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Tierquälerei: Rinder durch Nasenlöcher mit literweise Wasser vollgepumpt

Besonders kranker Fall von Tiermisshandlung: Rinder durch Nasenlöcher mit literweise Wasser vollgepumpt
Foto: Weibo

Es ist an Grausamkeit kaum zu überbieten: In chinesischen Schlachthöfen haben Mitarbeiter Rinder stundenlang über Schläuche in den Nasenlöchern mit Wasser vollgepumpt. Der Grund: Das Gewicht der Tiere sollte erhöht werden.

Dass die Bedingungen in Massenbetrieben und Schlachthöfen für Tiere nicht gerade angenehm sind, ist kein Geheimnis. In China wurde nun aber ein besonders kranker Fall von Tierquälerei bekannt: Mitarbeiter in zwei chinesischen Schlachthöfen sollen Rinder mehrere Stunden lang über Schläuche in der Nase mit literweise Wasser vollgepumpt haben – um deren Gewicht kurz vor der Schlachtung künstlich zu erhöhen. Das berichtet die chinesische Zeitung South China Morning Post.

Billiges Fleisch führt zu den Tierquälern

Der Skandal wurde Anfang November von chinesischen Journalisten aufgedeckt. Nachdem sie bemerkten, wie Fleisch extrem billig im Großhandel angeboten wurde, verfolgten sie die betroffenen Produkte bis zu den Schlachthöfen zurück.

Dort konnten die Journalisten verdeckt Video-Aufnahmen machen, die die angeketteten Tiere mit Plastikschläuchen in der Nase zeigen. Zudem ist auf den Aufnahmen zu sehen, dass einige Tiere offenbar umgekippt sind und Wasser aus ihren Körpern strömt.

Besonders kranker Fall von Tiermisshandlung: Rinder durch Nasenlöcher mit literweise Wasser vollgepumpt
Das Videomaterial zeigt die „Zwangstränkung“ der Tiere. (Foto: Weibo )

Der chinesische Sender Jingsu TV berichtete vergangene Woche über den Vorfall und zeigte die Video-Aufnahmen im Fernsehen. Zuvor hatte die Polizei bereits 29 Mitarbeiter der beiden Schlachthöfe in der chinesischen Anhui-Provinz verhaftet, die der Tierquälerei beschuldigt werden. Vor allem in den sozialen Netzwerken hatte der Vorfall für Aufsehen gesorgt.
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Wasser soll Gewicht der Tiere erhöhen

Die Arbeiter eines der beiden Schlachthäuser erklärten den Journalisten, dass sie zwölf Stunden vor dem Schlachten der Rinder damit beginnen würden, diese mit Wasser vollzupumpen, um das Gewicht der Tiere zu erhöhen. Das mache sie rund fünf bis zehn Kilogramm schwerer, schreibt die South China Morning Post. Und ein schwereres Tier bringt üblicherweise mehr Geld.

Auch die Mitarbeiter des anderen Betriebs räumten ein, dass sie die Wasserleitungen dafür verwendeten, um das Gewicht der Tiere zu erhöhen. „Der Chef sagte uns, wir sollten die Schläuche entfernen, falls jemand an die Tür klopft“, zitiert die Zeitung die Aussage eines Arbeiters gegenüber der Polizei.

Mitarbeiter wissen, wie sehr die Tiere leiden

Dabei waren sich die Schlachthof-Mitarbeiter der Quälerei offenbar bewusst. Im Video sagt ein Arbeiter: „Es fällt uns schwer die Tiere dabei zu sehen, wir wollen das nicht.“ Der Manager des Schlachthauses dagegen, sieht offenbar kein Problem. Gegenüber der Polizei sagte er, dass die Tiere ja ohnehin geschlachtet werden würden, weswegen es keine Rolle spiele, dass man sie mit Wasser vollpumpe.

Der Manager des anderen Schlachthofs bestritt die Vorwürfe sogar und behauptete der South China Morning Post zufolge, die Wasserleitungen seien die Mägen der Rinder.

Besonders kranker Fall von Tiermisshandlung: Rinder durch Nasenlöcher mit literweise Wasser vollgepumpt
Im Video nur verschwommen zu erkennen: Die angeketteten Tiere mit Schläuchen in der Nase. (Foto: Weibo )

Nicht nur grausam, sondern auch verantwortungslos

Dabei fügt diese Methode den Tieren nicht nur unendliches Leid zu, sondern ist auch verantwortungslos gegenüber den Konsumenten. Für den Menschen kann der Verzehr des Fleischs dieser Tiere nämlich gefährlich werden.

Das Vollpumpen beeinträchtigt nicht nur den Nährwert und die Qualität des Rindfleischs, sondern erhöht auch das Risiko einer Verunreinigung durch Schmutzwasser, schreibt die South China Morning Post. Besonders schlimm ist das, da das Fleisch der Schlachthöfe hauptsächlich an Schulkantinen verkauft wurde.

Steigende Nachfrage nach Fleisch

Seit einigen Jahren steigt in China der Fleischkonsum – um die wachsende Nachfrage zu stillen, sucht die Fleischindustrie nach Wegen, um mehr produzieren zu können. Im Juli berichteten wir etwa von sogenannten Schweine-Hochhäusern, die (übrigens nicht nur in China) eine neue Dimension der Massentierhaltung zulassen.

Doch der Preis für billiges Fleisch ist traurig: katastrophale Haltungsbedingungen, eine schlechte wenn nicht gar gesundheitsgefährdende Qualität des Fleischs und grausame Prozeduren, wie die aktuellen Vorfälle zeigen.

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