Kanadas Premierminister Justin Trudeau gehört zu den Staatschefs, die sich für den Umwelt- und Klimaschutz stark machen – ganz im Gegensatz zu seinem Kollegen Donald Trump. Auf dem G-20-Gipfel will Trudeau auf den amerikanischen Präsidenten einreden.
Auf dem G-20-Gipfel in Hamburg treffen die Staats- und Regierungschefs der größten Industrienationen aufeinander. Ein Hauptthema des Gipfels: Der Klimaschutz. Die Positionen der Teilnehmer könnten dabei kaum unterschiedlicher sein.
Auf der einen Seite stehen Länder wie etwa Deutschland oder Kanada oder Frankreich, die die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens vorantreiben wollen. Auf der anderen Seite steht Donald Trump, der Anfang Juni den Ausstieg der USA aus dem Abkommen verkündete. Kanadas Premierminister Trudeau will das Gipfeltreffen dazu nutzen, Trump von der Wichtigkeit einer klimafreundlichen Politik zu überzeugen.
Justin Trudeau will ökonomisch argumentieren
Trudeau will dem amerikanischen Präsidenten vor allem die wirtschaftlichen Vorteile des Klimaschutzes verdeutlichen. Diese Strategie hat womöglich noch am ehesten Erfolg – Donald Trump sieht im Pariser Klimaabkommen eine Gefahr für die amerikanische Wirtschaft. Trudeau will ihn nun vom Gegenteil überzeugen.
„Wir werden ihn darauf hinweisen, dass eine Vorreiterrolle im Zusammenhang mit dem Klimawandel und das Entstehen guter Arbeitsplätze wichtig sind“, so Justin Trudeau in einem Interview mit der Bild-Zeitung, aus dem die Nachrichtenagentur Reuters zitiert.
Trudeau: Klimawandel findet statt
„Darüber, ob der Klimawandel stattfindet oder nicht, gibt es gar keine Diskussion.“, erklärte Trudeau in dem Interview. Donald Trump hatte den Klimawandel des Öfteren in Frage gestellt. Der kanadische Premier sieht den Klimawandel als Herausforderung und zugleich als Chance, zu investieren.
Gegenüber dem Spiegel-Magazin erklärte Trudeau, dass er bei Trump noch Hoffnung habe: „Er hat uns signalisiert, dass er Interesse daran hat, mit uns gemeinsam gegen die Umweltverschmutzung vorzugehen.“
Die wichtigsten Themen des G-20-Gipfels
In dem Interview mit der Bild-Zeitung sprach Trudeau auch das Ungleichgewicht im Welthandel an: „Es gibt ein paar Leute, die von dem Wachstum unerhört profitiert haben.“, sagte Trudeau. „Doch viele Leute fühlen sich ausgeschlossen.“ Trudeau wolle sich für progressive Handelsabkommen einsetzen, die „Chancen für kleinere Unternehmen schaffen und die Rechte von Arbeitern schützen“.
Das diesjährige G-20-Treffen verspricht, ein besonders turbulenter Gipfel zu werden. Die Hauptthemen sind neben dem Klimawandel auch die Flüchtlingskrise, der Freihandel und Finanzmarktregulierungen. Ebenfalls besprochen werden Themen wie die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen, Antibiotika-Resistenzen und Investitionen in Afrika.
Gemeinsame Erklärung der G-20-Mitglieder
Am Ende des Gipfels soll eine gemeinsame Erklärung der G-20-Mitglieder zu diesen Themen herauskommen. In Anbetracht der vielen unterschiedlichen Positionen und Meinungsverschiedenheiten der Länder keine einfache Aufgabe.
Wie Spiegel Online schreibt, ist das „Minimalziel“ dabei, nicht hinter die Beschlüsse des vergangenen G-20-Gipfels zu fallen. Im schlimmsten Falle werden sich die G-20-Teilnehmer nur auf unverbindliche Formulierungen verständigen, mit denen alle Staaten leben können, befürchtet Spiegel Online.
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