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Wieder online: Der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2021 – und Alternativen

Der Wahl-o-Mat für die Bundestagswahl 2021 ist jetzt live
Foto: © bpb

Ab dem 2. September ist der Wahl-O-Mat wieder online. Er kann dabei helfen, sich für eine Partei für die Bundestagswahl 2021 zu entscheiden. Inzwischen gibt es aber auch viele Alternativen zu dem nützlichen Tool – auch solche mit Fokus auf Klimathemen.

Am 26. September 2021 ist Bundestagswahl – Zeit, ein Kreuz zu setzen. Doch wo? Wer sich informieren will, kann bis zum Wahltag die Programme der 15 bis 27 Parteien durchlesen – oder sich einer Vorauswahl des Wahl-O-Mats bedienen. Dieses Tool der Bundeszentrale für politische Bildung ist seit dem 2. September wieder online.

Ebenso möglich: Du nutzt eine der zahlreichen Alternativen, die die Parteiprogramme – zumindest in Sachen Klimaschutz – noch genauer durchleuchten wollen. Die meisten dieser Angebote stammen von Umweltorganisationen.

So funktioniert der Wahl-O-Mat

Das Prinzip ist simpel: Der Wahl-O-Mat liefert 38 Thesen, die aus den Wahlprogrammen der Parteien stammen. Diesen Thesen kann man zustimmen, sie ablehnen oder als „neutral“ bewerten. Aus der Bewertung der Thesen errechnet der Wahl-O-Mat, mit welchen Parteien man die meisten Übereinstimmungen hat.

Das hat Vor- und Nachteile: Zum einen garantiert der Wahl-O-Mat einen schnellen Überblick über die Verspechen und Vorhaben der Parteien, die für die Bundestagswahl 2021 antreten. Zum anderen werden große Themenkomplexe oft auf eine einzige These reduziert. Auch Themen rund um Klima- und Umweltpolitik werden meist in wenigen Fragen abgehandelt.

  • Hier geht’s zum Wahl-O-Mat.
  • Hier (Playstore, App Store) kannst du dir den Wahl-O-Mat als App fürs Smartphone herunterladen.

Mehr zu den Wahlen erfährst du auch in unserem Podcast zum Thema. Du findest die folge zum Beispiel auf Spotify oder Apple Podcasts oder direkt hier:

Alternativen zum Wahl-O-Maten für die Bundestagswahl 2021

wahlprogramm klimaschutz
Alternativen zum Wahl-O-Maten für die Bundestagswahl 2021 legen mehr Fokus auf Klimathemen. (Foto: CC0 / Pixabay / ulleo)

Der Wahl-O-Mat ist nicht unumstritten – und bei weitem nicht die einzige Option, sich über die Bundestagswahl zu informieren. Inzwischen gibt es zahlreiche Konkurrenzanwendungen, die ähnlich funktionieren, zum Beispiel der Wahltest oder der Wahl-Swiper. Wer bei der Bundestagswahl 2021 einen besonderen Fokus auf Klimathemen legt, der ist mit einer der folgenden Alternativen zum Wahl-O-Maten gut beraten:

Klimawahlcheck

Dieses Online-Tool wurde von den Klimaschutzorganisationen NABUGermanZero und Klima-Allianz Deutschland gegründet. Diese haben die Wahlprogramme großer demokratischer Parteien gesichtet und bezüglich ihrer Klimapolitik ausgewertet.

Daraus entstand der Klimawahlcheck, der ähnlich wie der Wahl-O-Mat aufgebaut ist: Das Tool bietet je fünf Thesen zu sechs verschiedenen Themengebieten rund um Klimaschutz (Energie, Mobilität, Industrie, Gebäude, Klimagerechtigkeit & Klimaziele, Landwirtschaft & Artenvielfalt). Diesen Thesen kannst du entweder zustimmen oder sie ablehnen – das Tool zeigt dir dann, wie die Parteien dazu stehen. So lernst du die Klimapositionen von SPD, CDU/ CSU, FDP, den Linken und den Grünen kennen.

  • Hier kannst du mehr über den Klimawahlcheck erfahren.
  • Hier gelangst du direkt zum Tool. 

Andere Wahlchecks

Auch andere Organisationen haben die Wahlprogramme größerer Parteien analysiert – viele davon vergleichen sie mit eigenen Forderungen an die Politik. So zum Beispiel der WWF: Dieser fordert unter anderem „Mehr Tempo bei Klimaschutz & Energiewende!“ oder „Biodiversitätsverlust stoppen!“. Wie die Parteien dazu und zu 8 weiteren Thesen stehen, darüber soll der „Zukunftswahl-Check“ informieren. Das Rating, das der WWF selbst vergibt, unterscheidet sich etwas vom ursprünglichen Wahl-O-Maten. Es reicht von „So kann’s gehen“ bis „Autsch, voll daneben“.

