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Zahnpasta bei Stiftung Warentest: Das sind die Testergebnisse von Oral-B, Elmex & Co.

Zahnpasta
Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Karolina Grabowska

Stiftung Warentest hat 45 Zahnpasten ins Labor geschickt – mit gemischten Ergebnissen: 28 Universal-Zahnpasten sind gut oder sehr gut, zwölf Tuben fallen mit „mangelhaft“ im Zahnpasta-Test durch und der Rest liegt im Mittelfeld. Wir zeigen die Testsieger und -verlierer.

Wir sollten es mindestens zweimal am Tag tun: Zähneputzen. Doch welche Zahnpasta ist die richtige? Im Drogerieregal haben wir die Wahl und können zwischen Sensitiv-Zahncreme, Pasta mit Whitening-Effekt und der guten alten Universal-Zahnpasta wählen.

2023 hat Stiftung Warentest 24 Universal-Zahn­cremes neu im Labor prüfen lassen, bereits 2022 schickten die Warentester:innen 21 Zahnpasten ins Labor. Mit dabei sind Eigenmarken von Aldi, Lidl, dm oder Ross­mann, bekannte Marken sowie Naturkosmetik-Produkte. Die Ergebnisse fallen sehr unterschiedlich aus: Von 45 Zahnpasten sind 28 Produkte „gut“ oder „sehr gut“, zwölf Universal-Zahncremes fallen mit „mangelhaft“ im Zahnpasta-Test durch und der Rest der Tuben liegt im Mittelfeld.

Stiftung Warentest untersuchte die verschiedenen Zahnpasten auf ihre Wirksamkeit in Bezug auf Karies­prophylaxe (durch Fluorid) und die Entfernung von Verfärbungen. Außerdem geprüft wurde, ob die Produkte Titandioxid enthalten, das ab August 2022 nicht mehr als Zusatzstoff in Lebensmitteln eigesetzt werden darf. Ob die Verpackungen recycelbar sind, floss zumindest bei den 2023 geprüften Zahnpastatuben in die Bewertung ein. Die Tester:innen zeigten sich hier größtenteils erfreut.

Zahnpasta bei Stiftung Warentest: Acht „sehr gute“ Testsieger

Fangen wir mit den guten Nachrichten an: Achtmal vergaben die Warentester:innen die Bestnote „sehr gut“. Die Testsieger überzeugten vor allem in der Prüfkategorie Karies­prophylaxe durch Fluorid und entfernten Verfärbungen im Test zuverlässig. Doch welche Zahnpasta ist die beste?

Zu den Testsiegern im Zahnpasta-Test mit der Gesamtbewertung „sehr gut“ zählen bekannte Markenprodukte, aber auch günstige Eigenmarken:

  • Oral-B Professional Zahnfleisch und -schmelz Pro-Repair Extra Frisch
  • Elkos Dentamax Fluor Fresh Zahngel von Edeka
  • Bevola Zahncreme Fresh von Kaufland
  • Dontodent Zahncreme antibakteriell von dm
  • Prokudent Med von Rossmann

Eine „gute“ Gesamtnote erhalten unter anderem: Elmex Kariesschutz Professional und Eurodont Kräuter von Aldi Süd sowie Dentalux Frische Gel von Lidl.

Fluorid, Titanoxid und Zink: Sind diese Zusatzstoffe schädlich?

Bei Fluorid gehen die Meinungen in der Gesellschaft auseinander. Oft verwechselt mit dem schädlichen Gas Fluor, wird Fluorid für gesundheitsschädlich gehalten. Dabei braucht der Körper Fluorid, denn Fluoride sind Salze, die zum Beispiel Bestandteile des Zahn- und Knochengewebes sind. Zu ihren Eigenschaften zählen unter anderem die Härtung von Zahnschmelz und Kariesprophylaxe.

Entscheidend ist dabei die Dosis, da zu große Mengen Fluorid zu Vergiftungen führen können. Die Dosierung in Zahncremes ist jedoch unbedenklich. Stiftung Warentest zufolge ist das Risiko, sich durch Zahnpasta mit Fluorid zu vergiften „gleich null“, da hierfür eine „Person den Inhalt von ungefähr 23 Tuben Zahnpasta mit je 100 Milliliter“ verschlucken müsste.

