Plastikmüll, Überfischung, Übersäuerung und Korallensterben – die Weltmeere befinden sich in einem kritischen Zustand. Das wissen auch die Vereinten Nationen: Die Organisation hält derzeit zum ersten Mal überhaupt eine UN-Ozeankonferenz ab.
Zum ersten Mal sind die Ozeane Mittelpunkt einer UN-Konferenz: Seit Montag diskutieren Delegationen aus über 150 Ländern in New York über die größten Probleme, die derzeit die Weltmeere bedrohen: Plastikmüll im Meer, Korallensterben, Überfischung und die Übersäuerung der Meere sind nur einige Themen auf der Konferenz.
Noch bis Freitag wollen die etwa 5.000 Teilnehmer auf der UN-Ozeankonferenz nach Lösungen und Strategien suchen, mit denen sich das Nachhaltigkeitsziel Nummer 14 – der Schutz der Ozeane – verwirklichen lässt.
Ein Schwerpunkt auf der UN-Ozeankonferenz: Plastikmüll
Mit dabei sind unter anderem Vertreter von NGOs, Gremien der Vereinten Nationen, Unternehmen und Bürgerrechtsorganisationen, sowie Experten, Regierungsvertreter, Minister und einige Staatsoberhäupter. Auch Boyan Slat von „The Ocean Clean Up“ wird auf der UN-Ozeankonferenz eine Rede halten.
Freiwillige Zusagen auf der UN-Ozeankonferenz
Am Ende der einwöchigen UN-Ozeankonferenz wollen die Vereinten Nationen eine staaten- und regierungsübergreifende Erklärung in Form eines „Handlungsaufrufs“ verabschieden. Auf staatlicher Ebene sollen die Regierungen zu wirksameren Gesetzen verpflichtet werden – zum Beispiel strengeren Fangquoten. Auch striktere Richtlinien für Firmen und Konzerne sind vorgesehen, etwa zum Abfallmanagement.
Zusätzlich soll auf der Konferenz eine Liste „freiwilliger Selbstverpflichtungen“ zum Schutz der Ozeane entstehen. Zu solchen Initiativen können sich Regierungen, zwischenstaatliche Organisationen, Finanzinstitute, NGOs, Bürgerrechtsorganisationen, die Privatwirtschaft oder die Wissenschaft verpflichten. Derzeit wurden bereits mehr als 800 „freiwillige Zusagen“ gesammelt:
Utopia meint: Die UN-Ozeankonferenz findet zum ersten Mal überhaupt statt – das allein zeigt schon, dass die Vereinten Nationen anerkennen, wie gravierend die menschengemachten Schäden in den Meeren sind. Und die Konferenz hat großes Potential, bringt sie doch führende Marine-Experten sowie politische Entscheidungsträger aus vielen Staaten zusammen, damit sie gemeinsam fundierte Strategien zum Schutz der Meere entwickeln können. Ein „Handlungsaufruf“ und „freiwillige Zusagen“ sind dabei jedoch nicht genug. Hoffentlich schafft es die Konferenz tatsächlich, Staaten und Unternehmen zu strengeren Richtlinien und Gesetzen zu verpflichten.
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