Stangenbohnen anzubauen ist mit der richtigen Rankhilfe eine Leichtigkeit. Hier erfährst du alles zum Pflanzen, Ernten und Versorgen der pflegeleichten Gemüseart.
Stangenbohnen sind die ideale Pflanze für einen pflegeleichten Gemüsegarten. In nur wenigen Schritten kannst du die Bohnen im Topf auf deinem Balkon oder in deinem Gemüsebeet anbauen. Dabei brauchst du unter anderem eine stabile Rankhilfe, um deine Bohnenpflanze beim Wachsen zu unterstützen.
Stangenbohnen anbauen – was musst du wissen?
Mit Stangenbohnen sind Bohnensorten gemeint, die – im Gegensatz zu Buschbohnen – als Rankpflanze wachsen und längliche Hülsen tragen, die komplett essbar sind, zum Beispiel die Sorte Blauhilde oder Grüne Bohnen.
Gerade Grüne Bohnen sind durch ihre Nährstoffe nicht nur eine beliebte Ergänzung für gemüsehaltige Mahlzeiten, sondern auch die perfekte Pflanze für deinen ersten Gemüsegarten. Da die Stangenbohne zu den sogenannten Schwachzehrern zählt, braucht das Rankengewächs keinen Dünger und bringt dir mit wenig Pflege eine große Ernte ein. Solange du beim Pflanzen der Stangenbohnen ein paar grundlegende Sachen beachtest, steht dem idealen Wuchs deiner Bohnenpflanze nichts im Wege.
Um Stangenbohnen anzubauen, brauchst du:
- Einen sonnigen Standort.
- Humusreiche Erde. Achte für deinen nachhaltigen Garten darauf, möglichst torffreie Erde zu benutzen, da der Abbau von Torf eine Belastung für die Umwelt ist.
- Ein Beet oder einen mindestens 40 Zentimeter tiefen Topf, um deiner Bohnenpflanze genug Platz für ihre Wurzeln zu geben. Tipp: Wenn du einen Topf benutzt, sollte er unten am Boden ein Ablaufloch besitzen, damit du beim Gießen deiner Pflanze keine Staunässe verursachst – denn diese schadet dem Wurzelwerk.
- Die richtige Sorte Stangenbohnen für deinen Garten, denn je nach Sorte wuchern Stangenbohnen alles zwischen eineinhalb Meter bis ganze vier Meter hoch. Gärtnerst du also auf deinem Balkon, wähle besser eine Sorte, die nicht viel mehr als zwei Meter groß wird, wie zum Beispiel: Blauhilde, Neckargold, Matilda oder Smeraldo. Eine kleinere Bohnenpflanze hat auch den Vorteil, dass du bei der Ernte keine Leiter brauchst.
- Eine stabile Rankhilfe, mit der du die Kletterpflanze beim Wachsen unterstützt.
Die richtige Rankhilfe für den Anbau deiner Stangenbohnen
Rankhilfen sind Stützen für Klettergewächse oder andere Pflanzen, zum Beispiel Blumen mit langen Stielen, die einfach abbrechen können. Auch für den Anbau deiner Stangenbohnen ist eine stabile Rankhilfe essenziell, damit deine Bohnenpflanze Richtung Sonne klettert und außerdem nicht unter ihrem eigenen Gewicht abknickt – erst recht, sobald sie Bohnen trägt.
Deine Rankhilfe kann so gut wie alles sein: Stäbe aus Holz oder Metall, ein Netz aus Schnüren, die du vertikal über deinem Beet aufspannst, oder ein sogenanntes Rankgitter. Selbst andere Pflanzen kannst du als Rankhilfe für deine Stangenbohnen nutzen, wie etwa Sonnenblumen oder Mais.
Du kannst Rankhilfen auch ganz einfach selber bauen. Tipp: Die Mindesthöhe deiner Rankhilfe orientiert sich immer an der Wuchshöhe deiner Stangenbohnensorte.
Saison, Anbau und Ernte von Stangenbohnen
Pflanze deine Stangenbohnen ab Mai, sobald die Temperaturen über zwölf Grad Celsius liegen und es keinen Frost mehr gibt. Das ist meist nach den Eisheiligen Mitte Mai der Fall.
Tipp: Weiche dein Saatgut vor dem Einpflanzen über Nacht in Wasser ein, um eine schnelle Keimung zu fördern.
Achte darauf, dein Saatgut etwa fünf Zentimeter tief in der Erde zu vergraben und einen Abstand von mindestens zehn Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen einzuhalten. Solange du diese Maße im Auge hast, kannst du auch beliebig viele Stangenbohnen in den gleichen Topf pflanzen, zum Beispiel in Form einer sogenannten Horstsaat. Vergrabe hierfür die Bohnen in einem Halbkreis um eine Rankhilfe.
Gieße die Pflanzen dann täglich, sodass die Erde immer leicht feucht ist, deine Bohnen aber nicht nass stehen. Insgesamt gilt: Stangenbohnen sind durstige Gewächse und brauchen viel Wasser.
Nach etwa 14 Tagen keimen deine Stangenbohnen und beginnen zu ranken. Hilf ihnen beim Klettern, indem du ihre Triebe behutsam um die Rankhilfe windest oder mit einem Stück Schnur leicht anbindest.
Sobald sie etwa 15 Zentimeter groß sind, häufelst du sie mit Erde an. Sie stehen dadurch stabiler und bilden zusätzliche Wurzeln. Stangenbohnen wachsen unglaublich schnell.
Tipp: Da Bohnen sogenannte Linkswinder sind, wickle sie immer gegen den Uhrzeigersinn um ihre Rankhilfe, damit sie den perfekten Halt haben.
Ernte der Stangenbohnen
Etwa zwei bis drei Monate nach der Aussaat kannst du deine Stangenbohnen ernten, also meist Ende Juli. Zuerst bildet die Pflanze Blüten, dann die Schoten daraus.
Eine reife Stangenbohne erkennst du daran, dass sich ihre Samen noch nicht zu deutlich sichtbar in der Hülse wölben. Brich als Test eine Bohne durch. Wenn sie dabei knackt und die Bruchränder glatt sind, ist sie essbar.
Bohnen solltest du grundsätzlich mit zwei Händen ernten. Mit der einen Hand hältst du die Ranke kurz oberhalb der Schote fest, mit der anderen zupfst du die Schote ab.
Achtung: Konsumiere die Bohnen aber auf keinen Fall roh, da rohe Stangenbohnen giftig für Menschen sind aufgrund des enthaltenen Phasins.
Jetzt kannst du deine Stangenbohnen kochen und zu leckeren Gerichten verarbeiten. Im Kühlschrank sind die Bohnen etwa zwei bis vier Tage haltbar.
Neigt sich die Gartensaison dem Ende entgegen, lasse einige Schoten vollständig ausreifen. Wenn die Hülle im späten Herbst braun und vertrocknet ist, kannst du sie ernten und hast dein eigenes Saatgut für das nächste Jahr.
Da Stangenbohnen einjährige Pflanzen sind, entsorge deine Bohnenpflanzen, sobald sie keine Ernte mehr abwerfen, und bewahre die Rankhilfen für das nächste Jahr auf.
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