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SirPlus: Dieses Start-up will einen Laden für aussortierte Lebensmittel eröffnen

SirPlus gegen Lebensmittelverschwendung, dunkle Bananen
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay.com

Weiche Banane, hartes Brötchen oder abgelaufener Joghurt – viele Lebensmittel landen im Müll, obwohl sie noch genießbar sind. Ein Berliner Start-up will aussortierte Lebensmittel in einem „Reste-Supermarkt“ verkaufen und per Online-Shop auch deutschlandweit verteilen.

Nach „The Good Food“ in Köln wäre Sirplus der zweite Laden für aussortierte Lebensmittel in Deutschland. Die drei Gründer Raphael Fellmer, Martin Schott und Alexander Piutti verfolgen mit ihrem Food-Start-up ambitionierte Ziele: Sie wollen „die Lebensmittelindustrie revolutionieren“ und mit ihrem Konzept „die Verschwendung von Lebensmitteln massiv eindämmen“. Zunächst in Deutschland, später auch international.

SirPlus: Lieferservice für aussortierte Lebensmittel

Und so sieht die Idee im Detail aus: Foodsharing-Gründer Fellmer, Digital-Unternehmer Piutti und Umweltingenieur Schott wollen dem Handel überschüssige Lebensmittel abnehmen und bis zu 70 Prozent günstiger verkaufen – in einem Laden in Berlin und in einem Online-Shop.

Geliefert wird innerhalb Deutschlands; Kunden in Berlin sollen die Lebensmittel noch am gleichen Tag bekommen. „In Berlin wird es auch frische Produkte geben wie Salate, da das Zeitfenster klein ist“, erklärt Fellmer auf Utopia-Nachfrage. „Für die Bestellungen beziehungsweise Abokisten für den Rest von Deutschland werden wir nur länger haltbare Lebensmittel wie Kartoffeln, Kürbisse, Zitronen oder Äpfel verschicken, aber vor allem haltbare verpackte Lebensmittel.“

SirPlus Start-up gegen Lebensmittelverschwendung von foodsharing Gründer Raphael Fellmer
Die drei SirPlus-Gründer Alexander Piutti, Raphael Fellmer und Martin Schott (v. l. n. r.) (Foto: ©SirPlus)

Digitaler Marktplatz für überschüssige Lebensmittel

Im nächsten Schritt wollen die Gründer von SirPlus einen digitalen Marktplatz schaffen, um Angebot und Nachfrage von überschüssigen Lebensmitteln besser zu koordinieren. Landwirte, Produzenten, Logistiker, Großhandel und Supermarkt – alle Beteiligten der Lebensmittelindustrie sollen dort angesprochen und einbezogen werden. „Konkret heißt das für einen Landwirt, der zum Beispiel im Frühling auf 20 Tonnen Kartoffeln sitzen bleibt, weil er keinen Abnehmer mehr dafür findet, dass er nun diese im Kühlhaus gelagerten Kartoffeln über unseren Marktplatz verkaufen oder verschenken kann“, erklärt Fellmer das Konzept der Plattform.

Gemeinnützige Organisationen wie die Tafeln, Stadtmissionen, Flüchtlingsheime oder Foodsharing können die für den Markplatz entwickelte Software kostenlos nutzen. „Über unsere Plattform können nun zum Beispiel Obdachloseneinrichtungen oder Flüchtlingsheime ihre Lebensmittelwünsche und Abgabezeiten kommunizieren. Somit kann auf die Bedürfnisse der unterschiedlichsten Einrichtungen eingegangen werden“, sagt Fellmer.

Mehr Wertschätzung für Lebensmittel

Steht SirPlus nicht in Konkurrenz zu bestehenden Organisationen, die Lebensmittel abholen und an Bedürftige verteilen? „Wir werden nur Lebensmittel abholen, die bisher nicht abgeholt worden sind, weil sie zum Beispiel das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, es zu große Mengen sind oder der Ort, an dem die Lebensmittel anfallen, zu weit weg von einer Tafel ist“, so Fellmer.

Er sieht SirPlus nicht als Konkurrent zu anderen Akteuren, die sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen, sondern als Partner. „Insgesamt werden in Deutschland rund die Hälfte aller Lebensmittel verschwendet, deswegen gibt es noch viel Potenzial für viele weitere Firmen und Organisationen, sich für die Wertschätzung aller Lebensmittel einzusetzen.“ 20 Prozent aller Lebensmittel, die SirPlus bekommt, will das Start-up nicht verkaufen, sondern an gemeinnützige Einrichtungen spenden.

Lebensmittelverschwendung: viele Initiativen, ein gemeinsames Ziel

Gegen die massive Lebensmittelverschwendung vorgehen – immer mehr Initiativen und auch staatliche Lösungen tragen dazu bei:

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