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Spalierobst: Vorteile und Pflegetipps für den Ostanbau am Spalier

Birnen, Spalierobst
Foto: CC0 / Pixabay / JamesDeMers

Mit Spalierobst kannst du selbst auf kleinen Grundstücken eigenes Obst anbauen. Lies hier, welche Vorteile Spalierobst hat und was du bei Anbau und Pflege beachten musst.

Spalierobst – perfekt für wenig Platz

Spalierobst ist die perfekt Lösung, um selbst in kleinen Gärten eigenes Obst anzubauen. Mithilfe eines Gerüstes – dem Spalier – kannst du verschiedene Obstsorten platzsparend in die gewünschte Form wachsen lassen. Der Anbau von Spalierobst eignet sich für Hauswände genauso gut wie für eine freie Fläche. Allerdings eignen sich nicht alle Obstsorten. Wir zeigen, aus welchen du wählen kannst. 

Vorteile von Spalierobst

Apfelplantage aus Spalieren
Apfelplantage aus Spalieren
(Foto: CC0 / Pixabay / stux)

Spalierobst zu pflanzen hat einige Vorteile:

  • Die Äste von Obstbäumen können sich im Wand-Spalier nur nach links und rechts ausbreiten. Spalierobst eignet sich daher perfekt für Grundstücke mit wenig Platz und ungenutzte Hauswände.
  • Früchte aus Spalierzucht sind oftmals von besser Qualität, da sie sich nicht gegenseitig verdecken. So bekommen sie gleichmäßig Sonne ab, wie der NDR berichtet. 
  • Die Spalierform ermöglicht es dir, sehr wärmeliebende Obstsorten (etwa Aprikosen, Feigen oder Pfirsiche) selbst in kühleren Gegenden anzubauen. Ziehe diese an einer Hauswand oder Mauer, die nach Süden ausgerichtet ist. 
  • Spalierobst an windgeschützen, warmen Südwänden wird meist gut befruchtet und bringt eine dementsprechend reiche Ernte. Das liegt daran, dass sich Bienen und andere Insekten gerne dort aufhalten. 
  • Spalierobst ist nicht nur eine platzsparende Möglichkeit eigenes Obst anzubauen – es verschönert auch deine Hauswand oder eine andere kahle Mauer.

Pflanzen und Pflege von Spalierobst

Spalierobst kannst du auf verschiedene Arten kultivieren. Besonders leicht machst du es dir mit bereits vorgezogenen Spalierobstbäumchen, die du im Gartenfachhandel kaufen kannst.

Mit etwas mehr Zeit, kannst du aber auch jedes junge Obstbäumchen selbst zum Spalierwuchs erziehen:

  1. Befestige dazu den Haupttrieb des Bäumchens mittig am Spaliergerüst.
  2. Anschließend befestigst du die unteren Triebe an den ersten Querstreben. 

Tipps für Spalierobst:

  • Form: Binde immer möglichst junge Triebe fest. Diese sind noch biegsam und leichter in Form zu bringen. Verwende zum Befestigen Gummibänder. Diese sind dehnbar und lassen den jungen Trieben Raum zum Wachsen. Wickle sie dazu am besten mehrfach um Ästchen und Spalierholz. 
  • Standort: Wähle immer einen Standort mit einem lockeren, feuchtigkeitsspeichernden und humusreichen Boden. Denn Obstbäume haben in der Regel empfindliche Wurzeln, die keine Staunässe vertragen.
  • Boden: Gib bei schweren Böden vor dem Pflanzen zur Sicherheit eine Schicht Kies in das Pflanzloch, damit überschüssiges Wasser versickern kann. 
  • Zeitpunkt: Die ideale Pflanzzeit für Äpfel und Birnen ist der Herbst ab Oktober. Frostempfindlichere Sorten wie Aprikosen, Pfirsiche und Feigen pflanzt du besser im Frühjahr zwischen Februar und März. 

Wie du dein Spalierobst pflegst, hängt natürlich von der Obstsorte ab. Für alle Spalierobst-Arten gelten jedoch ein paar grundlegende Regeln:

  • Gieße deine Pflanzen regelmäßig. Wie viel, hängt von der Obstsorte und den Wetterverhältnissen ab.
  • Spalierobst musst du wie jedes Zuchtobst regelmäßig zurückschneiden: Da im Spalier jedoch nur wenige, sehr geordnete Äste wachsen, ist dieser wesentlich einfacher durchzuführen als an freiwachsenden Bäumen.
  • Um deinen Obstbaum gesund und kräftig zu halten und eine reiche Ernte zu erhalten, solltest du deine Bäume regelmäßig düngen. Verwende dazu organischen Dünger oder Kompost.

