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Nachhaltigkeit im Schulalltag: Ideen für den Umweltschutz

Nachhaltigkeit in der Schule
Foto: CC0 / Pixabay / _Alicja_

Mehr Nachhaltigkeit in der Schule, aber wie? In diesem Artikel haben wir Ideen und Tipps zusammengestellt, wie Schulen klima- und umweltfreundlicher werden können.

Schulen sind Bildungseinrichtungen, die eine einzigartige Gelegenheit bieten, das Bewusstsein junger Menschen für Umweltfragen und nachhaltige Entwicklung zu schärfen. Nachhaltigkeit sollte daher einen festen Platz in der Schule haben. Dieser Artikel soll dir als Lehrer:in oder Entscheidungsträger:in in der Schule Ideen und Impulse geben, wie du die Schule zu einem nachhaltigeren Ort machen kannst und deine Kolleg:innen und Schüler:innen zu einem klima- und umweltfreundlicherem Verhalten motivieren kannst.

1. Nachhaltigkeit in der Schule: Umweltbewusstsein fördern

Fördere das Umweltbewusstsein deiner Schüler:innen. Je nachdem, ob es der Lehrplan zulässt, kannst du fächer- und themenübergreifend Impulse zu bestimmten Thematiken wie Recycling, Energieeinsparungen, Wasserverbrauch und Klimawandel in den Unterricht einarbeiten. Beispielsweise bietet es sich beim Basteln mit Grundschulkindern an, Ressourcen zu schonen, indem du Materialien recycelst. Ein Projekt sind zum Beispiel Vogelhäuser aus Getränkekartons

Ein nachhaltigeres Verhalten deiner Schüler:innen kannst du im Schulalltag auch ganz praktisch fördern. Dabei kann es sich schon um kleine Gewohnheiten handeln: Erkläre beispielsweise, warum es wichtig ist, das Licht nach dem Verlassen des Klassenraumes auszuschalten oder warum man bei geöffneten Fenstern nicht heizen sollte.

Zahlreiche Unterrichtsmaterialien zur Nachhaltigkeit findest du unter anderem beim Klett-Verlag oder auf den Seiten des Fifty/Fifty-Programms, das das Energiesparen an Schulen zum Ziel hat. 

Weitere Infos kannst du in unserem Artikel nachlesen: Klimaschutz in Schulen: das kann getan werden

2. Nachhaltigkeits-Schul-AG

Für mehr Nachhaltigkeit in der Schule kannst du dich für einen Schulgarten stark machen.
Für mehr Nachhaltigkeit in der Schule kannst du dich für einen Schulgarten stark machen.
(Foto: CC0 / Pixabay / steveriot1)

Gib deinen Schüler:innen die Möglichkeit, sich aktiv für Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Schule und darüber hinaus einzusetzen, beispielsweise im Rahmen einer Schul-AG nach dem regulären Unterricht. Du kannst dich zum Beispiel für einen Schulgarten stark machen, der die Kinder und Jugendlichen mit der Natur in Kontakt bringt und ihnen ein Verständnis für die Saisonalität und Regionalität von Obst und Gemüse vermittelt. Oder du organisierst ein gemeinsames Müllsammeln. Das kann außerhalb der regulären Schulzeit stattfinden und die Eltern involvieren. Hierbei lernen die Kinder sowie die Erwachsenen, wie wichtig Mülltrennung ist und wie schädlich bestimmter Abfall für die Natur sein kann.

3. Nachhaltigkeit in der Schule beginnt mit dem Schulweg

Versuche, die Eltern mit ins Boot zu holen, um mehr Nachhaltigkeit in der Schule zu fördern. Beispielsweise kannst du Möglichkeiten anregen, wie der Schulweg klimafreundlicher zurückgelegt werden kann. 

  • Fahrgemeinschaften fürs Auto: In Kooperation mit den Eltern kannst du zum Beispiel Fahrgemeinschaften für den Schulweg organisieren. Das spart nicht nur Sprit und CO2-Emissionen, sondern auch Zeit, da sich die Eltern beim Fahren abwechseln.
  • Fahrgemeinschaften fürs Rad: Auch fürs Fahrradfahren können Fahrgemeinschaften gebildet werden, sodass kein Kind alleine zur Schule fahren muss. Hierzu muss es natürlich die notwendige Infrastruktur geben.
  • Laufbusse: Rege die Gründung von sogenannten „Laufbussen“ an. Ein Laufbus ist quasi ein Schulbus auf Füßen. Dabei läuft eine Gruppe von Schüler:innen gemeinsam zur Schule. Anfangs können Erwachsene sie noch begleiten, bis sie sich sicher auf dem Schulweg fühlen und alleine gehen können.

