Wie entsteht Staub und warum sammelt er sich auch kurz nach dem Putzen schon wieder so schnell an? In unserem Artikel bekommst du Antworten auf diese Fragen und Tipps, mit denen du Staub vermeiden kannst.
Kaum geputzt und am nächsten Tag findest du schon wieder ein paar Staubflusen in der Ecke oder eine leichte Staubschicht auf dem Regal. Staub ist im Alltag allgegenwärtig. Der Staubforscher Jens Soentgen gibt gegenüber der Zeit an, dass Staubpartikel die letzten Teilchen sind, die wir mit menschlichen Augen bei Sonnenlicht wahrnehmen können.
Was für die meisten Menschen belastend ist, empfinden andere als höchst faszinierend. Für Soentgen etwa ist Staub mehr als nur Schmutz. So können Forschende aus Staubpartikeln viele Informationen über einzelne Personen oder Haushalte herauslesen. Weißt du über die Eigenschaften und Zusammensetzungen von Staub Bescheid, kannst du in der Wohnung zudem leichter Maßnahmen ergreifen, um Staub vorzubeugen.
Wie entsteht Staub und worau besteht er eigentlich?
Laut Soentgen besteht Staub zu etwa 70 Prozent aus faserigen Bestandteilen. Dabei handelt es sich meist um Fasern unserer Kleidung. Den Rest machen vor allem Erde und Sandkörner und andere Krümel aus, die wir von draußen mit in die Wohnung bringen.
Auch winzige Teile unseres eigenen Körpers landen in der Staubmischung, so etwa Hautschuppen und Haare. Hautschuppen sind ein gefundenes Fressen für Milben – dementsprechend finden wir auch die kleinen Tierchen im Staub wieder. Bakterien sind laut Soentgen nur in geringen Mengen in Staub enthalten.
Staub entsteht besonders dann, wenn
- wir Schmutzpartikel mit den Schuhen in die Wohnung tragen,
- Möbel und Kleidungsstücke Fasern verlieren,
- über offene Fenster kleine Partikel aus der Luft von draußen hereinkommen,
- Menschen und Haustiere Hautschuppen und Haare verlieren,
- sich Essensreste auf dem Boden zersetzen
- und sich Ausscheidungen von Insekten und Milben ansammeln oder die winzigen Lebewesen selbst sterben und sich zu Staubpartikeln zersetzen.
Wie entsteht Staub und wo sammelt er sich an?
An einigen Stellen in der Wohnung sammelt sich besonders viel Staub an, zum Beispiel unter dem Bett oder der Heizung. Laut Soentgen liegt dies unter anderem daran, dass sich im Bett besonders viele Textilien befinden, die wir durchs Hinlegen und Aufstehen regelmäßig zusammendrücken. So lösen sich Fasern besonders schnell und sammeln sich als Staubpartikel an.
Auch Luftströmungen entscheiden darüber, wo sich Staub sammelt. So steigt die warme Luft vom Heizkörper nach oben und gelangt über die Decke und die Fenster abgekühlt wieder nach unten. Auf ihrem Weg sammelt sie Staubpartikel ein. Da diese zu schwer sind, fallen sie herunter und bleiben als Staubflusen unter der Heizung liegen.
Hat sich übrigens einmal eine Wollmaus gebildet, wird sich der Staub an dieser Stelle nur noch schneller und kräftiger ansammeln. Da Staub elektrostatisch aufgeladen ist, zieht er weitere Staubpartikel an.
Soentgen zufolge sind die genauen Ursachen für die Wanderung von Staub jedoch noch nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht.
Staub reduzieren: So geht’s
Die Antwort auf die Frage „Wie entsteht Staub?“ lautet also schlicht und einfach: durch unseren Alltag. Indem wir unseren Wohnraum verlassen und wiederkommen, Kleidung tragen oder offen hängen lassen oder schlichtweg im Zimmer sitzen und immer mal ein paar Haare und Hautschuppen verlieren, bilden wir unbewusst Staubpartikel.
Staub lässt sich also nicht vermeiden und wird auch bei gründlichem Putzen immer wiederkehren. Es gibt jedoch ein paar Tipps, mit denen du Staub immerhin etwas reduzieren kannst:
- Teppiche, Gardinen und Möbel aus Textilien verursachen mehr Staubpartikel. Indem du sie ersetzt oder weglässt, kannst du Staub einsparen.
- Auch zwischen Jalousien sammeln sich oft dicke Staubschichten an. Besser sind Rollläden.
- Lasse deine Schuhe am besten vor der Tür stehen oder putze sie gut an der Fußmatte ab, bevor du ins Haus gehst.
- Lässt du Kleidungsstücke offen an der Kleiderstange hängen, entsteht ebenfalls mehr Staub in der Wohnung. Besser ist es, sie im Schrank oder in Boxen zu verstauen.
- Reinige regelmäßig Dinge, in denen sich schnell Hautschuppen, Haare oder Essensreste ansammeln. Dazu gehören etwa die Bettwäsche oder Polstermöbel.
- Nutze zum Staubwischen ein feuchtes Tuch, um den Staub dabei nicht wieder aufzuwirbeln. Mehr Tipps bekommst du hier: Staubwischen: Diese Tipps und Tricks helfen.
- Ein Anti-Staub-Spray hilft ebenso dabei, Staub zu reduzieren. Sprühst du es auf Gegenstände und Textilien, wirkt es antistatisch und Staubpartikel werden nicht mehr so stark angezogen. Hier erfährst du, wie du das Spray leicht selbst herstellen kannst: Anti-Staub-Spray: So kannst du es selber machen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Swiffer-Alternative: Kostengünstig und langlebig gegen Staub
- Putztipps für Allergiker:innen: Pollen und Hausstaub in der Wohnung minimieren
- Diese 5 Hausmittel ersetzen fast alle Putzmittel
War dieser Artikel interessant?