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Neue UN-Studie über den Zustand der Erde: 3 existentielle Bedrohungen

UN Studie, Erde, Biodiversität, Artenvielfalt, Insektensterben
Foto: © Samir Belhamra - pexels.com

Unserer Erde geht es nicht gut, das wissen wir alle. Eine neue UN-Studie warnt nun vor Gefahren, die in der Öffentlichkeit und Politik vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit bekommen – aber genauso bedrohlich sind.

Mehr als 500 Experten aus 50 Ländern haben sich für die Studie zusammengeschlossen – sie soll der bislang größte Versuch sein, den Zustand der Erde zu bewerten. Unterstützt wird die Studie von der UN-Organisation „Intergovernmental Science-Policy Platform On Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES)“.

Der Bericht soll mehr als 8000 Seiten lang sein und erst im Mai veröffentlicht werden. Der amerikanischen Huffington Post liegt die Studie jedoch schon vor. Die Nachrichtenseite hat die zentralen Aussagen zusammengefasst.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie

Der Rote Panda: Nur einer von vielen auf der roten Liste
Der Rote Panda: Eines von vielen bedrohten Tieren (Foto: CC0 / Pixabay / lukasbieri)

Der Huffington Post zufolge geht es in dem Bericht vor allem darum, den Fokus auf weniger diskutierte Umweltprobleme zu lenken.: „Die politische Aufmerksamkeit auf hoher Ebene für die Umwelt wurde weitgehend auf den Klimawandel ausgerichtet, da die Energiepolitik für das Wirtschaftswachstum von zentraler Bedeutung ist”, sagte Studienleiter Robert Watson der Huffington Post.

Mindestens genauso wichtig wie der Klimawandel sei aber das Thema Biodiversität. Drei zentrale Erkenntnisse aus der umfangreichen Uno-Studie lauten laut Huffington Post:

  1. Zehntausende Arten sind vom Aussterben bedroht.
  2. Die Menschheit verbraucht Ressourcen schneller, als die Erde sie wiederherstellen kann.
  3. Die Fähigkeit der Natur, Nahrung und Wasser für die wachsende Bevölkerung zu produzieren ist gefährdet – und zwar überall auf der Welt.

Schuld ist vor allem die Nahrungsmittelindustrie

Soja wird in Monokulturen angebaut.
Soja wird in Monokulturen angebaut. (Foto: CC0 / Pixabay / charlesricardo)

Vor allem der Artenverlust werde gern übersehen. Tierarten, die nicht so „charismatisch“ wie etwa Elefanten oder Wale sind, werden politisch kaum beachtet, erklärt Prof. Dr. Mark Rounsevell vom Karslruher Institut für Technologie der Huffington Post. Einer Studie des WWF zufolge ist die Tierpopulation seit den 70er-Jahren weltweit um 60 Prozent zurückgegangen.

Dafür ist vor allem die Nahrungsmittelindustrie verantwortlich: Durch Abholzung, Monokulturen und Bodenerosion geht Lebensraum für viele Tierarten verloren. Pestizide schaden Insekten, die wiederum die Nahrungsgrundlage für andere Arten sind. In den Meeren und anderen Gewässern werden die Bestände durch Überfischung reduziert.

Die Rolle indigener Völker

Ein überraschendes Ergebnis der IPBES-Studie: Ein großes Potential für mehr Naturschutz liegt bei den indigenen Völkern. Naturvölker und indigene Gemeinschaften haben demnach mehr Wissen über Naturschutz und ein tieferes Verständnis für Umweltveränderungen.

Die Huffington Post schreibt sogar: „Die Erhaltung eines Großteils des verbleibenden Naturreichtums wird von indigenen Völkern abhängen, die in den abgelegensten Gebieten der Welt leben.“ Umso problematischer ist es, dass indigene Völker in vielen Ländern diskriminiert werden. Immer wieder werden sie außerdem aus ihren Gebieten vertrieben– etwa wenn Bodenschätze gefördert oder Ölleitungen gebaut werden.

Es ist noch nicht zu spät

Der IPBES-Bericht geht laut Huffington Post davon aus, dass in 30 Jahren 50 bis 70 Millionen Menschen wegen Umweltproblemen auswandern wollen. Allerdings sei es noch nicht zu spät, noch könne man die Zerstörung stoppen oder sogar umkehren. Dafür müssen sich die Staaten an bestehende Gesetze halten – und strengere Verordnungen etwa gegen Abholzung und Überfischung verabschieden. Die IPBES will ihren Bericht im Mai an alle Staats- und Regierungschefs übergeben.

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