4. Nachhaltige Infrastruktur der Schule

Zu einer nachhaltigen Infrastruktur in der Schule gehören auch ausreichend Fahrradstellplätze.
Zu einer nachhaltigen Infrastruktur in der Schule gehören auch ausreichend Fahrradstellplätze.
(Foto: CC0 / Pixabay / NickyPe)

Mehr Nachhaltigkeit in der Schule erfordert unter Umständen auch, dass die Infrastruktur daran angepasst wird. Dafür sind nicht immer große Bauarbeiten nötig. Auch kleinere Änderungen können zeigen, dass der Schule ein nachhaltiges Verhalten im Alltag wichtig ist und dass sie dafür die entsprechende Infrastruktur bereitstellt: 

  • Ausreichend Fahrradstellplätze: Die sollten am besten überdacht und wenn möglich beleuchtet sein, sodann man auch im Dunklen das Fahrrad an- und abschließen kann. Veranlasse zudem eine fest installierte Reparaturstation. Die bietet nämlich für alle Fahrradfahrer:innen die Möglichkeit, die Reifen aufzupumpen oder kleinere Reparaturen durchzuführen.
  • Wasserspender: Wasserspender bieten den Schüler:innen und Lehrer:innen die Möglichkeit, ihre Flaschen aufzufüllen und unterstützen dadurch den Gebrauch von Mehrwegtrinkflaschen. So wird Einwegplastik und Verpackungsmüll reduziert.
  • Mülleimer, die die Mülltrennung erlauben: Rege in der Schule Mülleimer an, die eine Mülltrennung erlauben. Bioabfälle können in einem Kompost gesammelt werden, der als Dünger für den Schulgarten dient. Zusätzlich solltest du deine Schüler:innen darüber aufklären, warum Mülltrennung und Müllvermeidung wichtig ist. Lies hierzu auch: Mülltrennung & Recycling: So trennst du deinen Müll richtig
  • Nachhaltiges Schulessen: Stoße an deiner Schule eine klima- und umweltfreundliche Esskultur an. In der Mensa sollte es ausreichend Optionen für pflanzliche Gerichte und Snacks geben. Frisches Obst und Gemüse könnten auch aus dem eigenen Schulgarten kommen. Es ist zudem wichtig, Lebensmittelverschwendung in der Schule zu reduzieren. Eine Voraussetzung dafür ist es, Schüler:innenwünsche beim Speisenangebot zu berücksichtigen. Denn nur, wenn ihnen das Essen schmeckt, wird es auch gegessen. 

5. Nachhaltige Projekte fördern

Mit dem Projekt „Grüne Meilen“ können die Schüler:innen ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Mit dem Projekt „Grüne Meilen“ können die Schüler:innen ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.
(Foto: CC0 / Pixabay / SylwiaAptacy)

Es gibt viele Projekte, an denen du und deine Kolleg:innen und Schüler:innen teilnehmen können, um die Nachhaltigkeit in der Schule fördern. Das ist eine kleine Auswahl: 

  • Fifty/Fifty: Das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU) betreut im Rahmen des Fifty/Fifty-Programms Energiesparprojekte an Schulen in ganz Deutschland. Dabei achten alle Erwachsenen und Kinder der teilnehmenden Schulen auf ein energiesparendes Verhalten im Schulalltag. Wie du genau mit deiner Schule teilnehmen kannst, erfährst du auf der Website des Fifty/Fifty-Programms. 
  • Grüne Meilen: Im Rahmen des Projektes „Grüne Meilen“ können Schüler:innen an deiner Schule grüne Meilen auf dem Schulweg sammeln – indem sie die Strecke klimafreundlich mit dem Fahrrad, Roller, dem Bus oder zu Fuß zurücklegen. Die gesammelten Meilen werden gegen Ende des Jahres bei der UN-Klimakonferenz als Beitrag der Kinder zum Klimaschutz präsentiert. Auf der Website des Projektes erfährst du mehr.
  • Fahr Rad – Fürs Klima auf Tour: Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) organisiert mit dem Projekt „Fahr Rad“ eine Möglichkeit für Kinder und Jugendliche, durch alltägliches Radfahren eine virtuelle Fahrradtour durch Deutschland zurückzulegen. Ermutige deine Klasse, gemeinsam teilzunehmen und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Belohnt wird das Ganze auch. Mehr Infos findest du auf der Website des Projektes.
  • KEEKS: Das Projekt „Klima- und energieeffiziente Küche in Schulen“ (KEEKS) berät zu gesundem und klimafreundlichem Schulessen. Es bietet Schulungen an und stellt auf seine Website zahlreiche Infomaterialien zum Thema bereit.

 Viele weitere Projekte und Ideen findest du auf der Website des Energiesparmeister-Wettbewerbs für Schulen.

6. Sei ein Vorbild

Als Lehrer:in kannst du ein Vorbild für deine Schüler:innen sein. Wenn du dich nachhaltig verhältst, kann das deine Schüler:innen auch zu mehr Nachhaltigkeit inspirieren und anregen. Wenn du mit dem Fahrrad zur Schule kommst oder beispielsweise eine BPA-freie Trinkflasche verwendest, kannst du mit gutem Beispiel vorangehen. Gleichzeitig kannst du den Kindern erklären, warum es nachhaltiger ist, das Auto stehen zu lassen oder auf (Einweg-)Plastikflaschen zu verzichten.

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