Fluorid ist außerdem in vielen Lebensmitteln enthalten; zum Beispiel Schwarz- und Grüntee, Fisch oder aber als Spurenelement in Mineralwasser. Schon aus diesem Grund ist es schwierig, auf Fluorid zu verzichten. Laut Stiftung Warentest ergibt es jedoch auch Sinn, Fluorid zu sich zu nehmen oder in Zahnpasta zu verwenden, um beispielsweise die Zähne zu schützen.

Fluoride sind jedoch bei Verbraucher:innen nicht unumstritten. Was klar ist: Eine Überdosierung sollte in jedem Fall vermieden werden. Deshalb spricht sich das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zum Beispiel gegen die Anreicherung von Nahrungsergänzungsmitteln und sonstigen Lebensmittel mit Fluorid aus. Die eingesetzte Menge in Zahnpasta ist laut Stiftung Warentest jedoch unbedenklich. Erfahre auch mehr dazu im Beitrag „Fluorid: Wichtig oder giftig für gesunde Zähne?

Zahnpasta-Test: Titandioxid in der Rezeptur wird abgestraft

Titandioxid ist – im Vergleich zu Fluorid – ein Stoff, auf den der Körper nicht angewiesen ist und der dort auch nicht natürlich vorkommt. Im Gegenteil: Titandioxid wird Produkten zugesetzt, zum Beispiel Kosmetik. Seit August 2022 ist es verboten, den Stoff in Lebensmitteln zu verwenden, da Expert:innen von einer gesundheitsschädigenden Wirkung ausgehen – bis hin zu Krebs. Bereits im Mai 2021 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) den Zusatz­stoff als „nicht mehr sicher“ einge­stuft. 

Da Titan­dioxid bei der Zahn­pflege nicht notwendig ist, sondern lediglich die Zahn­creme weiß färbt, rät die Stiftung Warentest zu Zahnpasta ohne das Pigment. Zahnpasta mit Titandioxid erhält von den Tester:innen Punktabzug.

Hersteller reagieren bereits und streichen Titandioxid aus ihren Rezepturen. Noch enthalten laut Herstellerdeklaration aber sechs der 45 getesteten Zahnpasten den bedenklichen Stoff. Durch die Abwertung kam keines der Produkte auf eine Bewertung, die besser war als „gut“, darunter zum Beispiel folgende Zahnpasten:

  • Happy Brush Super Vegan Zahnpasta (Gesamturteil „gut“)
  • Theramed Original (Gesamturteil „gut“)
  • Odol-med 3 All in One Schutz Extra Fresh und Odol-med 3 Minz frisch (Gesamturteil jeweils „befriedigend“)
  • Sensodyne ProSchmelz Tägliche Zahnpasta (Gesamturteil „befriedigend“)

Auch Öko-Test kritisiert Titandioxid in Zahnpasta – und zieht mehr Noten ab als die Stiftung Warentest. Lies dazu: Zahnpasta bei Öko-Test: Colgate, blend-a-med und weitere Marken fallen durch

Zahnpasta-Test: Zu viel Zink kann für Kinder gefährlich werden

Ein weiterer Zusatz, der sich in vielen Zahnpasten findet, ist Zink. Das Spurenelement wirkt gegen Bakterien und schützt damit vor Plaque, Zahn­stein, Zahn­fleisch­entzündungen und Mund­geruch. In einem Zahnpflegeprodukt wie Zahnpasta ist Zink also durchaus sinnvoll, vor allem in handelsüblicher Konzentration.

Bei Kindern und Jugend­lichen ist die Gefahr für eine Überdosierung des Stoffes höher als bei Erwachsenen, da ihr Bedarf in der Regel bereits über die Nahrung gedeckt ist. Negative Effekte von zu viel Zink können gravierend sein: das Immun­system wird langfristig geschwächt, es kommt zu Blut­armut sowie zu nervenbe­dingten Bewegungs­störungen. Minderjährige sollten deshalb auf Zahnpasta verzichten, die mit Zink angereichert ist; wie auch das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt.

