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Drastische Maßnahme: Edeka will Coca-Cola aus den Läden verbannen

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Fotos: CC0 Public Domain / Pixabay

Edeka legt sich mit Coca-Cola an: Die Supermarktkette empfiehlt ihren Filialen einen Bestellstopp von Coca-Cola-Produkten. Der Grund dafür ist ein Streit über die Preispolitik von Coca-Cola.

Fanta, Coca-Cola, Powerade, Apollinaris oder Saftschorlen von Vio – diese Getränke der Coca-Cola-Company gibt es bei Edeka womöglich bald nicht mehr zu kaufen. Mehrere Edeka-Regionen empfehlen ihren Kaufleuten aktuell, keine Coca-Cola-Produkte mehr nachzubestellen. Bei Edeka Nord betreffe dies etwa 120 Artikel, berichtet die Lebensmittel Zeitung.

Der Grund für die Empfehlung von Edeka: „nationale Differenzen“ sowie „Unstimmigkeiten auf internationaler Ebene“ – das stehe in einem Schreiben von Edeka Nord. Offenbar geht es dabei um die Preispolitik von Coca-Cola.

Edeka will Druck auf Coca-Cola ausüben

Laut Lebensmittel Zeitung hat Coca-Cola im November die Bruttopreise erhöht – und außerdem strengere Konditionen für Händler eingeführt: Um Rabatte und Vergünstigungen zu bekommen, müssen sie möglichst das ganze Sortiment von Coca-Cola anbieten.

Mehrere Handelsgruppen stören die Vorgaben von Coca-Cola. Darunter auch Agecore, ein europäischer Einkaufsverbund, zu dem auch Edeka gehört. Mit einem Bestellstopp bei Edeka würde der Druck auf Coca-Cola steigen, was Agecore bei Verhandlungen mit dem Konzern stärken würde.

Es ist nicht das erste Mal, dass Agecore diese Taktik anwendet: Vor knapp zwei Jahren hat Edeka zeitweise mehr als 200 Produkte von Nestlé aus dem Sortiment genommen – ebenfalls wegen Streitigkeiten über Lieferpreise.

Das sagt Coca-Cola zum Bestellstopp

cola fanta
Sprite und Fanta gehören ebenfalls zur Coca-Cola-Company. (Bild: CC0 Pixabay)

Edeka hat sich bislang noch nicht über den Bestellstopp geäußert – Coca-Cola schon: Das Unternehmen bedauere die Entscheidung von Edeka und wies auf die „langjährige, vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit“ hin. „Wir setzen auf die weitere Partnerschaft und möchten den Dialog über die zukünftige Zusammenarbeit fortführen“, zitiert die Lebensmittel Zeitung den Getränkekonzern.

Utopia meint: Stark zuckerhaltige Getränke, 108 Milliarden produzierte Plastikflaschen im Jahr, Werbelügen oder fragwürdige Wasser-Geschäfte: Es gibt eigentlich bessere Gründe, Coca-Cola zu boykottieren als nur die Preispolitik. Trotzdem ist der anstehende Edeka-Boykott ein starkes Signal: Auch wenn Coca-Cola einer der größten Getränkehersteller der Welt ist – Lebensmittelhändler könnten theoretisch auch ohne ihn auskommen.

Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass der Grund für den anstehenden Bestellstopp ein Streit über die Preispolitik von Nestlé ist. Das war ein Fehler – es geht um die Preispolitik von Coca-Cola. Wir haben die Textstelle entsprechend korrigiert. 

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