Shiitake wird eine starke Wirkung auf unsere Gesundheit nachgesagt. So sollen die Pilze unter anderem Cholesterin senken und unser Immunsystem stärken. Ob dem tatsächlich so ist und welche Nebenwirkungen die Pilze haben können, erfährst du hier.
Shiitake sind essbare Pilze, die in Japan und China beheimatet sind. Dementsprechend spielen sie vor allem in diesen Ländern kulinarisch eine große Rolle. Du findest die würzig-aromatischen Hefepilze zum Beispiel als Suppeneinlage oder Bestandteil von Gemüsepfannen und Saucen. Mittlerweile kannst du die Pilze frisch oder getrocknet auch in Deutschland in Asia-Shops oder anderen gut sortierten Lebensmittelgeschäften kaufen.
In Form von Tabletten, Kapseln und Pulvern bekommst du sie online auch als angebliches Heilmittel. Sie werden dann meist als sogenannte Vitalpilze verkauft. So sollen Shiitake eine starke Wirkung auf unseren Körper haben. Teilweise geben Online-Shops an, die Pilze würden Krebs heilen und vorbeugen, unsere Cholesterinwerte senken oder als Alternative zu einer Grippeschutzimpfung fungieren können. Viele dieser Wirkungen sind nicht wissenschaftlich belegt. Für manche gibt es vage Hinweise. Die entsprechenden Studien haben jedoch oftmals nur eine geringe Aussagekraft, da sie sich zum Beispiel nur auf eine geringe Anzahl an Teilnehmenden beziehen. Zudem können die Pilze gefährliche Nebenwirkungen haben.
Shiitake: Wirkung auf die Haut
Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) können Shiitake-Pilze in seltenen Fällen zu Hautreaktionen führen. Dabei handelt es sich meist um streifenförmige Rötungen, die an Armen, Beinen, im Nacken und an anderen Stellen auftreten. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum können diese bis zu acht Wochen bestehen bleiben. In der Forschung spricht man auch von der Shiitake-Dermatitis. Sie tritt nach dem Verzehr, aber auch schon nach kurzem Hautkontakt mit den Pilzen auf. In Deutschland ist diese Erkrankung bislang nur selten aufgetreten.
Wissenschaftler:innen gehen deshalb davon aus, dass einige wenige Personen besonders anfällig für die Hautreaktion sind. Auslöser für die Rötungen ist vermutlich der Stoff Lentinan, der in Shiitake enthalten ist. Lange Zeit nahmen Forschende an, dass dieser nicht hitzebeständig ist. Deshalb galt die Empfehlung, die Pilze nur ausreichend zu garen, um den Stoff unschädlich zu machen. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass Lentinan auch höheren Temperaturen standhalten kann.
Warum manche Personen anfälliger für Shiitake-Dermatitis sind als andere, ist bislang noch unklar. Das BfR kann das Risiko für Verbraucher:innen deshalb nicht genau einschätzen, geht jedoch davon aus, dass es eher gering ausfällt. Trotzdem sollten Konsument:innen besser über die mögliche Hautreaktion informiert werden.
Wie gesund sind Shiitake-Pilze?
Dass Shiitake gegen Krebs oder AIDS wirken oder den Blutdruck senken soll, ist in der Regel nicht mehr als eine Marketingstrategie und keine wissenschaftliche Tatsache. Trotzdem kannst du Shiitake als gesundes Lebensmittel im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung verzehren. So sind die Pilze kalorienarm, und haben wenig Fett. Mit etwa 2,2 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm sind sie für ein Gemüse dabei relativ proteinreich. Zudem sind sie reich an Vitamin B5, Kupfer und Vitamin D.
Reagierst du nicht mit einer Dermatitis auf Shiitake und isst die Pilze in Maßen und nicht als hochdosiertes Pulver, können sie also zu einer gesunden Lebensweise beitragen.
Mittlerweile züchten Landwirt:innen die Hefepilze auch in Europa. Achte deshalb beim Kauf auf möglichst regionale Ware und vermeide Shiitake aus Asien oder den USA. Denn diese müssen lange Transportwege bis nach Deutschland zurücklegen und sorgen für dementsprechend hohe CO2-Emissionen. Greife zudem möglichst auf Bio-Pilze zurück. Diese enthalten keine chemisch-synthetischen Pestizide.
Du kannst die Pilze entweder frisch oder getrocknet kaufen. Getrocknete Shiitake solltest du vor der Verwendung einweichen und einige Minuten aufquellen lassen. Dann kannst du sie wie frische Pilze anbraten, garen, frittieren oder kochen.
Shiitake: Wirkung als Heilmittel
In der traditionellen japanischen und chinesischen Volksheilkunde spielen Shiitake schon seit langer Zeit eine wichtige Rolle. So sollen sie unter anderem bei Kopfschmerzen, Entzündungen oder Magen-Problemen helfen. Aktuell beschäftigt sich auch die Forschung der westlichen Medizin stärker mit den asiatischen Hefepilzen und untersucht, ob diese eventuell bei verschiedenen Krankheitsbildern wie Krebs oder AIDS zum Einsatz kommen könnten.
Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum ist die Wirkung von Shiitake auf Krebs bislang noch nicht ausreichend wissenschaftlich nachgewiesen. Deshalb rät das Forschungszentrum generell davon ab, Shiitake-Präparate aus dem Internet zu bestellen. Denn dabei handelt es nicht um kontrollierte Arzneipräparate. Deshalb ist die Qualität der Inhaltsstoffe und dementsprechend die Sicherheit der Konsument:innen nicht gewährleistet. So können die Kapseln zum Beispiel durch Giftstoffe verunreinigt sein. Oftmals kannst du auch nicht genau einsehen, welche Inhaltsstoffe genau in einem Präparat enthalten sind.
Eventuell sind Shiitake-Extrakte bald als Arzneimittel erhältlich – allerdings erst, wenn Forschende jegliche Wirkungen und Nebenwirkungen genau geprüft haben.
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