Jetzt ist die Zeit, in der sich viele Menschen mit Vitaminen stärken und viel Obst und Gemüse essen. Wir zeigen dir, was in der kalten Jahreszeit nicht zu empfehlen ist, wenn du auf Umwelt und Gesundheit achten willst.
Küche und Kühlschrank sind bei uns auch im Winter in der Regel gut gefüllt – aber oft mit den falschen Lebensmitteln. Wenn du richtig einkaufst, tust du nicht nur etwas für deine Gesundheit, sondern auch für die Umwelt und faire Arbeitsbedingungen. Auf bestimmte Lebensmittel solltest du deshalb in der kalten Jahreszeit bewusst verzichten.
1) Erdbeeren im Winter
Erdbeeren kommen jetzt meist aus dem Ausland. Zum Beispiel aus Spanien, wo Erdbeerplantagen wegen ausbeuterischer Arbeitsbedingungen, des massiven Einsatzes von Pestiziden und fragwürdiger Bewässerungsmethoden in Verruf geraten sind. Oder sie werden sogar aus Israel oder Kalifornien importiert.
Für Erdbeeren aus Deutschland gilt: nicht täuschen lassen! Im Winter reifen sie hierzulande nur unter beträchtlichem Energieaufwand. Vor allem der Stromverbrauch für die künstliche Beleuchtung ist enorm.
In unserem Utopia-Saisonkalender erfährst du, welches Obst und Gemüse man gerade aus heimischem Anbau kaufen kann.
2) Importierte Äpfel
Was ist ökologischer: ein Importapfel aus Neuseeland oder ein heimischer Apfel aus dem Kühllager? Diese Frage ist ein bekanntes ökologisches Dilemma – zum Glück kann es uns bis etwa Mitte Dezember egal sein.
Bis dahin gibt es frische Äpfel aus der Region, die nicht unter hohem Energieaufwand gekühlt werden müssen, zum Beispiel Cox Orange, Jonagold, Elstar, Berlepsch. Äpfel aus Übersee müssen dann also wirklich nicht sein.
In unserer Bilderstrecke „Apfelsorten bestimmen„, findest du überwiegend Apfelsorten, die auch bei uns wachsen.
3) Grüne Salate
Wenn es kalt ist, kommen grüne Salate (wie Kopfsalat, Batavia, Eisbergsalat) aus dem beheizten Gewächshaus und landen „unreif“ in den Läden. Darum haben sie weniger Geschmack und enthalten auch weniger gesunde Nährstoffe wie Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe.
Auch jetzt haben genügend Salate in Deutschland Saison, zum Beispiel Feldsalat, Chicorée, Radicchio, Endiviensalat oder Portulak.
4) Importierte Nüsse
Die meisten Nüsse in unseren Läden kommen von weit her: Erdnüsse aus den USA und Israel, Walnüsse aus Kalifornien, Mandeln aus den USA und Spanien, Cashewkerne aus Indien.
Darum sollten wir vor allem in den Herbst- und Wintermonaten Sorten essen, die auch bei uns wachsen (und ohne großen Energieaufwand gelagert werden). Also: Walnüsse und Haselnüsse aus Deutschland.
5) Konventionelle Zitrusfrüchte
Auch wenn „unbehandelt“ draufsteht – in konventionellen Orangen, Mandarinen und Zitronen werden regelmäßig Pestizid- und Konservierungsmittelrückstände gefunden.
Hersteller tricksen, damit sie die chemische Behandlung nicht angeben müssen: Spritzmittel, die normalerweise nach der Ernte auf die Früchte kommen, werden bereits auf die am Baum hängenden Zitronen und Orangen gesprüht.
Also: Besser bio und fair kaufen!
6) Herkömmliche ACE-Drinks
Eine Extra-Portion Vitamine für ein intaktes Immunsystem? Besser nicht mit herkömmlichen ACE-Drinks. Der Fruchtanteil liegt meist nur zwischen 20 und 60 Prozent. Dafür werden Wasser, Zucker oder Süßstoffe und Vitamine hinzugemischt. Diese Vitamine stammen oft aus dem Labor, auch ihr Nutzen ist stark umstritten.
