee soll diese Beschwerden lindern können, weil die Isoflavone, welche den sekundären Pflanzenstoffen angehören, als Phytohormon, oder konkreter als Phytoöstrogen, wirken können. Das bedeutet, dass sie eine große Ähnlichkeit mit der Struktur des Hormons Östrogen aufweisen.
Wenn während der Menopause der natürliche Östrogenspiegel abfällt, sollen die Isoflavone ihn ausgleichen und auf diese Weise die körperlichen und psychischen Beschwerden reduzieren
Netdoktor zufolge gibt es zudem Hinweise, dass die Isoflavone für die angebliche krebshemmende Wirkung von Rotklee verantwortlich sein sollen, da diese Pflanzenstoffe den programmierten Zelltod (Apoptose) anstoßen und so die Krebszellen eliminieren können sollen.
Weiterhin wird dem Klee ein positiver Einfluss auf die Knochen-, Haar- und Hautgesundheit nachgesagt.
Wirkungen von Rotklee nicht wissenschaftlich erwiesen
Rotklee soll also gegen vielerlei Beschwerden helfen. Sowohl die Gesundheitsportale Healthline und Netdoktor als auch die Verbraucherzentrale und das National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH) sind sich aber einig: Die Forschung zur Wirkung von Rotklee auf den Menschen hat keine eindeutigen Vorteile für irgendeinen Gesundheitszustand gezeigt.
Studien über die Wirkung von Rotklee auf Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und abnehmende Knochendichte haben zum Beispiel uneinheitliche Ergebnisse erbracht, so das NCCIH. Auch gibt es Netdoktor zufolge bislang keine klinischen Studien, die der Heilpflanze eine krebsvorbeugende Wirkung bescheinigen.
Umstrittene Nebenwirkungen von Rotklee
Der sekundäre Pflanzenstoff Isoflavon beeinflusst den Hormonspiegel. Immer wieder wird es mit einer problematischen Zellteilung in Verbindung gebracht, welche Brustkrebs begünstigen kann.
Forscher:innen vermuten, dass der Bestandteil Genistein ein möglicher Auslöser für die Entstehung von Krebszellen ist. Allerdings kommt dieser Wirkstoff eher in Soja vor. In Rotklee ist er nur in geringer Form enthalten.
Die European Food Safety Authority ist 2015 zu dem Schluss gekommen, dass Isoflavone keine schädlichen Auswirkungen auf Frauen in der Menopause haben.
Anwendung von Rotklee
Bei schweren Beschwerden während der Wechseljahre oder bei Krebs solltest du keinesfalls darauf vertrauen, dass Rotklee dir Linderung verschafft. Solltest du dir trotzdem überlegen, Rotklee zu dir zu nehmen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Rotklee zum Essen. Die Blüten des Klees sind essbar und du kannst sie als Zutat in Salaten oder als Topping auf Suppen verwenden. Aus Rotkleesamen kannst du zudem Sprossen ziehen, die du als Salatbeilage verwenden kannst. So kannst du die Vielfalt an Nahrungsmitteln, die du zu dir nimmst, erhöhen. Und eine vielseitige Ernährung ist wichtig für einen gesunden Darm.
- Rotklee zum Trinken. Den Klee kannst du auch als Tee zu dir nehmen. Gieße einen Teelöffel der getrockneten Blüten mit 250 Millilitern kochendem Wasser auf. Nach zehn Minuten seihst du die Blüten wieder ab. Bis zu vier Tassen kannst du täglich trinken.
- Rotklee in Kapseln. Da die Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln hochkonzentriert sind und die möglichen langfristigen Auswirkungen noch nicht ausreichend erforscht sind, rät das Bundesinstitut für Riskobewertung von der Einnahme ab.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Bockshornklee: Wirkung und Anwendung der Bockshornkleesamen
- Isoflavone: Wirkungen und Risiken der hormonaktiven Pflanzenstoffe
- Pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel müssen Gesundheitsbehauptungen nicht belegen
Überarbeitet von Annika Reketat
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