Sportsachen zu waschen ist wichtig: Zum einen entfernst du so üble Gerüche und beugst erneuter Geruchsbildung vor. Zum anderen hast du auch länger etwas von deiner Sportkleidung, wenn du sie richtig wäschst. Wir zeigen dir, wie es geht.
Sportsachen neigen dazu, schnell zu müffeln. Das kann nicht nur passieren, nachdem du die Kleidung benutzt hast, sondern wird mit der Zeit oft auch zu einem dauerhaften Problem.
Wie es zu den üblen Gerüchen kommt und wie du ihnen entgegenwirkst, erklären wir dir in diesem Artikel. Außerdem geben wir dir nützliche Tipps, wie du deine Sportsachen waschen solltest, damit sie möglichst lange ihre Funktion erfüllen können.
Sportsachen waschen und Gerüche entfernen: Material ist ausschlaggebend
In der Regel werden Sportsachen gewaschen, weil sie schlecht riechen. Der üble Geruch der Sportkleidung entsteht, wenn du beim Sport ins Schwitzen kommst. Zu Anfang ist der Schweiß noch geruchsneutral, entwickelt dann durch den Zersetzungsvorgang allerdings unangenehme Gerüche.
Ein zweiter Aspekt, der für die üblen Gerüche der Sportsachen sorgt, sind die Materialien, die bei Funktionskleidung verwendet werden:
- Sportsachen aus synthetischen Textilien wie Polyamid, Polyester oder Elastan neigen stärker dazu, üble Gerüche zu entwickeln als Sportsachen aus natürlichen Materialien wie Baumwolle. Das liegt an Bakterien, die sich auf synthetischen Materialien besser vermehren können. Je mehr Bakterien den Schweiß verstoffwechseln, desto intensiver der Geruch.
- Hingegen ist beispielsweise Merinowolle für Sportbekleidung ein geeigneteres Material, denn aufgrund seiner selbstreinigenden Eigenschaften riecht es auch nach längerem Tragen nicht nach Schweiß. Deshalb muss sie nicht nach jedem Tragen direkt in der Waschmaschine landen. Ein regelmäßiges Auslüften über mehrere Stunden reicht oft aus. Solltest du dieses doch einmal von gröberen Verschmutzungen befreien müssen, solltest du die Herstellerangaben zum Waschen von Merinowolle beachten. Allerdings ist Merinowolle auch problematisch. Hauptkritikpunkt ist Zucht und Überzüchtung der Schafe.
Sportkleidung waschen: Vorbereitung ist alles
Indem du deine Sportsachen richtig wäschst, kannst du ihre Funktionstüchtigkeit lange aufrechterhalten und dafür sorgen, dass sie nicht unangenehm riechen. Wichtig ist dafür auch die richtige Vorbereitung. Dabei solltest du Folgendes beachten:
- Sportkleidung nach Benutzung an der frischen Luft trocknen: Dies ist ein ganz entscheidender Trick. Ein feuchtwarmes Klima fördert die Entstehung übler Gerüche, verschlimmert sie mit der Zeit und geht mit vermehrter Bakterienbildung einher. Daher ist es wichtig, dass du deine verschwitzten Sportsachen nach dem Training nicht in der Sporttasche vergisst, sondern schnellstmöglich zum Trocknen aufhängst und sie am besten an der frischen Luft lüftest.
- Wäsche sammeln: Sportsachen solltest du zusammen mit anderer Funktionskleidung waschen. Um dabei möglichst nachhaltig und umweltfreundlich zu handeln, solltest du deine Funktions- und Sportkleidung zunächst sammeln, bis du genug für eine volle Maschine zusammen hast. Umso wichtiger ist es, dass du deine Sportsachen vor dem Waschen an der Luft trocknen lässt.
Sportsachen waschen: Das richtige Waschmittel
Sport- und Funktionskleidung sollte beim Waschen nicht mehr als 30 oder maximal 40 Grad ausgesetzt sein. Sportsachen bei 60 Grad zu waschen, ist nicht nötig. Wichtig ist vor allem die Verwendung des richtigen Waschmittels:
- Es gibt eine Menge spezieller Waschmittel für Sportbekleidung. Allerdings sind diese oft eine Belastung für die Umwelt, weil sie Tenside, Duft- und Konservierungsstoffe sowie antibakterielle Mittel enthalten, die das Wasser verunreinigen und sich auch nicht durch die aufwändige Aufbereitung des Abwassers im Klärwerk abbauen lassen.
