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Weichspüler-Test: Stiftung Warentest rät selbst von „guten“ Produkten ab

weichspüler test handtuch
Foto: Pixabay/ CC0/ tantetati

In ihrem Weichspüler-Test hat Stiftung Warentest 21 Produkte untersucht – darunter bekannte Marken wie Lenor, Eigenmarken von Discountern und Öko-Produkte von Sodasan und Frosch. Viele Weichspüler haben zwar die Note „gut“ bekommen, doch Stiftung Warentest kann genau genommen nicht einmal die empfehlen…

Damit die Wäsche angenehm weich ist und blumig duftet, geben viele Menschen Weichspüler zum Waschgang hinzu. Alleine in Deutschland verbrauchen wir rund 1,5 Millionen Badewannen voller Weichspüler jährlich. Doch welche Produkte sind wirklich empfehlenswert? Das wollte Stiftung Warentest wissen und hat 21 Weichspüler getestet.

Weichspüler stehen immer wieder in der Kritik, weil sie die Umwelt stark belasten und viele chemische Inhaltsstoffe haben. Stiftung Warentest hat sich auch dies im Test näher angeschaut. Für den Praxis-Test haben die Experten Frottierläpp­chen und Bett­wäsche gewaschen und anschließend bewerten lassen. Das Ergebnis überrascht: Nur sechs Weichspüler machen die Wäsche auch tatsächlich weich…

Weichspüler im Test: Stiftung Warentest findet zwei Testsieger

In der Kernkompetenz von Weichspülern, der Weichheit der Wäsche, ist kein einziges Produkt besser als 2,0 („gut“). Die beiden besten Weichspüler im Test mit der Gesamtnote 2,3 kommen von Lenor und Lidl:

  • Lenor Aprilfrisch: Der Lenor-Weichspüler macht die Wäsche am weichsten. Allerdings geht dies auf Kosten der Saugfähigkeit, zum Beispiel bei Handtüchern. Die Tenside des Weich­spülers legen sich wie ein Film auf die Fasern, sodass diese weniger Feuchtigkeit aufsaugen können. Außerdem verblassen die Farben beim Waschen – ein häufiges Problem bei Weichspülern.
  • Lidl Doussy Sensitiv: Nicht ganz so weich, dafür aber etwas schonender zur Wäsche ist der Lidl-Weichspüler. Die Textilien saugen auch etwas besser die Feuchtigkeit auf. Die Unterschiede zwischen den beiden Testsiegern sind aber äußerst gering.

Unklar ist, welche Auswirkungen die Duftstoffe in den Weichspülern für Mensch und Natur haben. Nach Angaben des Umweltbundesamts können bis zu 200 Duftstoffe in einer Weichspüler-Falsche enthalten sein. Nicht zu allen gibt es bisher eine Risikoanalyse. Stiftung Warentest hat sie deshalb nicht bewertet.

waschmaschine entkalken
Weichspüler macht Handtücher weicher – aber der Umwelt kann er schaden. (Foto: CC0 / Pixabay / stevepb)

Öko-Weichspüler enttäuscht im Test

Stiftung Warentest hat auch verschiedene Öko-Weichspüler getestet, zum Beispiel von Ecover, Sodasan und Frosch.

  • Unter den Öko-Produkten hat der Weichspüler Frosch Mandelmilch Pflege-Weichspüler am besten abgeschnitten (Note 2,6).
  • Der Sodasan-Weichspüler ist dagegen wegen mangelnden Weich-Effekts durchgefallen. „Ihm fehlen katio­nische Tenside“, so die Erklärung von Stiftung Warentest. Dies sind meist chemisch aufbereitete Tier-Fette. Sie lassen sich aber auch ohne tierische Inhaltsstoffe herstellen, wie bei Frosch, Sodasan und Ecover.

Stiftung Warentest rät von allen Weichspülern ab

Obwohl Stiftung Warentest mehrere „gute“ Weichspüler getestet hat, raten die Experten von ihnen ab. Das hat gleich mehrere Gründe:

  • Umweltbelastung: „Jedes Waschen mit Weich­spüler belastet die Umwelt“, so die Experten. Denn auch wenn die Tenside in den Weichspülern heute voll­ständig biologisch abbaubar sein müssen, werde die Umwelt durch Produktion, Trans­port und Entsorgung stark belastet.
  • Duftstoffe: Viele Weichspüler sind komplexe Parfum-Gemische, deren Auswirkungen auf die Gesundheit noch nicht erforscht sind.
  • Mikroplastik: In Weichspüler ist oft „Mikro­plastik in Form verkapselter Duft­stoffe“ enthalten. Über dessen Folgen ist bislang noch nichts bekannt, erklärt Stiftung Warentest.
  • Textilien leiden: Durch den Weichspüler verblassen die Farben deutlich schneller und die Fasern leiden. Daher müssen Verbraucher die Kleidungsstücke möglicherweise früher ersetzen.

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