Wer einen größeren Fokus auf Verbraucherthemen legt, kann sich den Wahlcheck der Verbraucherzentralen durchsehen. Denn auch diese haben elf Kernforderungen an die Politik. Sie lauten zum Beispiel „Starke Standards für gesunde und nachhaltige Lebensmittel“ und „Starker Klimaschutz zu fairen Preisen“. Der Check funktioniert ähnlich wie der des WWF: Pro Forderung listen die Verbraucherzentralen die Positionen der einzelnen Parteien recht ausführlich auf.

Der Sozial-O-Mat 2021 der Diakonien legt den Fokus auf soziale Themen wie Arbeit, Gesundheit, Familie und Kinder sowie Migration. Das Programm Wahltraut setzt den Fokus auf feministische und gleichstellungspolitische Themen.

  • Hier geht‘ zum Zukunftswahl-Check des WWF.
  • Hier geht’s zum Wahlcheck der Verbraucherzentralen. 
  • Hier geht’s zum Sozial-O-Mat 2021.
  • Hier geht’s zu Wahltraut.

Auch wir bei Utopia haben uns die Wahlprogramme genauer angeschaut. Hier gelangst du zu unserer Übersicht: Wahlprogramme 2021: Das wollen die Parteien für den Klimaschutz tun

#wählbar2021

Wer sich vor der Wahl zu den Klimapositionen einzelner Abgeordneter informieren möchte, sollte sich einmal „#wählbar2021“ ansehen. Anders als der Wahl-O-Mat basiert dieser Wahlcheck nicht auf Thesen, sondern auf Maßnahmenpaketen. Diese sollen „in der nächsten Legislaturperiode zur Erhaltung der Lebensgrundlagen (Art. 20a GG) eine notwendige Transformation in Gesellschaft und Arbeitswelt einleiten“. Laut Website wurden sie von Expert:innen erstellt, die Organisation wird unter anderem von Fridays for Future unterstützt.

Auf der Website fordert #wählbar2021 Kandidat:innen für die Bundestagswahl 2021 auf, anzugeben, welche Vorschläge sie im Falle ihrer Wahl verbindlich unterstützen werden, welche unter Vorbehalt und welche nicht. Auf die 19 Klimaschutzvorschläge der überparteilichen Initiative haben viele Abgeordnete und Kandidat:innen bereits geantwortet, unter anderem Annalena Baerbock.

  • Hier geht’s zum Kandidat:innencheck von #wählbar2021.

Zu jung zum Wählen?

Klimaaktivisten zeigen: die Zeit zu Handeln ist jetzt.
Wer heute unter 18 ist, wird besonders stark von der Klimakrise betroffen sein. (Foto: CC0 / Pixabay / GoranH)

Die Klimakrise betrifft vor allem junge Menschen, die Mehrheit der Wähler:innen in Deutschland ist aber über 50 Jahre alt. Deshalb ist es wichtig, dass beide Gruppen miteinander ins Gespräch kommen.

Dabei hilft zum Beispiel die Plattform #vote4me. Diese stellt Karten mit Fragen bereit (online oder zum Bestellen/ Ausdrucken), einige davon für die jüngere, einige für die ältere Generation. Wer selbst noch nicht wählen, kann über die Karten mit älteren Freund:innen oder Verwandten ins Gespräch kommen und sowohl die eigenen Ängste für die Zukunft vermitteln als auch Verständnis für das Gegenüber entwickeln. Natürlich geht das auch ohne Spielkarten.

Umwelt- und Klimaschutz sollten bei der Bundestagswahl 2021 Priorität haben

Hoffentlich kann diese Bundestagswahl eine Verbesserung der deutschen Umwelt- und Klimapolitik bewirken. Die Chancen stehen nicht schlecht: Klimabedingte Hitzewellen und Dürren werden auch in Deutschland immer mehr Thema und die Flutkatastrophe im Sommer hat klar gemacht, dass auch wir nicht von den Auswirkungen der globalen Erwärmung verschont bleiben werden. Womöglich hat das viele Bürger:innen dazu gebracht, sich etwas mehr mit dem Thema Klimaschutz auseinander zu setzen – und ihre Wahlentscheidung dementsprechend zu fällen, Wahl-O-Mat hin oder her.

Gleichzeitig reicht es nicht, sich allein auf die Politik zu verlassen. Um unsere Erde zu schützen, ist jede:r Einzelne gefragt. Was du selbst tun kannst:

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