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Deutsche Bank oder Commerzbank? Wir hätten da noch eine Alternative …

Commerzbank Deutsche Bank
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - rhythmuswege

Deutsche Bank und Commerzbank sprechen über eine Fusion. Denn Berlin will es und die Börse jubelt – doch Monopolkommission, Gewerkschaften und die „fünf Wirtschaftsweisen“ warnen. Gute Gelegenheit, jetzt die Bank zu wechseln – und wir sagen dir auch, wohin.

Am 17. März 2019 bestätigte die Deutsche Bank wortkarg, dass man nun ganz offiziell Gespräche mit der Commerzbank führen würde. Schon lange wurde darüber gemunkelt, ob ein Zusammenschluss der beiden Banken Sinn ergeben könnte, spätestens seit die Commerzbank im September 2018 aus dem DAX flog.

Inzwischen wird offen darüber nachgedacht, ob die Deutsche Bank die Commerzbank schlucken soll oder man beide Unternehmen zu einem neuen zusammenführt. Aber wozu überhaupt das Ganze? (Und warum nicht gleich zu einer alternativen Bank wechseln?)

Deutsche Bank + Commerzbank = Superbank?

Seit der Finanzkrise 2007 geht es mit den beiden großen deutschen Banken (Commerzbank: knapp 50.000, Deutsche Bank knapp 100.000 Mitarbeiter) bergab. Jetzt, wo mit Geld allein nichts mehr zu verdienen ist und Schwindelgeschäfte zunehmend schwerer werden, stellen die Banken offenbar fest, dass sie eigentlich kein vernünftiges Erlösmodell haben.

Längst belegen Deutsche Bank und Commerzbank nur noch Platz 15 und Platz 53 der globalen Rangliste (S&P Global). Unter anderem Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hofft wohl, mit dem Zusammenschluss eine neue Bank von internationalem Format hervorbringen zu können.

Auf dem Papier mag das auch so sein, doch wird das auch in der Wirklichkeit funktionieren? Es gibt berechtigte Zweifel.

Sie machen es gleich anders: die Ökobanken

Deutsche Bank + Commerzbank = Bankenkrise?

Sind Übernahmen immer gut? Nein: Die Deutsche Bank hat unlängst die Postbank, die Commerzbank die Dresdner Bank übernommen – und nach Expertenmeinung haben beide Geldinstitute dabei keine gute Figur gemacht.

Doch noch mehr spricht gegen die Geldheirat:

  • Je nach Schätzung stehen mehrere zehntausend (ver.di), teils 30.000 Arbeitsplätze (ntv) auf dem Spiel (zur Erinnerung: angeblich um etwa die gleiche Zahl von Arbeitsplätzen zu schützen, hält man weiterhin an der unsinnigen Braunkohle fest).
  • Derzeit sind Deutsche Bank und Commerzbank nur noch mit viel Fantasie als unentbehrlich zu betrachten. Eine fusionierte Superbank wäre dann aber ganz gewiss wieder „systemrelevant“ (denn darum gehts ja) – und müsste dann, wenn sie wieder siecht, erneut vom Steuerzahler gerettet werden.
  • Die „fünf Wirtschaftsweisen“ kritisieren daher die mögliche Fusion, ebenso der Chef der Monopolkommission. Es sei „eine Schande, was Scholz da macht“, befand unter anderem Süddeutsche online und sprach von „Gestaltungswahn, Großmannssucht und Selbstüberschätzung“.

Man darf auch mal fragen, ob es diese Banken überhaupt wert sind. Die Commerzbank zum Beispiel war zuletzt 2015 in Steuerbetrug verstrickt, 2016 auch in Cum-Cum-Geschäfte. Besonders bitter: Die Commerzbank wurde im Zuge der Finanzkrise teilverstaatlicht (aus Steuergeldern), seitdem ist die Bundesrepublik Deutschland mit heute 15 Prozent größter Einzelaktionär. Also „wir alle“.

Die Deutsche Bank wurde in Verbindung mit den „Panama Papers“ zuletzt im November 2018 wegen des Verdachts der Geldwäsche durchsucht. 2015 wurde sie wegen Zinssatzmanipulation zu 2,5 Mrd. Dollar Strafe verdonnert. Oxfam und foodwatch werfen ihr Nahrungsmittelspekulation vor, auch brachte sie Regenwald-Vernichter an die Börse, und 2013 erhielten die Banker gar den „Black Planet Award„. Die Deutsche Bank darf zudem als Mitverursacher der Finanzkrise von 2009 gelten, der IWF nannte sie 2016 sogar ein „Systemrisiko“.

Und jetzt kommt auch noch raus, die Deutsche Bank jahrelang Donald Trump finanziert haben soll, was inzwischen auch die Staatsanwaltschaft New York auf den Plan rief. Sind das wirklich die Banken, denen wir unser Geld anvertrauen wollen?

Die Alternativen: nachhaltige Banken

Inzwischen gibt es doch reichlich Alternativen, nämlich ausdrücklich nachhaltige Finanzunternehmen, die wir in der Liste Die besten Ökobanken versammelt haben, namentlich derzeit EthikbankGLS-BankTriodos Bank und Umweltbank.

Bis auf die Umweltbank bieten alle auch ein grünes Girokonto:

Bank EthikBank GLS Bank Triodos Bank
Infos & Nutzerbewertungen Ethikbank GLS Bank Triodos Bank
Kontowechselservice ja ja ja

Wer sich also fragt, ob er bei Commerzbank und Deutscher Bank noch richtig aufgehoben ist, sollte es mal mit einem Girokonto bei einer dieser ethischen Banken versuchen. Und ja: Diese Girokonto kosten Gebühren.

Eine ausführliche und vergleichende Darstellung findest du im Beitrag Girokonto-Vergleich: was Öko-Banken dem Privatkunden bieten.

Alternativen zu Commerzbank und Deutsche Bank

Nachhaltige Banken spekulieren nicht mit Nahrungsmitteln, investieren garantiert nicht in Waffengeschäfte, bremsen durch ihre Investitionsstrategien nicht die Energiewende und arbeiten auch nicht im Dunkeln von Schattenmarktplätzen.

Auch haben sie meist klare Regeln für Investitionen definiert und schließen aus, in Branchen oder Unternehmen zu investieren, die Gentechnik, Tierversuche, Kinderarbeit oder Menschenrechtsverletzungen unterstützen oder dulden.

Umgekehrt investieren sie ihr Geld ausdrücklich sinnvoll, machen Geschäfte nur mit ethisch und ökologisch vertretbaren Unternehmen und fördern mit ihren Investitionen nachhaltige Techniken oder soziale Projekte, die sie ihren Kunden teils auch gut vorstellen.

Weg von Skandalbanken – ist das nicht aufwändig?

Dank neuer Gesetze ist es seit 2016 sehr leicht, zu einer anderen Bank zu wechseln. Zum Beispiel muss niemand mehr Daueraufträge selbst ändern, sie werden einfach aufs neue Konto übertragen. Details findest du in den Beiträgen

Mehr zu empfehlenswerten Banken:

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