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ToxFox: Mit dem Handy Hormongifte erkennen

Mit der ToxFox-App Hormongifte erkennen.
Foto: Jörg Farys / BUND

Mit der ToxFox App wird dein Smartphone zum Gift-Scanner: ganz einfach spürst du damit hormonell wirksame Chemikalien in Kosmetika auf.

ToxFox App

Was haben Zahnpasta, Duschgel, Rasierschaum, Lippenstift, Sonnencreme, Hand- und Körperlotionen gemeinsam? In allen diesen Produkten können „hormonell wirksame Chemikalien“ stecken. Sie werden in Kosmetika unter anderem zur Konservierung verwendet – weil sie schön billig sind. Zugleich stehen sie im dringenden Verdacht, moderne Krankheitsbilder wie Unfruchtbarkeit, Diabetes, Fettleibigkeit hervorzurufen.

Wie üblich ist das Problem: Verbraucher:innen erfahren von alledem nichts. Die Anbieter verstecken sich dahinter, dass langfristige Wirkungszusammenhänge schwer beweisbar sind, und verhindern, dass Verbraucher:innen sich strategisch entscheiden können, indem sie die Inhaltsstoffe im Kleingedruckten verstecken. Um das Übel an der Wurzel zu packen rufen derzeit zahlreiche Organisationen dazu auf, bei der EU den Druck auf jene Stellen zu erhöhen, die diese Stoffe verbieten können.

ToxFox App: Chemie-Scanner in der Tasche

Abhilfe schafft die ToxFox App des BUND: Aufs Smartphone geladen hast du damit immer einen tragbaren Chemie-Scanner in der Tasche. Die Bedienung ist einfach: App starten, Scanner aufrufen und über den Barcodes des Produktes halten. In Sekunden holt sich die App die Informationen aus einer Datenbank und zeigt an, ob das Produkt zum Beispiel Parabene enthält.

App Download**:

ToxFox für Apple iOS

ToxFox für Google Android

ToxFox App: nicht alles Gold, was glänzt

ToxFox App

Aber Vorsicht! ToxFox erweckt nämlich den Eindruck, dass Produkte, in denen sich keine hormonell wirksamen Chemikalien wie diverse Parabene oder Benzophenone enthalten sind, irgendwie „clean“ sind. Das ist leider nicht automatisch der Fall: Das Produkt kann andere schädliche oder ungeeignete Inhaltsstoffe enthalten und unökologisch oder unfair produziert worden sein.

Die ToxFox App zeigt also nur an, dass dieser eine Giftstoff enthalten ist – immerhin etwas. Die App ermöglicht es uns nämlich, die sogenannte „Giftfrage“ zustellen. Wir können sofort eine Mail an den ertappten Hersteller schreiben und ihn auffordern, solche Inhaltsstoffe nicht mehr zu verwenden. Hersteller sind gesetzlich dazu verpflichtet Informationen über die Produkte herauszugeben. Durchaus mit Erfolg: Schon viele Tausend Menschen nutzen die ToxFox App des BUND und die Marke Penaten verzichtet nach eigenen Angaben seit Mitte 2014 auf Parabene in ihrer Babycreme.

Fazit: Nützliche App, die man unbedingt ausprobieren und mal den gesamten Haushalt durchstöbern sollte. Es ist ziemlich überraschend, wo man solche Stoffe finden kann!

Alternativen: Codecheck arbeitet ähnlich, geht aber noch einen Schritt weiter: Sie zeigt allgemein alle Inhaltsstoffe und informiert in rot und grün, ob diese unbedenklich oder potentiell gefährlich sind. Die App Giftfrei einkaufen gibt allgemeine Tipps, hat aber keinen Produktscanner.

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