Topinambur roh zu essen ist grundsätzlich möglich. Warum die rohe Knolle trotzdem nicht uneingeschränkt zu empfehlen ist und wann du damit vorsichtig sein solltest, erklären wir dir in diesem Artikel.
Topinambur ist eine Staudenpflanze, die unter der Erde essbare Knollen ausbildet. Ursprünglich stammt sie aus Nordamerika. In Europa ist sie als Nutzpflanze bereits seit dem 17. Jahrhundert bekannt, stand aber lange hinter der beliebteren Kartoffel zurück. In den letzten Jahren ist der Topinambur wieder häufiger auf Wochenmärkten und in der Gemüseabteilung größerer Supermärkte zu finden.
Äußerlich sieht die Knolle der Kartoffel durchaus ähnlich. Anders als diese ist Topinambur allerdings roh genießbar und enthält keine schädlichen Giftstoffe. Trotzdem kann er empfindliche Mägen im ungekochten Zustand überfordern. Hier liest du, was du beachten solltest, wenn du Topinambur roh essen möchtest.
Topinambur roh essen: Allgemeine Hinweise
(Foto: CC0 / Pixabay / ivabalk)
Wie bei den meisten Gemüsesorten gilt auch beim Topinambur: Je frischer er ist, desto besser schmeckt er im rohen Zustand. In ein feuchtes Tuch gewickelt kann er sich im Kühlschrank bis zu zwei Wochen halten, verliert dabei aber schnell an Frische. Wenn du vorhast, den Topinambur roh zu essen, solltest du ihn also möglichst bald nach dem Kauf verbrauchen. Besonders gut eignen sich zum rohen Verzehr übrigens kleine bis mittelgroße Knollen. Große Topinamburknollen verwendest du besser zum Kochen.
Topinambur ist wie die Kartoffel von einer dünnen Schale umgeben, die du prinzipiell mitessen kannst. Wegen ihrer geringen Dicke stört die Schale auch dann nicht sonderlich, wenn du Topinambur roh isst. Geschmacklich ist sie unauffällig. Möchtest du die Schale trotzdem loswerden, kannst du sie vor dem Verzehr mit einem Sparschäler oder einem Gemüsemesser entfernen.
So bereitest du rohen Topinambur zu:
- Wasche die Knollen unter fließendem kaltem Wasser vorsichtig ab. Schäle den Topinambur gegebenenfalls, wenn die Schale dich stört.
- Schneide den Topinambur in dünne Scheiben oder kleine Stücke. Du kannst ihn auch raspeln und einen Salat daraus zubereiten. Topinambur im Ganzen roh zu essen, ist nicht empfehlenswert: Die harte Knolle kann eine Herausforderung für die Zähne sein.
- Roher Topinambur oxidiert an der Luft schnell. Wenn du verhindern möchtest, dass er eine bräunliche Farbe annimmt, kannst du die Scheiben oder Stücke nach dem Schneiden mit Zitronensaft beträufeln oder in Zitronensaft einlegen.
Übrigens: Während gekochter oder gebratener Topinambur eine süßliche Note entwickelt, ist roher Topinambur im Geschmack etwas bitterer. Er schmeckt zum Beispiel gut in Salaten oder als Brotbelag.
Wann du Topinambur nicht roh essen solltest
Obwohl roher Topinambur grundsätzlich keine gesundheitsschädlichen Stoffe enthält, kann er bei manchen Menschen Verdauungsprobleme auslösen. Insbesondere Blähungen sind eine häufige Reaktion.
Dieser Effekt lässt sich auf den hohen Inulin-Gehalt der Knolle zurückführen. Inulin ist ein sogenannter Mehrfachzucker und zählt zu den Ballaststoffen. Er ist für Diabetiker:innen empfehlenswert, weil er dafür sorgt, dass Kohlenhydrate aus der Nahrung langsamer ins Blut übergehen und so den Blutzuckerspiegel positiv beeinflusst. Darüber hinaus ist Inulin kalorienarm und regt die Verdauung an.
Wie alle Ballaststoffe wird Inulin im Dickdarm von Bakterien zersetzt. Insbesondere bei größeren Mengen oder bei schlechter Verträglichkeit entstehen dabei Gase, die zu Blähungen führen. Wenn du rohes Gemüse grundsätzlich schlecht verträgst oder zuvor noch nie Topinambur roh gegessen hast, solltest du dich besser vorsichtig herantasten und mit geringen Mengen beginnen. Iss dabei möglichst langsam und achte darauf, wie dein Körper reagiert. Eine Möglichkeit, den Topinambur bekömmlicher zu machen, ist es, ihn vor dem Verarbeiten kurz zu blanchieren. So bleibt er knackig, ist aber besser verdaulich.
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