Wer beim Einkaufen auf Dinge wie Herkunft, Inhalt, Nachhaltigkeit und Co. achten möchte, steht oft mit Fragezeichen im Supermarkt. Welche Informationen für Verbraucher:innen wichtig sind, darüber sprechen wir im Utopia-Podcast mit Autor Thilo Bode.
Dass „Milch“ nicht gleich Milch sein muss, dass Tomatensauce zwar scheinbar aus Italien stammen kann, die Tomaten dort aber nicht gezwungenermaßen gewachsen sein müssen, dass „erntefrisch“ nicht heißt, dass das Obst und Gemüse direkt vom Feld auf den Verkaufstisch gelangt, und dass die Produktverpackung oftmals mehr zur Bewerbung der Produkte dient als für eine Zutatenliste in leicht lesbarer Schriftgröße – all das führt dazu, dass man als Verbraucher:in häufig ratlos vor den Regalen steht.
Fragen wie: Ist das enthalten, was die Verpackung verspricht? Wofür stehen die einzelnen Siegel auf den Produkten und was kann ich beachten, damit ich das kaufe, was ich haben möchte? Sind teurere Produkte immer besser und wie kann ich sicher sein, dass ich nicht auf Werbeversprechen statt auf echte Qualität hereinfalle? Zu all diesen Fragen spricht Frenzy aus der Utopia-Redaktion in dieser Folge des Utopia-Podcasts mit dem Gründer von Foodwatch und Autor des Buches „Der Supermarkt-Kompass“ Thilo Bode.
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Auszug aus dem Gespräch mit Thilo Bode:
Utopia.de: Gab es bei den Recherchen zu Ihrem Buch (Anm. der Redaktion: „Der Supermarkt-Kompass“) etwas, was Sie im negativen Sinne überrascht hat?
Thilo Bode: Also was das Thema Nachhaltigkeit und Ökologie anbelangt, da bilde ich mir ein, weiß ich einigermaßen Bescheid, was die einzelnen Nahrungsmittel oder Lebensmittel für ökologische Wirkungen haben. Aber ich habe schon einige Überraschungen erlebt, was die Täuschung und die irreführende Aufmachung von Lebensmitteln und die falschen Qualitätsversprechen anbelangt. Da habe ich Sachen rausgefunden, auch durch Zufall, die mich wirklich überrascht haben. Natürlich habe ich viele Experten gefragt. Einiges habe ich mir schon gedacht, vieles habe ich auf Internetseiten der Industrie entdeckt.
Zum Beispiel beim Direktsaft. Der Direktsaft ist doch ein Saft, der direkt aus Obst oder Gemüse gewonnen wird. Und ich dachte mir, der wird gepresst, in Flaschen gefüllt und dann kann man den kaufen. Und, der ist eben teurer als der Saft aus Konzentrat, der mit Wasser verdünnt werden muss.
Ja, und dann habe ich rausgefunden, dass der Begriff Direktsaft erstmal gar nicht juristisch geschützt ist. Dann habe ich rausgefunden, dass Direktsäfte auch wärmebehandelt werden dürfen, sogar tiefgefroren werden, wenn sie (Anm. der Redaktion: Obst und Gemüse) gepresst worden sind. Dabei gehen Vitamine und Aromen verloren, die nachträglich wieder zugesetzt werden. Und die Re-aromatisierung, die muss gar nicht angegeben werden. Da wird der Verbraucher total getäuscht.
Dann habe ich mir vor ein paar Tagen nochmal einen Orangensaft gekauft. Da steht dann drauf: zugesetzt Vitamin C. Bei Vitaminen muss man angeben, wenn sie nachträglich eingebracht worden sind. Da dachte ich mir, aha, zugesetztes Vitamin C in Orangensaft, wo eigentlich Vitamin C drinnen ist, das ist doch eigentlich sehr komisch. Wer also Direktsaft kauft, kauft auch zu überhöhten Preisen.
Weil die Leute denken, das ist was Besseres. Hier kommt das richtige Problem des Lebensmittelmarkts, angesichts der Preisinflation, dass die Leute über den Tisch gezogen werden. Die bezahlen zu viel, für eine vermeintlich hohe Qualität.
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Links zur Folge
- Einkaufszettel: Nachhaltigkeit fängt vor dem Einkauf an
- Nachhaltig einkaufen: Die Pyramide für nachhaltigen Konsum
- Nachhaltig Einkaufen und dabei sparen: 14 Tipps, damit es klappt
- Nachhaltig einkaufen, aber günstig: 13 Tipps
- Utopia-Bestenlisten: Nachhaltige Produkte im Überblick
- Buch-Tipp: Der Supermarkt-Kompass von Thilo Bode
- Die besten Bio-Online-Shops
- Die besten Bio-Supermärkte
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