Wer Vitamine in flüssiger Form zu sich nehmen will, sollte besser Direktsäfte in Bio-Qualität trinken – die sind gesünder und werden in der Regel während der jeweiligen Saison abgefüllt. Oder du probierst eines unser gesundes Winter-Smoothie-Rezepte aus saisonalen Zutaten.
7) Tomaten im Winter? Besser nicht kaufen
Am liebsten essen wir sie das ganze Jahr. Aber in der kalten Jahreszeit kommen fast alle unsere Tomaten aus den Niederlanden, Spanien und Frankreich, wo sie in Gewächshäusern unter hohem Energieverbrauch gezüchtet werden.
Besser: Im Winter auf „frische“ Tomaten verzichten und für Pasta, Pizza & Co. passierte Bio-Tomaten im Glas verwenden. Diese werden im reifen Zustand geerntet und schmecken darum nicht nur besser als Winterimportware, sondern enthalten auch mehr Nährstoffe. Schau beim Einkauf aber lieber genau hin, denn: Glas- und Dosentomaten stammen oft aus China und haben lange Transportwege hinter sich. Wenn du einen eigenen Garten hast, kannst du selbst Tomaten für den Winter einkochen, dann sind die Transportwege am kürzesten.
8) Gurken: kein Winter-Lebensmittel
Für Gurken gilt dasselbe wie für Tomaten. Das ganze Jahr über sind sie beliebt, haben bei uns aber nur von Juni bis Ende Oktober Saison. Im Winter gibt es Gewächshaus-Importware und das bedeutet: weniger gesunde Nährstoffe, problematische Produktionsbedingungen und lange Transportwege.
Ein weiterer Grund, der gegen Gurken im Winter spricht: In einigen Supermärkten findet man sie jetzt nur noch in Plastik verpackt. Die Begründung der Supermärkte: So wären die Gurken auf dem Transportweg besser geschützt.
Wir zeigen euch, wie ihr stattdessen Verpackung im Supermarkt vermeiden könnt.
9) Zucchini
Zucchini ist zwar ein Kürbisgewächs, hat bei uns aber nur von Juni bis Ende Oktober Saison. „Echte“ Kürbisse wie Hokkaido oder Butternut dagegen gibt es bis Dezember und von da an als Lagerware aus heimischen Anbau.
Wir zeigen welche Kürbisse du auch mit Schale essen kannst. Auch dieses leckere, wärmende Kürbissuppe-Rezept kannst du mal ausprobieren.
10) Konventioneller Tee
Schwarz- und Grüntee kommt großteils aus China, Indien, Sri Lanka und Kenia. Auf konventionellen Plantagen sind die Arbeitsbedingungen oftmals miserabel. Ausbeutung, Diskriminierung und Armut sind an der Tagesordnung. Der massive Einsatz von Pestiziden schadet Umwelt und Arbeiter:innen, Spritzmittel-Rückstände landen in unserer Tasse.
Schwarz- und Grüntee solltest du daher aus fairem Handel und mit EU-Bio-Siegel kaufen. Oder: Kräutertees aus heimischen Kräutern bevorzugen.
11) Importierte Trauben
Ab November kommen Trauben meist aus Südafrika, Indien, Chile, Peru oder Brasilien. Weil sie nicht nachreifen, werden sie frisch geerntet und dann mit dem Schiff zu uns transportiert. Das kann je nach Herkunftsort bis zu drei Wochen dauern – und mit der Frische wars das dann auch.
Konventionelle Trauben sind zudem häufig mit Pestiziden belastet, weil Weinreben anfällig für Pilze, Läuse, Milben und andere Schädlinge sind. Darunter leiden nicht nur wir, sondern sondern auch die Umwelt. Du solltest die Früchte deshalb nur regional, während der Saison und in Bio-Qualität kaufen.
Der Utopia Saisonkalender
Wann gibt es eigentlich Erdbeeren aus Deutschland? Welchen regionalen Salat kann man im Winter essen? Unser Utopia-Saisonkalender verschafft dir den Überblick, wann welches Obst und Gemüse bei uns Saison hat.
Den Überblick über alle zwölf Monate bekommst du mit dem großen Utopia-Saisonkalender fürs ganze Jahr – als kostenlosen PDF-Download für alle, die unseren Newsletter abonnieren.
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
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