Coca-Cola, Fanta, oder Vittel: Konzerne wie Coca-Cola oder Nestlé verkaufen jede Menge Getränke – die meisten davon in Plastikflaschen. Nun haben mehrere Unternehmen im Rahmen einer Transparenzinitiative erstmals öffentlich gemacht, wie viel Plastik sie herstellen.
Coca-Cola ist die weltweit erfolgreichste Softdrink-Getränkemarke – dass sie für ihre Flaschen extrem viel Plastik verbraucht, wird kaum jemanden wundern. Die konkrete Zahl ist trotzdem erschreckend: Coca-Cola produziert nach eigenen Angaben drei Millionen Tonnen Plastikverpackungen pro Jahr. Laut dem britischen Guardian entspricht das 108 Milliarden Flaschen jährlich – oder unfassbare 200.000 Plastikflaschen pro Minute.
Coca-Cola wollte die Zahlen früher nicht preisgeben
Es ist das erste Mal, dass der Konzern Zahlen zu Plastikverpackungen bekannt gibt – bislang hatte Coca-Cola sich geweigert, diese Informationen zu veröffentlichen. Nun stehen sie für jeden einsehbar in einem Bericht der Ellen MacArthur Foundation, einer Wohltätigkeitsorganisation, die sich für die Kreislaufwirtschaft engagiert.
Die Stiftung hatte Unternehmen dazu aufgefordert, Auskunft über ihren Plastikverbrauch zu geben. Mehr als 30 Firmen haben daraufhin Daten zu ihrem Umgang mit Plastik preisgegeben. Die Stiftung wertet das als „wichtigen Schritt für mehr Transparenz“. Die meisten angefragten Unternehmen hielten ihre Zahlen weiterhin geheim. Dazu gehören zum Beispiel H&M, L’Oréal und PepsiCo.
So viel Plastik verbraucht Nestlé
Neben Coca-Cola haben unter anderem auch Nestlé, Danone und Unilever verraten, wie viel Plastik sie für ihre Produkte verwenden. Bei Nestlé sind es 1,7 Millionen Tonnen jährlich, bei Danone 750.000 Tonnen und bei Unilever 610.000 Tonnen.
Coca-Cola ist mit den drei Millionen Tonnen Plastik jährlich also absoluter Spitzenreiter. Weltweit werden dem Guardian zufolge 500 Milliarden PET-Flaschen pro Jahr hergestellt. Mehr als ein Fünftel davon stammt allein von der Coca-Cola-Company.
Coca-Cola, Nestlé und Co. sind in der Verantwortung
Die Zahlen machen einmal mehr deutlich, wie groß das globale Plastikproblem wirklich ist. Coca-Cola, Nestlé und die anderen Konzerne liefern in viele Länder, in denen die Müllverwertungs- und Recycling-Systeme nicht besonders effizient sind. Sie sind mit den schieren Mengen Plastikmüll überfordert – weshalb vieles davon verbrannt wird oder in der Umwelt landet. Und auch bei uns wird nur ein Bruchteil des weggeworfenen Plastiks recycelt.
Hersteller wie Coca-Cola und Nestlé sollten mehr Verantwortung für den Müll übernehmen, den sie produzieren. Das findet auch die Ellen MacArthur Foundation – in ihrem Bericht geht es daher auch darum, was die Konzerne unternehmen, um ihre Produkte und Verpackungen nachhaltiger zu gestalten. Wichtig wäre vor allem, unnötige Verpackungen zu reduzieren und Mehrweg-Lösungen zu entwickeln.
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