Challenges auf Instagram, Twitter und in anderen sozialen Medien können viel bewirken – im Guten wie im Schlechten. Aktuell hat sich unter dem Hashtag #FilltheBottle eine Challenge durchgesetzt, die die Umwelt von Zigarettenstummeln befreien soll.
Das Prinzip der #FilltheBottle-Challenge („Füll-die-Flasche-Challenge“) ist einfach: Unterwegs Zigarettenstummel aufsammeln, sie in eine Flasche stecken und ein Foto der vollen Flasche in den sozialen Netzwerken hochladen. Allein auf Instagram findet man unter dem Hashtag mehr als 3.500 Beiträge.
Die Idee für die Challenge stammt von zwei französischen Teenagern. Einer von ihnen hatte bereits Ende Juli ein Foto von einer Flasche mit Zigarettenstummeln auf Twitter gepostet und dazu geschrieben: „20 Minuten, um diese Ein-Liter-Flasche in einer Fläche von weniger als 50 Metern zu füllen.“ Ein Freund von ihm retweete das Bild und fügte den Hashtag #FilltheBottle hinzu.
Bilder der #FilltheBottle-Challenge
Dank der Internet-Challenge haben User in mehreren Ländern die Umwelt von tausenden Zigarettenresten befreit. Allein in Freiburg haben zwei Brüder gemeinsam mit Helfern 15.000 Stummel aufgesammelt.
Hier einige Bilder der Challenge:
Das Problem mit Zigarettenstummeln in der Umwelt
Dass die Teilnehmer teils in sehr kurzer Zeit so viele Stummel finden, zeigt, wie groß das Problem ist: Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden jährlich weltweit 4,5 Billionen Zigaretten nicht richtig entsorgt. In jeder einzelnen Zigarette stecken rund 4.800 chemische Substanzen und 250 Giftstoffe.
Besonders kritisch wird es, wenn die Stummel in Gewässern landen. Dort werden die Giftstoffe zur tödlichen Gefahr für Tiere und Wasserorganismen. Einer Studie des Earth Watch Instituts zufolge sind Zigarettenstummel der dritthäufigste Plastikmüll in europäischen Gewässern.
Der Haken bei der #FilltheBottle-Challenge
Die #FilltheBottle-Challenge ist also im Vergleich zu anderen Internet-Trends wie der „Bottle-Cap-Challenge“ oder der „Shell-on-Challenge“ durchaus sinnvoll. Weniger sinnvoll ist es allerdings, die Stummel in eine Plastikflasche zu stecken. Die Flaschen lassen sich recyceln und gehören zumindest hierzulande in den gelben Sack. Zigarettenstummel hingegen müssen im Restmüll entsorgt werden. Ob die Challenge-Teilnehmer die Zigarettenreste wieder aus den Flaschen pulen und den Müll getrennt wegwerfen, ist allerdings fraglich.
Besser wäre ein anderes Behältnis, idealerweise ein Mehrweg-Gefäß, das sich wiederverwenden lässt. Aber trotz allem: Es ist erfreulich, dass die Challenge dem Zigarettenmüll-Problem zu mehr Aufmerksamkeit verhilft – und die Umwelt von ein paar tausend Stummeln befreit hat.
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