Zahnpasta-Test: Kinder soll die Zahncreme weniger Fluorid enthalten als für Erwachsene.
Zahnpasta mit Fluorid soll die Zähne besonders gut vor Karies schützen. Für Kinder soll die Zahncreme jedoch weniger Fluorid enthalten als für Erwachsene. (Foto: CC0 / Pixabay / jennyfriedrichs)

Insgesamt 17 der getesteten Zahncremes enthielten Zink. Stiftung Warentest bewertete auch, ob auf zinkhaltigen Pasten ein Hinweis abgedruckt ist, dass Minderjäh­rige diese nicht verwenden sollten. Unter anderem folgende Produkte enthalten Zink:

  • Dontodent Zahncreme antibakteriell von dm (Gesamturteil „sehr gut“)
  • Prokudent Med von Rossmann (Gesamturteil „sehr gut“)
  • Signal Bio Zahnpasta (Gesamturteil „sehr gut“)
  • Oral-B Professional Zahnfleisch und -schmelz Pro-Repair Extra Frisch (Gesamturteil „sehr gut“)
  • Colgate Total Original (Gesamturteil „gut“)

Zahnpasta im Test: Kleines Mittelfeld und zwölfmal „mangelhaft“

Im Mittelfeld der getesteten Zahnpasten landeten mit „befriedigend“ fünf Produkte. Darunter bekannte Hersteller wie:

  • Sensodyne Pro Schmelz tägliche Zahnpasta
  • Odol-med 3 All in One Schutz Extra Fresh
  • Sante Dental Med Zahncreme Vitamin B12

Bei allen drei Produkten führte das enthaltene Titandioxid zu einer Abwertung: Während die Kariesprophylaxe teils durchaus Bestnoten erzielte, erhielten die Zahncremes deshalb nur ein „befriedigend“.

Unter den Schlusslichtern der Zahncremes befinden sich Produkte, deren Wirksamkeit bei der Kariesprophylaxe von Stiftung Warentest nicht bestätigt werden konnte. Der Grund für den Punktabzug: Sie enthalten kein Fluorid. Die Prüfung der Entfernung von Verfärbungen auf den Zähnen ist aus diesem Grund ebenfalls nicht erfolgt und insgesamt führte das Fehlen von Fluorid zu einer Abwertung, mit dem Gesamturteil mangelhaft.

  • Bioniq Repair-Zahncreme
  • Weleda Calendula Zahncreme
  • Sante Dental Med Zahngel Vitamin B12 fluoridfrei
  • Ajona medizinisches Zahncremekonzentrat

Naturkosmetik schneidet im Zahnpasta-Test durchwachsen ab

Auch bei den getesteten Naturkosmetik-Produkten von Weleda und Sante war für die schlechte Bewertung das fehlende Fluorid verantwortlich. Die meisten Naturkosmetik-Hersteller bieten jedoch beides an: Zahnpasta mit Fluorid und Zahnpasta ohne Fluorid.

In vergangenen Zahnpasta-Tests schnitten Naturkosmetik-Zahncremes mit Fluorid auch gut ab oder landeten im Mittelfeld, zum Beispiel:

  • Signal Bio Zahnpasta mit Eco-Cert-Zertifizierung („sehr gut“ im Test 06/22)
  • Sante Dental Med Zahncreme Vitamin B12 (Gesamturteil: „befriedigend“, Kariesprophylaxe: „gut“ im Test 06/22)

Im aktuellen Zahnpasta-Test der Stiftung Warentest ist nur noch die Sante-Zahncreme dabei. Wir raten aber weiterhin zu Naturkosmetik-Produkten mit entsprechender Zertifizierung: Im Fall von Zahncreme am besten mit Fluorid. Du kannst Zahnpasta auch selber machen.

Alle Testergebnisse kannst du in der test-Ausgabe 06/2023 von Stiftung Warentest nachlesen sowie online auf test.de. Dort findest du auch die Testergebnisse aus den Zahnpasta-Tests von 2022, 2020 und 2019. Wenn du dich für Weißmacher-Zahnpasta interessierst, lies gerne: Zahnpasta für weiße Zähne: Die günstigsten sind bei Stiftung Warentest die besten.

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