Wer Vitamin C hochdosiert einnehmen will, sollte aufpassen: Zwar soll eine große Menge an Vitamin C zum Beispiel vor einer Erkältung schützen. Doch es gibt gleich mehrere Gründe, warum hochdosiertes Vitamin C nicht empfehlenswert ist.
Vitamine sind gesund und wir sollen möglichst viele davon essen. Doch es gibt zahlreiche Menschen, die über die Nahrung nur wenige Vitamine zu sich nehmen und daher gerne zu Vitaminpräparaten greifen. Knapp fünf Prozent der Deutschen (ab 14 Jahren) greifen fast täglich zu solchen Präparaten – das sind über drei Millionen Menschen. Doch ist Vitamin C hochdosiert überhaupt sinnvoll?
Vitamin C hochdosiert – sinnvoll oder nicht?
Der Grundsatz „viel hilft viel“ trifft auf Nahrungsergänzungsmittel nicht zu. Übersteigt die eingenommene Menge an Vitamin C (auch Ascorbinsäure genannt) den Bedarf des Körpers, scheidet er das überschüssige Vitamin C einfach aus. Die empfohlene Tagesmenge an Vitamin C beträgt bei Frauen 95 Milligramm und bei Männern 110 Milligramm. Wer zu Nahrungsergänzungsmitteln greift, bekommt aber bis zu 1.000 Milligramm Vitamin C – also etwa zehnmal mehr, als der Körper am ganzen Tag aufnehmen kann. Es gibt keine gesetzlichen Höchstgehalte.
„In bestimmten Lebenssituationen und bei verschiedenen Krankheiten sind die Präparate hilfreich oder gar medizinisch geboten“, erklärt Stiftung Warentest. Wer kurzzeitig einer sehr starken körperlichen Belastung durch Sport und Kälte ausgesetzt war, kann durch Vitamin C das Risiko einer Erkältung minimieren. Sinnvoll ist eine Extra Portion Vitamin C also etwa für Skisportler, Marathonläufer und Soldaten im Gebirge. Darüber hinaus liefern Studien keine Belege für erhoffte Schutzwirkungen durch Vitamin-C-Präparate. Es gibt aber Hinweise darauf, dass die langfristige, tägliche Einnahmen an Vitamin C die Dauer der Erkältung um 10 Prozent verkürzt. Doch hochdosiertes Vitamin C kann die Gesundheit auch beeinträchtigen.
Hochdosiertes Vitamin C kann gefährlich werden
Die Hersteller von hochdosierten Vitamin-C-Präparaten werben mit allerlei Versprechen. In Europa dürfen sie aber nur gesetzlich vorgeschriebene Werbesätze nutzen:
- trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems während und nach intensiver körperlicher Betätigung bei.
- trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Blutgefäße, Knochen, Knorpelfunktion, Zahnfleisch, Haut, Zähne bei.
- trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.
- trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.
- trägt zur normalen psychischen Funktion bei.
- trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei .
- trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.
- trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.
- trägt zur Regeneration der reduzierten Form von Vitamin E bei.
- erhöht die Eisenaufnahme.
Wenn gesunde Menschen zu viel Vitamin C zu sich nehmen, ist das in der Regel unbedenklich. Sie scheiden es über Urin und Kot wieder aus. Es kann aber bei einer sehr hohen Dosis (drei bis vier Gramm) zu Magenkrämpfen, Übelkeit und Durchfall kommen. Wer unter Stoffwechselerkrankungen oder Nierenproblemen leidet, sollte kein hochdosiertes Vitamin C zu sich nehmen. Hier besteht die Gefahr, dass sich Nieren- und Blasensteine bilden. Auch wer schon einmal Nierensteine hatte, sollte keine Vitamin-C-Präparate zu sich nehmen. Bleibt das Vitamin C längere Zeit im Mund, besteht die Gefahr von Zahnschmelzkorrosion. Ausführliche Infos im Artikel zu Vitamin-C-Überdosierung.
Fazit: Vitamin C ist hochkonzentriert nicht sinnvoll
Vitamin C ist sinnvoll, wenn die Menge stimmt. Unser Körper braucht rund 100 Milligramm Vitamin C am Tag, die wir leicht durch unsere Nahrung decken können. Bereits zwei Kiwis reichen dafür. Das Vitamin steckt in so vielen Lebensmitteln, dass hochdosierte Vitamin-C-Präparate nicht nötig sind. Ohne ärztliche Verordnung solltest du auch keine anderen Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.
Beachte aber, dass Vitamin C hitze- und lichtempfindlich ist. Wenn du Gemüse kochst, geht ein Teil des Vitamin C verloren. Damit möglichst viel Vitamin C erhalten bleibt, solltest du Gemüse nur schonend dünsten. Außerdem befindet sich besonders viel Vitamin C unter der Schale. Wenn du Bio-Gemüse kaufst, kannst du die Schale bei den meisten Produkten mitessen. Zum Beispiel bei Süßkartoffeln, Kürbis, Äpfeln und Karotten.
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