Das heimische Seifenkraut ist eine hübsche, robuste und insektenfreundliche Gartenstaude. Wenn du es richtig pflanzt, pflegst und schneidest, belohnt dich das Seifenkraut mit einer reichen Blütenpracht.
Das Seifenkraut (Saponaria) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nelkengewächse, die umgangssprachlich auch als Waschwurz, rote Seifenwurzel oder Hustenwurzel bekannt ist.
Unter den Begriff Seifenkraut fallen rund 20 Unterarten. Alle sind wärme- und sonnenliebende, gleichzeitig aber auch frostverträgliche und damit sehr robuste und anspruchslose Stauden, die perfekt in den insektenfreundlichen Garten passen. Zudem ist vor allem das gewöhnliche Seifenkraut eine wichtige Nahrungsquelle für Raupen.
Woher die blütenreichen Pflanzen ursprünglich stammen, ist nicht bekannt. Heute ist Seifenkraut in beinahe ganz Europa, Nordamerika und Zentralasien zu finden. Die wildwachsende Pflanze wird dank ihrer Blütenpracht gerne direkt im Blumenbeet angepflanzt – oder auch im Topf auf dem Balkon, denn das Seifenkraut gehört zu den pflegeleichten Balkonpflanzen.
Seifenkraut: Wissenswertes über die Pflanze
Seinen Namen verdankt das Seifenkraut einer besonderen Eigenschaft: Zerkleinert man seine Wurzeln und reibt diese in etwas Wasser aneinander, schäumt die Mischung wie Seife. Früher wurde die Pflanze daher auch zum Wäschewaschen verwendet, was an dem hohen Saponingehalt in den Wurzeln der Pflanze liegt.
Auch heute kannst du Seifenkraut als Fleckenentferner für Kleidungsstücke nutzen: Reinige dazu eine frische Seifenkrautwurzel, schneide sie mit einem Messer auf und reibe den Saft vorsichtig auf den Fleck in deinem Kleidungsstück. Wasche den Stoff danach gründlich mit lauwarmem Wasser aus.
Zudem wurde und wird Seifenkraut als heimische Heilpflanze verwendet. So bestätigte eine Studie aus dem Jahr 2022 die positive Wirkung vom Saft des gewöhnlichen Seifenkrauts bei – unter anderem – juckender Haut, Akne und Neurodermitis, sowie als Shampoo wie auch als Haarspülung.
Wichtig zu wissen: Seifenkraut kann in höheren Dosen giftig sein und zu Erbrechen führen. Hast du freilaufende Hunde oder Katzen in deinem Garten, solltest du sicherstellen, dass sie das Kraut nicht fressen und es gegebenenfalls außerhalb ihrer Reichweite anpflanzen. Außerdem empfiehlt es sich, den Waschwurz nicht zu pflanzen, wenn du in der Nähe einen ökologischen Teich anlegen möchtest oder das Kraut in der Nähe eines Gewässers zu setzen. In den Wurzeln befindliche Giftstoffe sind nämlich bereits in kleinen Dosierungen giftig für Frösche.
Seifenkraut anpflanzen
Möchtest du das hübsche Staude anpflanzen, brauchst du nicht viel zu beachten. Das wilde Kraut ist sehr widerstandsfähig.
Standort und Boden:
- Besonders gut gedeiht Seifenkraut in voller Sonne.
- Leichter Wind macht ihm nichts aus.
- Der Boden sollte locker und idealerweise leicht kalkhaltig sein. Schweres Erdreich kannst du vor dem Pflanzen mit etwas Sand oder Lehm vermengen, um Staunässe zu vermeiden. Auch Blähton ist dafür geeignet.
Seifenkraut säen:
- Am besten kultivierst du Saponaria, indem du die Samen aussäst.
- Bringe die Samen dafür direkt im Freiland aus oder säe sie in ausreichend große Töpfe. Drücke das Saatgut nur leicht an und bedecke es nicht mit Erde.
- Der beste Zeitpunkt zum Aussäen ist das Frühjahr. Die Samen des Seifenkrauts sind Kaltkeimer und benötigen für eine gewisse Zeit niedrige Temperaturen, bevor sie austreiben. Auch moderate Minustemperaturen sind dabei kein Problem.
- Wenn du das Seifenkraut im Frühjahr pflanzt, hat das außerdem den Vorteil, dass die jungen Stauden bis zum kommenden Winter ausreichend Zeit haben, am neuen Standort anzuwachsen.
- Halte beim Aussäen je nach Sorte einen Pflanzabstand von 20 bis 40 Zentimetern ein. Das buschige Kraut kann bis zu 60 Zentimeter hoch werden und breitet sich schnell aus.
Seifenkraut pflegen, schneiden und überwintern
Pflege von Seifenkraut:
Seifenkraut ist sehr pflegeleicht. Nur bei extremen Temperaturen bedarf es zusätzlicher Pflege.
- Wildwachsend ist das Seifenkraut auch an längere Trockenperioden angepasst. Gießen musst du die Stauden in deinem Garten daher nur, wenn die Trockenheit extrem wird und lange anhält.
- Hast du deine Stauden in Blumenkübeln kultiviert, solltest du sie besonders über den Sommer zwei- bis dreimal wöchentlich mäßig gießen. Torffreie Blumenerde in Töpfen trocknet schneller vollständig aus als im Freiland.
- Zu Beginn der Vegetationsperiode, ab Anfang Mai, kannst du dein Seifenkraut mit einer kräftigenden Düngergabe verwöhnen. Verwende dazu organischen Bio-Dünger Du kannst auch einen Kompost selber anlegen um die kompostierten Abfälle anschließend zum Düngen benutzen.
Seifenkraut zurückschneiden
- Um zu verhindern, dass sich das wildwachsende Kraut rasant ausbreitet, solltest du es nach der Blütezeit Ende Oktober zurückschneiden. Trenne dazu alle verblühten Fruchtstände und Samen ab. Diese würden sich über den Herbst mit dem Wind verbreiten. Wenn du möchtest, hebe einige Samen für das kommende Frühjahr auf oder verschenke sie an Freunde und Familie.
- Ein Rückschnitt im Herbst fördert außerdem ein besonders üppiges und blütenreiches Austreiben deines Seifenkrauts im nächsten Jahr.
Seifenkraut überwintern
- Gewöhnliches Seifenkraut ist wie die meisten seiner nahen Verwandten winterhart und extrem robust, was Minusgrade angeht. Einmal angewachsene Pflanzen vertragen Temperaturen bis zu -20 Grad im Garten problemlos. Die Pflanze benötigt keinen weiteren Winterschutz.
- Lediglich Topfstauden solltest du über die kalte Jahreszeit zusätzlich schützen, indem du eine dicke Schicht Laub auf ihren Wurzelballen gibst und den Topf in wärmende Jutematten einwickelst.
- Platziere die Kübel über den Winter außerdem leicht erhöht, etwa auf ein paar Holzbrettern. So verhinderst du, dass Bodenfrost auf die Wurzeln übergreift.
Überarbeitet von Freya Petersen
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