Die besten Sorten für Spalierobst

Ein Spalierbaum verschönert jede Hauswand
Ein Spalierbaum verschönert jede Hauswand
(Foto: CC0 / Pixabay / markus53)

Für Spalierobst eignen sich prinzipiell alle Obstsorten, die im Klima der Region wachsen können. Je nach Erfahrung und Standort sind jedoch unterschiedliche Sorten besser geeignet. 

  • Äpfel und Birnen werden sehr häufig am Spalier gezogen. Beide Obstsorten sind bei uns heimisch und sehr robust. Du kannst sie sowohl freistehend als auch an einer Hauswand ziehen. Sie eignen sich daher gut für Anfänger und Hobbygärtner. 
  • Aprikosen, Pflaumen und Pfirsiche mögen es warm und sonnig. Sie sind daher weniger für das Freiland, sondern eher für windgeschützte Süd- und Westwände geeignet. Wachsen sie zudem unter einem Dach, werden sie seltener von Fäulnis und Krankheiten befallen. 
  • Sauerkirschen sind eine gute Wahl, wenn du das Spalierobst an einer schattigen Stelle pflanzen möchtest. Sie gedeihen selbst an Nordwänden, wenn auch die Ernte dann etwas geringer ausfallen kann.
  • Auch Weintrauben zählen zum Spalierobst, wenn du sie an einem Gerüst ziehst. Sie mögen es ebenfalls warm und sonnig.

Wuchsformen von Spalierobst

Apfelbaum zum Schnurbaum gezogen
Apfelbaum zum Schnurbaum gezogen
(Foto: CC0 / Pixabay / Pixaline)

Die formgebenden Spaliere kannst du selbst aus verschiedenen Materialien herstellen. Gut geeignet für Hauswände sind etwa:

  • Draht
  • Bambusstäbe
  • Holzstäbe oder schmale Latten

Die Holzstäbe für einen Wandspalier bindest du mit dem Bindedraht zu einem Gerüst zusammen. Welche Form du dem Gerüst gibst, ist dir überlassen. Befestige es anschließend gut an der Wand. Freistehende Spaliere benötigen etwas mehr Halt. Sie bestehen meist aus Holzgittern, Pfählen oder einer Kombination aus Pfählen und Querdrähten. Den Aufbau erklärt der NDR anschaulich in einem Video.

Wenn du den Spalier nicht selbst bauen möchtest, kannst du im Gartenhandel oder online fertige Rankhilfen kaufen (z.B. bei **Memolife).

Je nach Platzangebot, Standort und Obstsorte kannst du dein Spalierobst in verschiedenen Formen kultivieren:

  • Ein Schnurbaum ist ein Obstbaum, dessen senkrecht wachsender Hauptstamm ab einer bestimmten Höhe in die Waagerechte umgeleitet wird. Ein einarmiger Schnurbaum weist nur einen seitlichen Arm in eine Richtung auf, während der zweiarmige sich gleichmäßig nach links und rechts verzweigt. Diese Zuchtform ist besonders für robuste Äpfel und Birnen beliebt und eignet sich gut für breite Hauswände oder Mauern. 
  • Als waagerechte Palmette bezeichnet man eine Spalierobst-Pflanze, von deren senkrechtem Hauptstamm mehrere Seitenäste waagerecht übereinander abgehen.
  • Für einen U-Spalier lenkst du die vom Mittelstamm abgehenden unteren Äste zunächst in die Horizontale und ab einer gewissen Länge im 90-Grad-Winkel zurück in die Senkrechte. Die charakteristische U-Form eignet sich gut für schmale, höhere Wände.
  • Eine weitere Form ist die Doppel-U-Form. Hier bindest du jeden vom Stamm abgehenden Arm zu einem weiteren „U“.
  • Beim Fächerspalier gehen die Triebe in gleicher Höhe fächerförmig in gleichmäßigen Abständen vom Hauptstamm ab. Für diese Wuchsform eignen sich Aprikosen, Pfirsiche und Pflaumen besonders gut. Die vergleichsweise lockerere Anbauweise verhindert, dass die Pflanzen früh vergreisen und dadurch keine Früchte mehr ausbilden. 
  • Für einen freistehenden Spalier eignen sich formlose Spaliere. Diese bestehen meist aus mehreren parallel gespannten Drähten. Auch einfache Gitterformen kannst du nutzen. 

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