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Plastikmüll im Meer: So schlimm sieht es wirklich aus

  • Plastikmüll am Strand in Hawaii Foto: Beach tras von Justin Dolske unter CC-BY-SA-2.0

    Great Pacific Garbage Patch: Plastikmüll verschmutzt die Strände

    Wir haben Unmengen von Plastikmüll im Meer: Mindestens 5,25 Billionen Plastikteile befinden sich in den Weltmeeren. Ein guter Teil davon sammelt sich in den großen Meeresstrudeln. Der Nordpazifische Meeresstrudel hat inzwischen traurige Berühmtheit erlangt – als „pazifischer Müllstrudel“ (Great Pacific Garbage Patch).

    An einem Strand im Süden Hawaiis (Kamilo Beach) werden seit Jahren riesige Müllmengen aus dem „Great Pacific Garbage Patch“ angespült – und zerstören die schöne Küste der Insel.

  • In Plastikmüll wie z.B. Fischernetzen verheddern sich viele Meerestiere. Foto: CC0 Public Doman / NOAA's Marine Debris Program

    Plastikmüll im Meer verletzt und tötet Meerestiere

    Größere Plastikteile wie Tüten, Verpackungen, aber auch alte Fischernetze und Seile sind eine akute Gefahr für kleine und große Meereslebewesen: Sie können sich leicht darin verfangen, sich verletzen und sterben.

  • Plastikmüll im Meer: tödliche Gefahr für Seevögel Foto: Albatross at Midway Atoll Refuge von U.S. Fish and Wildlife Service Headquarters unter CC-BY-2.0

    Vögel und Fische fressen den Plastikmüll im Meer

    Kleinere Kunststoffteile werden von Vögeln und Fischen mit oder anstatt der Nahrung aufgenommen. Viele Tiere ersticken daran oder verhungern mit vollem Magen – so wie dieser Albatros auf den Midwayinseln im nördlichen Pazifik.

  • Über Bord geworfene Fischernetze gefährden viele Meereslebewesen. Foto: Public Domain / NOAA's Marine Debris Program

    Geisternetze werden zur tödlichen Gefahr

    Ein großer Teil des Plastikmülls in den Ozeanen besteht aus verloren gegangenen oder weggeworfenen Fischernetzen aus Kunstfasern („Geisternetzen“). Für Fische und Schildkröten, aber auch für Säugetiere wie Robben, Delfine oder Wale sind die Netze lebensgefährlich: Sie verheddern sich darin und sterben qualvoll.

    So verendeten beispielsweise in diesem Geisternetz vor den Caymaninseln unzählige Meereslebewesen, darunter mehrere Haie. Und auch diese schockierenden Bilder einer toten Meeresschildkröte illustrieren die Gefahr durch die Netze.

  • Schildkröte stirbt in Geisternetz Foto: © Blue The Film

    Schildkröten verheddern sich in Netzen

    Viel ist von der Schildkröte nicht mehr übrig – nur noch ihr Panzer und das Schädelskelett sind zu sehen. Der Rest des Tieres ist schon lange verwest. Was aber zurückgeblieben ist: das blaue Fischernetz, das wahrscheinlich für den Tod der Schildkröte verantwortlich ist.

    Das Bild stammt aus dem Ozeanfilm „Blue“. Die Filmcrew hatte die Schildkröte an einem Strand auf der Kap-York-Halbinsel in Australien entdeckt. Mit der Aufnahme will das Team auf die vielen Geisternetze im Meer aufmerksam machen.

    Mehr dazu: Dieses Foto einer Schildkröte erzählt eine traurige Geschichte

  • The Ocean Cleanup zieht Geisternetze aus dem Meer (2015) Foto: © The Ocean Cleanup

    Geisternetze: 10 % des Mülls im Meer

    Das Meeressäuberungsprojekt The Ocean Cleanup zog bei einer Expedition 2015 dieses dicke Knäuel an verloren gegangenen Fischernetzen und -leinen aus dem Pazifik. Solche Netze sollen Schätzungen zufolge etwa 10 Prozent des gesamten Mülls im Meer ausmachen und jährlich tausende Tiere verletzen und töten.

  • Plastikmüll im Meer in der Karibik Foto: © Caroline Power Photography

    Müllteppich in der Karibik

    Die Unterwasser-Fotografin Caroline Power hat im Herbst 2017 auf dem Weg zu einem Tauchausflug vor der Küste der Insel Roatán in der Karibik diesen riesigen Müllteppich fotografiert. Etwa acht Kilometer lang trieb das Boot in Plastikmüll – neben jeder Menge Verpackungen auch Plastikbesteck – und Geschirr, Zahnbürsten und Flip-Flops. Eigentlich galt die Gegend als unberührter Tauchplatz.

