Wer Studentenfutter isst, tut sich etwas Gutes – aber nicht immer: Wie eine Untersuchung von Öko-Test zeigt, enthalten die meisten Produkte Spuren von Pestiziden und Mineralölrückstände.
Öko-Test hat 20 verschiedene Nussmischungen im Labor analysieren lassen – mit dabei war Studentenfutter von Discountern und Supermärkten, darunter einige bekannte Marken und sechs Bio-Produkte.
In 16 von 20 untersuchten Mischungen fand das Labor Spuren von mindestens einem Pestizid.
Die Ergebnisse von Öko-Test im Überblick:
- Nur vier Bio-Nussmischungen enthielten überhaupt keine Spuren von Pestiziden.
- In zehn Packungen steckten fünf oder mehr verschiedene Pestizide.
- In fast allen Produkten fand das Labor gesättigte Kohlenwasserstoffe MOSH/POSH, in sieben Mischungen war die Konzentration so hoch, dass Öko-Test abwertete.
- Testverlierer: Die „Ja! Nuss-Frucht-Mischung“ von Rewe mit Spuren von 19 Pestiziden in den Rosinen.
Öko-Test kritisiert Grenzwerte für Pestizide
MOSH werden vom Körper leicht aufgenommen und können in einigen Organen gespeichert werden. Je nachdem, wie viel MOSH sich angereichert hat, kann es die Organe schädigen. Die Stoffe gelangen oft über die Verpackung oder bei Herstellungsprozessen in Lebensmittel.
Bei den Pestiziden fand das Labor sogar solche, die als besonders bedenklich gelten, weil sie unter Krebsverdacht stehen, Bienen schaden, oder mutagen wirken, also Mutationen auslösen können.
Öko-Test betont, dass es sich dabei immer um „Spuren“ der Pestizide handelte. Das bedeutet, die Konzentration war geringer als zehn Prozent der gesetzlich erlaubten Rückstandshöchstmenge. Allerdings seien die Grenzwerte speziell für Weintrauben (und damit Rosinen) extrem hoch, schreibt Öko-Test.
Außerdem gelten die Grenzwerte stets nur für einzelne Wirkstoffe. In den meisten Nussmischungen treffen jedoch verschiedene Pestizid-Rückstände aufeinander. In der Summe entsteht also eine höhere Pestizid-Konzentration, auch wenn die Hersteller die Grenzwerte für die einzelnen Stoffe einhalten. Wie sich die Kombination verschiedener Pestizide auf die Gesundheit auswirkt, wurde laut Öko-Test noch nicht untersucht.
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Studentenfutter mit falschen Angaben
Öko-Test kritisiert darüber hinaus, dass die Hersteller die Mischungen gerne „strecken“ – also deutlich mehr billige Erdnüsse und Rosinen als die teureren Walnüsse und Chashewkerne einsetzen. Teilweise stimmten die Verpackungsangaben dabei nicht: Das Studentenfutter von Norma enthielt beispielsweise 50 Prozent weniger Walnüsse als angegeben.
Im Geschmackstest haben Nüsse außerdem teilweise bitter und „alt“ geschmeckt, wofür es ebenfalls Abzüge in der Bewertung gab.
Mit mangelhaft durchgefallen sind vier Nussmischungen:
- Ardilla Studentenfutter Traube-Nuss (Norma, acht Pestizide in Spuren)
- Ja! Nuss-Frucht-Mischung (Rewe, 19 Pestizide in Spuren)
- Pittjes Party Nuts Studentenfutter (10 Pestizide in Spuren)
- Trader Joe’s Nuss-Frucht-Mischung (Aldi Nord) (8 Pestizide in Spuren)
Mehr Details, eine Übersicht über alle getesteten Studentenfutter-Packungen und Reaktionen von Herstellern gibt es in der aktuellen Ausgabe von Öko-Test oder online als PDF
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