Fidget Spinner sind etwa seit Mai der absolute Hype in Deutschland. Die Handkreisel sollen gegen Stress helfen – ganz ungefährlich sind die Fidget Spinner jedoch nicht. Sieben Gründe, wieso du lieber die Finger vom Fidget Spinner lassen solltest.
Ein Spinner? Nein, ein Fidget Spinner: Gemeint sind etwa bierdeckelgroße Handkreisel, die aussehen wie ein Ninja-Wurfstern. Die Mitte des flachen Fidget Spinner nimmt man üblicherweise zwischen Daumen und Zeigefinger und fixiert ihn auf diese Weise. Danach kann mit den Fingern der jeweils anderen Hand den Rest des Handkreisels in Rotation versetzen: der Hand Spinner dreht sich.
Der Fidget Spinner soll, so die Reklamemärchen, gegen Stress, Angst und Nervosität helfen.
Aha.
1. Die Fidget Spinner machen nervös
Unter Menschen mit Neurodivergenz (zum Beispiel Autismus, ADHS) sind Fidget Spinner schon länger verbreitet. Dem Handkreisel werden allerlei Wirkungen nachgesagt – aber nur von den Anbietern.
Klar: Auf wen die Kreisel eine therapeutische Wirkung haben, soll sie gerne verwenden. Wer das aber nur tut, weil er das Trend-Spielzeug eben ausprobieren will, der treibt seinen Sitznachbarn in Bus, Zug oder auf der Arbeit nur unnötig in den Wahnsinn.
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2. Fidget Spinner sind eine Pest
Fidget Spinner vermehren sich explosionsartig, es gibt sie plötzlich überall zu kaufen. Allein eBay listet bereits über 66.000 Einträge, fast 25.000 Angebote gibt es bei Amazon. Die Preise reichen von 0,01 Cent (!) bis zu über 1000 Euro pro Hand Spinner. Angesichts der schieren Angebotsfülle kann man sich ausrechnen, wie viele davon über den Ladentisch gehen.
3. Billige Hand Spinner enden rasch als Plastikmüll
Ein Fidget Spinner dürfte, wie vor ihm schon tausend andere Hype-Spielzeuge, nach relativ kurzer Hype-Zeit im Müll landen. Schade, besteht so ein Finger Spinner doch aus Kunststoff, also wertvollem Mineralöl, das meist ohne Rücksicht auf die Umwelt gefördert wird.
- Inzwischen gibt es auch Modelle aus Bioplastik, Bio sind die deswegen noch lange nicht. Lies dazu unseren Beitrag über Bioplastik.
- Es gibt auch Modelle aus Holz. Aber Vorsicht: Oft haben diese nur eine Holzoptik.
Angesichts der Preise und dass hinter dem Handkreisel meist keine namhaften Markenunternehmen stehen sondern kleine, unbekannte Firmen, sollte man sich über mögliche Giftstoffe im Plastik keinen großen Illusionen hingeben: Derlei hat bei der Produktion bestimmt niemanden interessiert.
4. Fidget Spinner mit LED sind eigentlich Elektrogeräte
Der neueste Hit: Fidget Spinner mit eingebauten LED, die dann leuchten. Das Problem ist aber: Das sind eigentlich keine Spielzeuge mehr, es sind Elektrogeräte – so sieht das zum Beispiel das Recyclingportal. Entsprechend darf man die Dinger nicht mit dem Hausmüll entsorgen, man müsste sie wie Elektroschrott entsorgen lassen.
5. Leichte Fidget Spinner, schwerer Öko-Fußabdruck
Viele Hand Spinner kommen aus Billiglohnländern. Anders wären sie zu den üblichen Preis gar nicht zu produzieren. Bei ihrer Reise zu uns legen sie lange Lieferwege zurück. Das bei vielen anderen Produkten auch der Fall, ja; aber beim Fidget Spinner belasten wir Umwelt und Klima für einen völlig sinnlosen Unfug.
Laut n-tv lassen sich einige Anbieter die Fidget Spinner mit dem Flugzeug einfliegen, weil die (ökologisch weniger schlimmen) Schiffsladungen mit den Lieferungen nicht hinterherkommen. Was wir dem Klima für einen surrenden Plastikkreisel antun wird man späteren Generationen nur schwer erklären können.
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6. Hand Spinner mit LED sind umweltschädlich
Fidget Spinner mit LEDs sind besonders umweltschädlich. Für einen typischen LED-Spinner mit drei Armen werden nämlich auch drei Knopfzellen benötigt. Laut WN verkaufen einige Anbieter bis zu 50.000 Handkreisel – pro Tag.
Man darf also von mehreren Millionen Finger Spinnern pro Monat ausgehen. Bei drei LEDs pro LED-Spinner sicher auch von (mindestens) Hunderttausenden von Kleinstbatterien, die in den Handel gelangen – und bei denen die sachgerechte Entsorgung eher unwahrscheinlich sein dürfte.
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7. LED-Spinner sind gesundheitsschädlich
Das Zollamt zog unlängst 35 Tonnen Handkreisel aus dem Verkehr. Das Problem: Knopfbatterien und Elektronik mit LEDs sind für Kinder zu leicht zugänglich, die Knopfzelle kann leicht verschluckt werden, was zu inneren Verletzungen führen kann.
„Dieses Spielzeug hätte gerade für kleine Kinder eine Gefahr bedeuten können: So ließen sich zum Beispiel bei den Kreiseln die LED-Lichter leicht herauslösen, sodass diese verschluckt werden könnten. Außerdem fehlten die zum Schutz der Verbraucher vorgeschriebenen CE-Kennzeichnungen, lesbare Gebrauchsanweisungen sowie Modellnummern zur näheren Beschreibung und Identifizierung des Spielzeugs“, erläuterte Christine Straß vom Hauptzollamt Frankfurt am Main, „Es gab auch keine Hinweise auf Firmen oder Personen, die für das Produkt verantwortlich sind, weder auf der Verpackung noch auf dem Spielzeug.“
Übrigens: Die Erfinderin der Handkreisel sieht keinen Cent vom millionenschweren Spinner-Umsatz. Der Fidget Spinner geht laut einem Bericht des britischen Guardian offenbar auf die US-Amerikanische Erfinderin Catherine Hettinger zurück. Die allerdings hatte nach einigen Jahren kein Geld mehr, sich die Patente zu sichern. Jetzt sieht sie von der Handkreisel-Schwemme keinen einzigen Cent.
Fazit: Fidget Spinner braucht kein Mensch
Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen so, als wollten wir dir den Fidget Spinner madig machen. Und ja, das ist so, ausnahmsweise. Denn diesen Handkreisel-Unsinn braucht echt niemand, und wir tun uns wirklich schwer, hier eine ökologische Alternative zu empfehlen.
Wer sich gestresst fühlt, sollte vielleicht lieber mal für ein paar Tage ins Grüne fahren, ohne Smartphone und Tablet. Auch empfehlen wir Yoga, unsere Übungen zur Achtsamkeit oder Digital Detox.
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