Tönnies: Jetzt gibt es erste Konsequenzen bei Aldi, Lidl und Co. Von Katharina Siegl Kategorien: Ernährung Stand: 1. Juli 2020, 17:00 Uhr Foto: Utopia und CC0 Public Domain / Pixabay Mehrere Supermärkte und Discounter haben angekündigt, die Zusammenarbeit mit dem Schlachtbetrieb Tönnies einzuschränken. Die Kette Lidl greift besonders streng durch. Im einem Schlachtbetrieb des Konzerns Tönnies in Rheda-Wiedenbrück haben sich über 1.500 Menschen mit Corona infiziert. Die meisten von ihnen sind Leiharbeiter*innen, die auf sehr engem Raum in Sammelunterkünften untergebracht wurden. Im Betrieb selbst wurden die Hygienemaßnahmen teils nicht eingehalten, wie ein Video zeigt. Das hat nun Konsequenzen. Mehrere große Einzelhandelsketten haben angekündigt, die Zusammenarbeit mit dem Schlachtbetrieb Tönnies einzuschränken – oder gar kein Fleisch mehr von ihm zu beziehen. Vorerst kein Tönnies-Fleisch mehr bei Lidl Der Discounter Lidl will vorerst kein Fleisch mehr von Tönnies anbieten – das bestätigte eine Sprecherin dem Handelsblatt. „Um die Warenverfügbarkeit weiterhin zu sichern, bezieht Lidl vorsorglich sein Frischfleisch seit Montag temporär ausschließlich über andere Fleischlieferanten in seinem Lieferantennetzwerk“, erklärte sie. Lidl sei allerdings weiter mit Tönnies im Gespräch. Tönnies-Fleisch aus Gütersloh nicht mehr bei Aldi, Edeka und Co. Aldi Nord und Aldi Süd wollen keine Fleischwaren aus der Tönnies-Niederlassung bei Gütersloh anbieten. (Foto: © Utopia/ Vipasana Roy) Aldi Süd und Nord gehen nicht ganz so weit wie Lidl – sie lassen sich weiterhin mit Fleisch von Tönnies beliefern. Aber mit Einschränkungen: Eine Sprecherin bestätigte, dass Aldi aktuell keine Waren mehr aus Standort Rheda-Wiedenbrück bezieht, wo sich Corona unter den Mitarbeitern verbreitet hatte. Laut Chip haben auch Rewe und Edeka bekannt gegeben, dass sie vorerst kein Fleisch aus dem betroffenen Schlachthof in der Nähe von Gütersloh beziehen wollen. Dies gelte auch für die Tochterunternehmen Penny und Netto. Tönnies-Fleisch steckt unter anderem in den Marken Tillmann’s, Gutfried und Zimbo. Entsprechende Produkte, welche derzeit in den Märkten angeboten werden, sollen von anderen Tönnies-Betrieben stammen. Mehr Informationen: Tönnies: Hinter diesen Wurst- und Fleischmarken steckt das Unternehmen Fleischindustrie: Skandalöse Zustände gibt es nicht nur in Gütersloh Utopia meint: An den Zuständen in der Fleischindustrie muss sich etwas ändern. Denn sie sind meist miserabel – nicht nur in dem Betrieb in Gütersloh. Auch wenn in den anderen Schlachthöfen kein Corona ausgebrochen ist, herrschen dort genauso schlimme Arbeitsbedingungen: Saisonarbeitskräfte erhalten für schwere physische Arbeit minimale Löhne, auf ihre körperliche und psychische Gesundheit wird keine Rücksicht genommen. Deshalb bleibt zu hoffen, dass Lidl auch in Zukunft bei seinem Entschluss bleibt und auf Tönnies-Fleisch verzichtet – und dass andere Ketten ebenso konsequent nachziehen. Wenn du Betriebe wie Tönnies nicht unterstützen willst, dann kaufe kein Fleisch und keine tierischen Produkte aus Massentierhaltung. Oder noch besser: Iss weniger davon. Wie dir das gelingt, liest du hier: Weniger Fleisch essen: Die 5 besten Tipps aus unserer Community und 10 Tipps, um ein bisschen veganer zu werden ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 378 22 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Coronavirus Massentierhaltung News Utopia auf Instagram HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: