Mit wenig Aufwand kannst du Zucchini selber vorziehen. So wachsen die Sämlinge unter geschützten Bedingungen auf, bevor sie in den Garten kommen. Wir erklären dir, was du für die Aussaat brauchst und wie du die Zucchini vorziehst.
Wenn du Zucchini vorziehst, dann setzt du die Samen nicht direkt ins Freiland. Stattdessen lässt du die Samen in der Wohnung oder in einem Gewächshaus keimen. So können die Jungpflanzen des Sommergemüses vor Kälte, Schädlingen und Witterung geschützt heranwachsen.
Tipp: In einem weiteren Artikel findest du eine Übersicht zu Gemüse vorziehen: Mit diesem Plan verpasst du nicht den richtigen Zeitpunkt
Zucchini vorziehen: Die Vorteile
Wenn du Zucchini vorziehst, dann hast das einige Vorteile: Die Überlebenschancen der jungen Sämlinge sind größer und die Zucchini-Ernte somit üppiger. Außerdem ist es für dich kostengünstiger, die Samen zu säen, als bereits vorgezogene Pflanzen zu kaufen.
Natürlich kannst du alternativ auch kleine Zucchinipflanzen direkt in den Garten setzten. Allerdings hast du eine größere Auswahl an Sorten, wenn du Zucchini selber aussäst als bei Jungpflanzen im Gartenhandel oder aus dem Supermarkt.
Die Kulturdauer von Zucchini, also die Zeit von Aussaat bis zur Reife, beträgt sechs bis acht Wochen. Das bedeutet, du kannst nach einer erfolgreichen Anzucht bereits im frühen Sommer die ersten Früchte ernten.
Tipp: Verwende wenn möglich Bio-Saatgut oder sammle deine eigenen Samen nach der Zucchiniernte.
Aber Achtung, dabei ist besondere Sorgfalt geboten:
Vorzucht der Zucchini: Material und Zeitpunkt
Bevor du Zucchini vorziehst, solltest du einige Dinge beachten. Warte zunächst auf den richtigen Zeitpunkt. Am besten beginnst du mit der Anzucht drei bis vier Wochen vor dem letzten Frost. Das ist normalerweise Mitte bis Ende April.
Um die Zucchini vorzuziehen, brauchst du folgende Materialien:
- Anzuchterde: Diese Erde ist nährstoffärmer als herkömmliche Blumenerde. Durch die Vorzucht in Anzuchterde werden die Pflänzchen robuster, da sie sich mehr ‚anstrengen‘ müssen und somit stärkere Wurzeln bilden. Du kannst torffreie Anzuchterde selber machen.
- Aussaatgefäße: Anstelle von speziellen Anzuchtgefäßen kannst du deine eignen Aussaatgefäße herstellen. Nutze dazu alte Joghurtbecher oder leere Eierkartons als Anzuchttopf. Steche in die Unterseite ein Paar Löcher, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.
- Mülltüte (Optional): Wenn du die Anzuchtgefäße mit einem Müllbeutel bedeckst, dann entsteht ein gewächshausähnliches Klima und unterstützt das Wachstum der Sämlinge. Achte darauf, dass trotzdem genug Licht an die Erde kommt.
- Blumentöpfe: Nach der Keimdauer müssen die kleinen Pflanzen in größere Gefäße umgesetzt werden. Dazu eignen sich Pflanzentöpfe oder Balkonkübel.
Zucchini vorziehen: So gelingt die Aussaat
Wenn du Zucchini vorziehst, beginnst du mit dem Aussäen der Samen:
- Befülle das Anzuchtgefäß mit der Anzuchterde.
- Stecke die Samenkörner zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde. Halte einen Abstand von vier bis acht Zentimetern zwischen den Samen ein. Wenn du einen Eierkarton benutzt, lege dann je einen Samen in eine Mulde.
- Bedecke die Samen mit der Erde und drücke sie sachte an.
- Befeuchte die Erde und halte sie auch in den kommenden Tagen feucht. Das geht am besten mit einer Sprühflasche oder einem Gefäß, aus dem das Wasser tröpfeln kann. Vermeide Staunässe.
- Wenn du einen Müllbeutel nutzt, dann steche kleine Löcher in die Tüte und bedecke das Aussaatgefäß damit.
Standort: Zucchini werden im Haus auf der Fensterbank oder im beheizten Gewächshaus vorkultiviert. Stelle die Anzuchtgefäße also an einen warmen, hellen Ort. Die Zucchini brauchen eine Temperatur von 20 bis 22 Grad Celsius. Dann keimen sie nach etwa einer Woche.
Zucchini richtig vorziehen mit guter Pflege
Um die Zucchini erfolgreich vorzuziehen, müssen die Sämlinge nach der Aussaat richtig gepflegt werden. Beachte dabei folgende Tipps:
- Nach der Keimdauer von etwa einer Woche sollten die ersten Keimblätter zu sehen sein. Dann beginnt die Pflanze Wurzeln zu bilden. Stelle die Zucchini nun an einen gut belichteten, aber kühleren Ort. Die optimale Temperatur beträgt 15 bis 18 Grad Celsius.
- Halte die Erde stets feucht, aber vermeide Staunässe.
Nach spätestens vier Wochen sollten die Zucchini neben den Keimblättern noch zwei weitere Blätter gebildet haben. Dann ist es Zeit, die Sämlinge zu pikieren. Das bedeutet, dass sie in größere Gefäße mit mehr Abstand zueinander gesetzt werden. Folge dazu diesen einfachen Schritten:
- Fülle Blumentöpfe oder Balkonkästen mit Erde. Diesmal kannst du statt der Anzuchterde torffreie Pflanzenerde verwenden.
- Grabe eine kleine Mulde in die Erde.
- Hebe die jungen Zucchini Pflanzen mitsamt der Wurzeln sachte mit einem Teelöffel aus dem Anzuchtgefäß.
- Setzte sie in die Mulde im neuen Topf und bedecke die Wurzeln vorsichtig mit Erde. Setzte die Pflanzen diesmal etwas tiefer in die Erde, als sie im Anzuchtgefäß waren. So bilden sie stärkere Wurzeln.
- Drücke die Erde leicht an und halte sie nach wie vor feucht.
Tipp: Stelle die jungen Zucchini an einen hellen Ort. Vermeide jedoch Hitze durch starke Sonneneinstrahlung oder Heizkörper. Das beschleunigt den Wachstumsvorgang unnatürlich. Im Freiland wachsen die Zucchini später am besten, wenn sie zwei Blätter gebildet haben, also noch nicht zu groß und weit entwickelt sind.
Nach dem Vorziehen: Zucchini ins Freiland setzten
Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, kannst du die vorgezogenen Zucchini ins Freiland setzen. Sie wachsen am besten auf nährstoffreichem Boden an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Kleinwüchsige Arten wachsen auch auf dem Balkon.
In einem weiteren Artikel erfährst du, wie du Zucchini pflanzt und pflegst.
Wichtig: Halte einen großen Abstand von etwa einem Meter zwischen den einzelnen Pflanzen ein. Das ist nötig, weil Zucchini ausladende Ranken bilden und somit mindestens einen Quadratmeter Platz beanspruchen. Setzte außerdem mindestens zwei Zucchinipflanzen in ein Beet, damit sie sich gegenseitig bestäuben können.
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