- Achte daher darauf, eine umweltfreundliche Bio-Alternative zu wählen, die ohne Phosphate, Mikroplastik und anderen fragwürdigen Stoffen auskommen.
- Oder du greifst einfach zu Tafelessig. Eine halbe Tasse Essig im Weichspüler-Fach entfernt Flecken, hält die Wäsche weich und geschmeidig und bekämpft schlechte Gerüche.
- Auf jeden Fall solltest du auf Weichspüler und Feinwaschmittel verzichten, denn sie können die Fasern deiner Sportsachen verkleben.
Tipp: Du kannst dein Waschmittel selber machen.
Waschprogramm: Sportsachen richtig waschen
Bevor du deine Sportklamotten wäschst, solltest du immer die Waschsymbole auf dem Etikett anschauen. Sie liefern Hinweise, wie du Sport-BH, Leggins und Co. korrekt wäscht. Denke auch daran, die Kleidung auf links zu drehen und alle Reißverschlüsse und Knöpfe zu schließen. Das schont deine Kleidung und verlängert ihre Lebensdauer.
Verfügt deine Waschmaschine über ein spezielles Programm zum Waschen von Sportsachen, kannst du dieses direkt auswählen. Es ist bereits auf die besonderen Ansprüche dieser Art Kleidung ausgelegt. Andernfalls solltest du ein Programm auswählen, bei dem du die Grad- und Schleuderzahl manuell einstellen kannst. Oftmals ist dies beim Pflegeleicht-Programm möglich. Stelle dann eine Temperatur von dreißig Grad ein und wähle die niedrigste Schleuderzahl aus. Beides schont deine Sportsachen und erhöht ihre Lebensdauer.
Optional: Einmal im Monat kannst du die Kleidung bei 60 Grad waschen – das tötet Keime ab.
Nach dem Waschen: Sportsachen trocknen
Um deine Sportsachen nach dem Waschen zu trocknen, brauchst du keinen Trockner. Zum einen schaden die hohen Temperaturen den Kunstfasern in der Sportkleidung. Zum anderen benötigen Trockner sehr viel Strom. Grundsätzlich sind daher Wäschetrockner meistens keine gute Idee.
Funktionskleidung besteht aus schnelltrocknenden Materialien. Du solltest die Wäsche also ganz klassisch aufhängen und an der frischen Luft trocknen lassen. Das Trocknen im Freien ist auch im Winter möglich.
Tipp: Müffeln nach dem Trocknen deine Sportklamotten weiterhin, gibt es noch einen Trick: Packe sie in einen Beutel und friere sich für einen Tag im Gefrierfach ein. Keine Angst, deinen Kleidern schadet das nicht.
Die Nachteile von Sport- und Funktionskleidung
Wie bereits erwähnt, bestehen viel Sportkleidungsstücke aus synthetischen Textilien. Diese sind allerdings schlecht für unsere Umwelt und haben viele Nachteile:
- Beim Waschen gelangen chemischen Fasern von Polyester oder Elastan ins Gewässer. Nach Schätzungen werden so in Deutschland jährlich 80 bis 400 Tonnen Mikropartikel freigesetzt. Um Mikroplastikfasern nicht ins Wasser gelangen zu lassen, kannst du einen Waschbeutel wie den Guppyfriend benutzen.
- Polyester wird aus Erdöl gewönnen und ist damit alles andere als nachhaltig. Das Gleiche gilt für Polyamid.
- Außerdem kann Polyester die Haut reizen. Generell fühlen sich Kunstfasern nicht so angenehme auf der Haut an.
Selbst wenn sie etwas teurer sind, solltest du in nachhaltige Sportmode investieren. Auch nachhaltige Outdoor-Bekleidung gibt es. Bei guter Pflege hast du lange Freude an den Teilen.
Überarbeitet von Lea Hermann
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