Nicht jeder hat einen Unverpackt-Laden in der Nähe – aber zumindest Obst und Gemüse kann man auch in Supermärkten oder Discountern ohne Verpackung kaufen. Bei manchen Ketten funktioniert das jedoch besser als bei anderen.
Tomaten in der Plastikschale oder Salat in durchsichtiger Folie? Das muss nicht sein. Immer mehr Menschen versuchen, beim Einkaufen Plastik zu vermeiden. Bei vielen Lebensmitteln wie etwa Süßigkeiten ist das gar nicht so leicht. Obst und Gemüse hingegen bekommt man selbst in konventionellen Discountern und Supermärkten lose und unverpackt.
Wie erfolgreich der plastikfreie Einkauf sein kann, hängt jedoch stark von der jeweiligen Kette ab – das zeigt ein Vergleich der Verbraucherzentrale. Die Verbraucherschutzorganisation hat sich die Obst- und Gemüseabteilungen der acht wichtigsten Lebensmittelhändler genauer angesehen und eine Rangliste erstellt.
Edeka vorne, Penny enttäuscht
Für die Untersuchung hat die Verbraucherzentrale 42 Filialen von Aldi, Lidl, Rewe und Co. besucht und dort das Angebot an konventionellen Tomaten, Möhren, Paprika, Gurken und Äpfeln begutachtet. Am wenigsten Plastikverpackungen fanden sie in den Obst- und Gemüseabteilungen von Edeka, am meisten in denen von Penny. Die Rangliste aller untersuchten Märkte nach Plastikquote:
- Edeka (48 Prozent)
- Real (58 Prozent)
- Rewe (59 Prozent)
- Kaufland (64 Prozent)
- Lidl (67 Prozent)
- Netto (69 Prozent)
- Aldi (74 Prozent)
- Penny (81 Prozent)
Einkauf ohne Plastik ist teurer
Eine traurige Erkenntnis: Insgesamt ist der Anteil an verpacktem Obst und Gemüse noch immer hoch – nur 37 Prozent aller überprüften Lebensmittel waren unverpackt. Vor allem Tomaten stecken mehrheitlich in Plastik. Selbst Bio-Obst und -Gemüse wird vorrangig in Plastik verkauft.
Außerdem zeigt die Untersuchung der Verbraucherzentrale, dass ein plastikfreier Einkauf teurer ist. Die Kunden müssen für unverpacktes Obst und Gemüse demnach durchschnittlich 17 Prozent mehr zahlen. Das Fazit der Verbraucherzentrale: „Die im Verpackungsgesetz geforderte Verpackungsvermeidung spielt in der Praxis keine Rolle.“
Utopia meint: Laser-Branding, Mehrweg-Gemüsenetze oder Verpackungen aus Graspapier – eigentlich sah es in letzter Zeit so aus, als ob die großen Lebensmittelhändler einiges gegen Plastik tun. Aber offenbar nicht genug, die Zahlen der Verbraucherzentrale sind ernüchternd. Die Märkte verkaufen deutlich mehr verpacktes Obst und Gemüse – und es ist auch noch billiger als die umweltfreundliche Alternative. Damit sich daran etwas ändert, ist aber auch der Kunde gefragt: Wenn sich unverpackte Ware besser verkaufen würde, wäre auch das Angebot an losem Obst und Gemüse höher.
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