50 Anti-Schuppen-Shampoos hat Öko-Test auf Problemstoffe getestet. Zwar konnten viele der Shampoos überzeugen, doch nicht alle: Gleich 13 Produkte sind im Test durchgefallen – vor allem die bekannter Marken.
Wenn die Kopfhaut Schuppen verliert, versprechen Unternehmen mit zahlreichen Anti-Schuppen-Shampoos schnelle Abhilfe. Doch klappt das auch wirklich oder steckt dahinter vor allem viel Werbung? Tatsächlich kann ein spezielles Shampoo gegen Schuppen helfen, erklärt Öko-Test.
Die Expert:innen haben sich im Test die Wirkstoffe in 50 verschiedenen Anti-Schuppen-Produkten genauer angesehen. Die meisten von ihnen enthalten den Stoff Piroctonolamin. Er sorgt dafür, dass sich auf der Kopfhaut weniger Pilze bilden, die für die Schuppen bei fettiger Kopfhaut verantwortlich sind. Laut Öko-Test ist der Wirkstoff „relativ mild und gut verträglich“ und daher die beste Wahl in einem konventionellen Anti-Schuppen-Shampoo. Naturkosmetik-Shampoos enthalten dagegen Pflanzenöle und -extrakte mit antimikrobieller Wirkung.
Anti-Schuppen-Shampoo im Test: Testsieger ist Naturkosmetik
Auf der Suche nach einem guten Anti-Schuppen-Shampoo ist Naturkosmetik die erste Wahl: Alle getesteten Shampoos aus zertifizierter Naturkosmetik haben die Bestnote „sehr gut“ erhalten. Unter ihnen befinden sich einige günstige Eigenmarken von Drogerieketten sowie etwas teurere, aber hochwertige Marken, darunter zum Beispiel
- Alverde Anti-Schuppen Shampoo Bio-Paranuss Bio-Rosmarin von dm
- Weleda Weizen Schuppen-Shampoo
Die beiden Shampoos enthalten unter anderem Rosmarin oder Weizenkeimöl. Letzteres ist dafür bekannt, gereizte Kopfhaut zu beruhigen und kann auch pur angewandt werden.
Gute Anti-Schuppen-Mittel für wenig Geld
Wer nicht auf eine pflanzliche Lösung gegen Schuppen setzen möchte, bekommt auch für „gut“ befundene Produkte mit synthetischem Piroctonolamin als Wirkstoff. Unter den „guten“ Anti-Schuppen-Shampoos im Test finden sich auch günstige Eigenmarken, wie das Balea Shampoo Anti Schuppen von dm und das Isana Shampoo Anti Schuppen Wasserminze & Aventurin von Rossmann. Allerdings kritisiert Öko-Test bei beiden Mitteln eine PEG-Verbindung (Polyethylenglykol).
Solche Verbindungen bemängelt Öko-Test bei vielen Anti-Schuppen-Shampoos: Mehr als die Hälfte der Produkte enthält PEG/PEG-Derivate. „Diese dienen oft als waschaktive Substanzen und sorgen für einen schönen Schaum“, erklärt Öko-Test. Allerdings basieren PEG meist auf umwelt- und klimaschädlichem Erdöl und können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Wer sehr empfindliche oder gereizte Haut hat, sollte Shampoos mit PEG-Verbindungen vorsichtshalber meiden.
Anti-Schuppen-Shampoos von Head & Shoulders fallen im Test durch
Ein besonders aggressives Reinigungsmittel ist Natriumlaurylsulfat – es steckt in beiden getesteten Shampoos von Head & Shoulders. Gemeinsam mit acht weiteren Produkten sind das Head & Shoulders Classic Clean Anti-Schuppen Shampoo sowie das Head & Shoulders For Men Anti-Schuppen Shampoo sind im Test durchgefallen („ungenügend“). Daran ist aber nicht nur das aggressive Tensid schuld, hinzu kommen noch mehr Problemstoffe. Im „For Men“ ausgelobten Produkt steckt eine Formaldehyd-Verbindung, kritisiert Öko-Test. Formaldehyd kann die Schleimhäute reizen und steht daher schon lange in der Kritik. Künstlicher Moschusduft ist ein weiterer Kritikpunkt bei beiden Shampoos: Er kann hormonell wirken, die Haut reizen und möglicherweise sogar Krebs auslösen.
Plastik im Shampoo und in der Verpackung
Die Liste an umstrittenen Inhaltsstoffen in den Head & Shoulders-Shampoos ist lang: In beiden Produkten stecken laut Öko-Test auch Silikone und/oder synthetische Polymere – also Mikroplastik im weiteren Sinne. Beim Abwaschen gelangt der Kunststoff dann ins Wasser und in die Umwelt.
Warum das äußerst problematisch ist, liest du in unserem Artikel „Mikroplastik in Kosmetik“.
Diese Kritik trifft jedoch nicht ausschließlich auf die Head & Shoulders-Shampoos zu. Fast jedes zweite konventionelle Anti-Schuppen-Shampoo im Test enthält Kunststoffe.
Nachbesserungsbedarf sieht Öko-Test auch bei den Plastikflaschen, in denen das Shampoo verkauft wird. Die meisten Unternehmen verwenden dafür neues Plastik, anstatt Kunststoffe zu recyceln. Dafür werden neue Ressourcen benötigt und fast immer klimaschädliches Erdöl. Einige Hersteller zeigen aber, dass es besser geht: Die Flasche des Alverde Anti-Schuppen-Shampoos besteht zu 98 Prozent aus recyceltem Plastik, die des Rossmann-Shampoos sogar zu 100 Prozent.
Alle Details findest du in der Ausgabe 03/2021 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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