    Mehr dazu: Überall Plastik – diese Bilder aus der Karibik tun weh

  • Plastikmüll im Meer: toter Wal mit 30 Plastiktüten im Magen Foto: © Christoph Noever / Universität Bergen

    Wale sterben am Plastikmüll

    Wissenschaftler in Norwegen fanden Anfang 2017 im Magen eines gestrandeten Cuvier-Schnabelwals über 30 Plastiktüten und Plastikteile und gingen davon aus, dass das Plastik im Magens des Wals einen Pfropfen gebildet hatte – das Tier verhungerte mit vollem Bauch.

     

  • Plastikmüll am Strand in Ägypten Foto: CC0 Public Domain / Vberger (Wikimedia)

    Plastikmüll sammelt sich an den Stränden

    Vielerorts wird Plastikmüll noch immer relativ sorglos weggworfen oder landet aufgrund von mangelnden Entsorgungsstrukturen in der Umwelt. Das betrifft auch sehr viele Urlaubsorte. Insbesondere nach Stürmen sehen viele Strände weltweit so aus – weil das Meer den Müll, der einst von den Küsten kam, dorthin zurückspült – in diesem Fall in der Nähe von Hurghada in Ägypten.

    Hier sind 8 Tipps, wie du auch im Urlaub Plastik vermeiden kannst.

  • Flüsse können Plastikmüll über hunderte oder tausende Kilometer bis ins Meer spülen. Foto: pollution von Kate Ter Haar unter CC-BY-2.0

    Die Flüsse spülen Plastik ins Meer

    Ein Großteil des Plastiks gelangt über Flüsse in die Meere – auch über weit verzweigte Flusssysteme und hunderte Kilometer. Eine Plastikflasche oder eine Zigarettenkippe, die in München in die Isar geworfen wird, kann so über die Donau bis ins Schwarze Meer treiben.

  • An kleinen Plastikteilen wie diesen verenden immer mehr Meereslebewesen Foto: Plastic Ocean von Kevin Krejci unter CC-BY-2.0

    Plastik ist überall

    Kleine Plastikteile wie diese finden sich überall in den Meeren und an den Stränden. Sie sind gefährlich, weil Meereslebewesen wie Fische, aber auch Seevögel sie mit der Nahrung aufnehmen und nicht wieder ausscheiden können. Und: Ein Großteil des Plastikmülls in den Meeren ist so winzig, dass er mit bloßem Auge kaum sichtbar ist: Mikroplastik.

  • Mikroplastik – Plastikteile, die klener sind als 5 mm – stellen den größten TEil des Plastikmülls in den Meeren dar. Foto: IMG_9153 von Laura unter CC-BY-2.0

    Gefahr durch Mikroplastik

    Der größte Teil des Plastiks in den Ozeanen ist Mikroplastik – Partikel, die kleiner sind als 5 Millimeter. An fast jedem Strand der Erde mischt sich längst Plastik unter den Sand. Mikroplastik-Teile werden besonders leicht von Fischen und anderen Meereslebewesen aufgenommen und können durch die Nahrungskette bis auf unsere Teller wandern. Da Kunststoff auf Schadstoffe wie ein Magnet wirkt, sind die kleinen Plastikteile zudem mit Umweltgiften belastet.

    Mikroplastik stammt unter anderem aus Kosmetik, aus unserer Kleidung oder aus Reifenabrieb und entsteht aus dem Zerfall größerer Plastikteile.

    Mehr dazu: Aus diesen 7 überraschenden Dingen gelangt Mikroplastik ins Meer.

  • Das Ocean Cleanup Projekt ist eine von mehreren privaten Initiativen, die die Meere von Plastikmüll säubern wollen Foto: The Ocean Cleanup

    Wer säubert die Meere?

    Ernsthafte staatliche Bemühungen, die Meere zu säubern, gibt es bisher nur wenige, denn so richtig zuständig fühlt sich keiner. Daher setzen sich bisher vor allem NGOS und private Initiativen für eine Säuberung der Meere vom Plastikmüll ein: Plastikmüll im Meer – diese Projekte tun was dagegen

    Vielversprechend sind große Projekte wie „The Ocean Cleanup“ und das Pacific Garbage Screening. Die Initiatoren haben Techniken entwickelt, um die Meere im großen Stil von Müll zu befreien.

  • Plastikmüll verrottet nicht, sondern bleibt über Jahrzehnte liegen. Foto: CC0/pixabay/Hans
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