Um abzunehmen, greifen viele zur Trinkmahlzeit. Das solltest du lieber bleiben lassen. Die Gründe dafür und sinnvollere Alternativen findest du in diesem Artikel.
Wenn es ums Abnehmen geht, gibt es mittlerweile viele verschiedene Wege – von Low-Carb-Diät über fettarme Ernährung bis hin zu Trinkmahlzeiten. Alle versprechen sie Erfolg binnen kurzer Zeit.
Trinkmahlzeiten funktionieren wie folgt: Man unterscheidet zunächst zwischen fertig abgepackten Produkten und Trinkmahlzeiten, die du mit einem Pulver und Wasser oder Milch selbst anrührst.
- Zu Beginn ersetzen die Trinkmahlzeiten vollständige Mahlzeiten, um den Einstieg in den Abnehmprozess zu erleichtern. Du nimmst also nichts Festes zu dir und deine Anzahl an Kalorien pro Tag bleibt noch gleich.
- Da die tägliche Kalorienmenge hier noch dieselbe bleibt, nimmt man zuerst nicht ab. Sie wird dann langsam reduziert, denn ein Kaloriendefizit ist ausschlaggebend, um abzunehmen.
- Nach einer gewissen Zeit kommen dann wieder einzelne selbst zubereitete Gerichte dazu. Meist handelt es sich um bis zu drei Wochen, aber das kann je nach Trinkmahlzeit variieren.
Was steckt in Trinkmahlzeiten?
Damit Trinkmahlzeiten ausreichend Nährstoffe enthalten, unterliegen sie der Diätverordnung. Sie schreibt eine gewisse Menge an Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten, Eisen, Calcium und Vitaminen vor. In der Phase vom Abnehmen, in der man ein Kaloriendefizit hat, bewegt man sich zwischen mindestens 800 und maximal 1200 Kalorien. Die einzelnen Trinkmahlzeiten haben dabei nur noch einen Kaloriengehalt von bis zu 400 Kilokalorien.
Solltest du dich für eine Diät mit Trinkmahlzeiten entscheiden, gibt es Einiges zu beachten. Trinkmahlzeiten sind nicht immer zum Abnehmen oder Gewichthalten gedacht. Manche sollen einfach nur Mahlzeiten ersetzen oder bei Stress dafür sorgen, dass du ausreichend Kalorien zu dir nimmst. Sieh dir ein Produkt deshalb genau an, bevor du es kaufst.
Darum solltest du auf Trinkmahlzeiten verzichten
So schön die Versprechen von Trinkmahlzeiten auch sind, es gibt einige Gründe, auf sie zu verzichten:
- Wenn du nach Abschluss der Diät genauso weiter isst wie vor der Diät, nimmst du wahrscheinlich wieder zu. Das ist der Jo-Jo-Effekt. Um auf Dauer etwas zu bewirken, musst du dein Essverhalten nachhaltig verändern. Zudem ist es wichtig, dass du dich ausreichend bewegst. Dieser Aspekt rutscht oft in den Hintergrund bei Diäten mit Trinkmahlzeiten.
- Bei Trinkmahlzeiten besteht die Gefahr, dass du bei wichtigen Nährstoffen unterversorgt bist. Das kann passieren, wenn du beispielsweise Proteinshakes mit Trinkmahlzeiten oder Diätshakes gleichsetzt. Es ist nicht dasselbe. Trinkmahlzeiten sollen Mahlzeiten ersetzen und enthalten deshalb alle nötigen Nährstoffe. Proteinshakes dagegen enthalten nicht alle Nährstoffe, die der Körper benötigt, sondern hauptsächlich Proteine und kaum Kohlenhydrate oder Ballaststoffe. Die braucht der Körper aber auch!
- Auch wenn viele Hersteller damit werben, dass die Produkte zuckerfrei sind, können Ersatzstoffe für den Zucker ebenso ungewollte Nebeneffekte herbeiführen. Oft wird Sucralose eingesetzt: der Süßstoff steht unter Verdacht, Hunger auf Süßes zu verstärken. Auch das im Sport oft verwendete Maltodextrin liefert zwar schnell Energie, ist fürs Büro aber ungeeignet, weil man sich dort wieder an den Schreibtisch setzt, anstatt sich zu bewegen.
- Des Weiteren solltest du dich bei Diätshakes immer an die Anleitung halten. Du nimmst beispielsweise nur halb so viele wichtige Nährstoffe zu dir, wenn du deine Trinkmahlzeit nach einer Weile halbierst. Eine volle Trinkmahlzeit versorgt dich schließlich mit den nötigen Nährstoffen. Obendrein kann es dir an sekundären Pflanzenstoffen fehlen, die du normalerweise über Obst und Gemüse zu dir nimmst und die bei der Trinkmahlzeit zu kurz kommen.
- Grundsätzlich versorgen Trinkmahlzeiten dich mit ausreichend Nährstoffen. Diäten mit Trinkmahlzeiten bedeuten aber dennoch eine große Umstellung für den Körper. Erhält dieser doch nicht ausreichend Nährstoffe, weil die Dosierung mit den Trinkmahlzeiten noch nicht ganz glatt läuft, kann es ungesund werden. Mangelt es beispielsweise an Proteinen, können während der Diät Muskeln abgebaut werden.
- Ernährungsmediziner kritisieren, dass Flüssignahrung nicht zur gewohnten Magenmotorik des Menschen passt. Diese zielt darauf ab, Nahrung zu zerkleinern und mit Verdauungssäften zu vermischen. Kommt das Essen bereits flüssig an, beginnt sofort die Magenentleerung. Wichtige Verdauungsprozesse finden dann nicht statt und es kann zu Verdauungsproblemen kommen.
- Neben den Trinkmahlzeiten darfst du nicht vergessen genug zu trinken. Das kann leicht passieren, da Trinkmahlzeiten eine flüssige Konsistenz haben. Schwindel oder Herz-Kreislauf–Probleme können die Folge sein.
- Trinkmahlzeiten sind auf Dauer sehr monoton. Bei festen Mahlzeiten und selbst gekochtem Essen hast du viel mehr Möglichkeiten, trotz verschiedener Geschmäcker bei Trinkmahlzeiten.
- Außerdem entfällt der soziale Aspekt, gemeinsam mit Freund:innen oder Familie zu essen.
- Zusätzlich sind Trinkmahlzeiten recht teuer.
Trinkmahlzeiten allein sind nicht empfehlenswert. Achte auf die oben genannten Aspekte, und solltest du dennoch einmal eine Trinkmahlzeit ausprobieren wollen, informiere dich ausführlich und hole vorab ärztlichen Rat ein.
Diese Alternativen zu Trinkmahlzeiten gibt es
Wenn du abnehmen oder dein Gewicht halten möchtest, sind dies sinnvolle Alternativen zu Trinkmahlzeiten:
- Iss bewusster.
- Bewege dich mehr. Ein guter Anfang sind regelmäßige Spaziergänge.
- Iss möglichst nur, wenn du Hunger hast und hör auf zu essen, wenn du satt bist (intuitives Essen).
- Ernähre dich ausgewogen und genieße Süßigkeiten nur in Maßen.
Wichtig zum Abschluss ist noch, dass deine Gesundheit immer im Vordergrund steht! Lass dich nicht von in den Medien vermittelten Schönheitsidealen verführen. Mit sich selbst und seinem Körper zufrieden zu sein, ist das Wichtigste. Außerdem ist jeder Körper individuell. Für manche funktioniert vielleicht der eine Weg gut zum Abnehmen oder zum Gewicht halten und für andere ein anderer Weg.
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