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Sonnenblumenöl bei Öko-Test: Fast jedes vierte fällt durch

Sonnenblumenöl bei Öko-Test
Fotos: © Öko-Test

Öko-Test hat 21 Sonnenblumenöle auf Problemstoffe und Geschmack getestet. Nur ein Sonnenblumenöl ist „sehr gut“, in einigen Ölen haben die Tester Schadstoffe wie zum Beispiel Verunreinigungen mit Mineralöl, aber auch Schimmelpilze und PAK gefunden.

Sonnenblumenöl ist beliebt und in fast jeder Küche zu finden: Es ist geschmacksneutral und reich an Vitamin E. Sonnenblumenöl enthält einen hohen Anteil zweifach ungesättigter Linolsäure. Linolsäure kann den Cholesterinwert senken, aber auch Entzündungsreaktionen im Körper fördern.

Sonnenblumenöl kannst du für Salatdressings und Marinaden, aber auch zum Backen und Dünsten verwenden. Für hohe Temperaturen eignet sich Sonnenblumenöl allerdings weniger.

Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat 21 Sonnenblumenöle getestet. Neun davon waren raffinierte Öle, bei dem anderen Teil handelte es sich um kaltgepresste Öle, von denen die meisten „nativ“ (d.h. kaum behandelt) waren. Nur einmal konnten die Tester die Note „sehr gut“ vergeben, neun Öle waren „gut“ – und fünf Produkte sind mit „mangelhaft“, bzw. „ungenügend“ durchgefallen. Bei drei der Öle, die den Test nicht bestanden haben, handelt es sich um Bio-Sonnenblumenöle bekannter Marken.

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Hier die Details des Sonnenblumenöl-Tests von Öko-Test:

Sonnenblumenöl im Test: Viele mit Mineralöl verunreinigt

Die gute Nachricht zuerst: Öko-Test hat in keinem der 21 Sonnenblumenöle Weichmacher oder Glyphosat gefunden. Die hitzebehandelten Öle wurde zudem auf Fettschadstoffe und Transfettsäuren untersucht – auch hier wurden die Tester nicht fündig.

Anlass zur Sorge geben jedoch Mineralölbestandteile: Selbst im Testsieger waren geringe Spuren von MOSH und MOSH-Analogen nachweisbar. Den höchsten Gehalt an Mineralöl fanden die Tester in den Ölen des bekannten Herstellers Thomy und bei der Eigenmarke von Penny. Penny Reines Sonnenblumenöl und Thomy Reines Sonnenblumenöl bekamen als Gesamturteil ein „mangelhaft“.

Das Öl aus den Kernen der Sonnenblume ist in Deutschland äußerst beliebt.
Das Öl aus den Kernen der Sonnenblume ist in Deutschland äußerst beliebt. Öko-Test hat 21 Öle auf Schadstoffe untersuchen lassen. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / mlmfotografias)

Mineralöl ist ein häufiges Problem in Lebensmitteln. Es kann sich im Körper anreichern, was das für die Gesundheit für Folgen hat, ist bislang noch nicht genau erforscht.

Krebserregende PAK und Schimmelpilze in Sonnenblumenöl

  • Im Labor wurden die Öle auch auf polyzyklische aromati­sche Kohlenwasserstoffe (PAK) untersucht. Im Dennree Sonnenblumenöl kalt gepresst und im Gut Bio Sonnenblumenöl nativ kaltgepresst (beide „mangelhaft“ im Test) kritisiert Öko-Test den hohen PAK-Gehalt.
  • In beiden Produkten konnte das Labor zudem die krebserregende Substanz Benzo(a)pyren nachweisen.
  • In einem anderen bekannten Sonnenblumenöl fanden die Labore Schimmelpilzgift. Laut Öko-Test enthält das dm Bio Sonnenblumenöl kaltgepresst Naturland (Note „ungenügend“) das Schimmelpilzgift Alternariolmonomethylether (AME). Für das Gift gibt es bislang keinen gesetzlichen Grenzwert, ÖKO-Test hat sich bei der Einstufung an einem Vorschlag der EU-Kommission orientiert. AME gilt als erbgutschädigend.

Sonnenblumenöl im Geschmackstest

In Sachen Sensorik gab es bei den Prüfern kaum Minuspunkte: „Die raffinierten Sonnenblumenöle rochen und schmeckten nahezu bis komplett neutral – so soll es sein“, lautet das Urteil von Öko-Test. Nach Ansicht der Prüfer riecht und schmeckt allerdings das dm Bio Sonnenblumenöl kaltgepresst „leicht chemisch“, das Gut Bio Sonnenblumenöl nativ kaltgepresst „leicht stichig“.

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Welches Sonnenblumenöl ist empfehlenswert?

Testsieger mit dem einzigen „sehr gut“ ist das Bio Planète Sonnenblumenöl nativ classic. Wie die anderen Sonnenblumenöle im Detail abgeschnitten haben, liest du hier:

Wegen seiner Fettsäurenzusammensetzung ist Sonnenblumenöl gesundheitlich nicht unbedingt die beste Wahl. Der Tipp von Öko-Test: „Wer es trotzdem mag, verwendet es am besten im Wechsel mit anderen wie Raps- und Olivenöl.“

Nativ oder raffiniert: Welches Sonnenblumenöl soll ich kaufen?

Das Öl aus den Sonnenblumenkernen gibt es in einer nativen und einer raffinierten Version:

  • Natives Sonnenblumenöl wird kaltgepresst und nach der Pressung nicht weiter bearbeitet. Es ist hellgelb und schmeckt nussig. Hier sind die meisten gesunden Inhaltsstoffe enthalten. Kaltgepresstes Sonnenblumenöl solltest du nicht hoch erhitzen, es eignet sich am besten für Dressings und Saucen.
  • Raffiniertes Sonnenblumenöl wird unter anderem von Farb- und Bitterstoffen gereinigt. Deswegen schmeckt es neutraler und hat eine blassere Farbe. Es lässt sich höher erhitzen, die Brateigenschaften von Olivenöl oder Rapsöl sind jedoch besser.

Egal ob nativ oder raffiniert: Öko-Test rät, das lichtempfindliche Sonnenblumenöl immer dunkel zu lagern.

Alle Details findest du in Ausgabe 08/2021 von Öko-Test sowie online auf oekotest.de.

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