Plastikmüll verschmutzt unsere Umwelt, insbesondere die Ozeane – und täglich kommt mehr Plastik dazu. Game-of-Thrones-Schauspieler Jason Momoa will etwas dagegen tun: mit Wasser aus Getränkedosen. Um sein neues Produkt zu bewerben, hat er sich sogar den Bart abrasiert.
„Plastik tötet unseren Planeten“, sagt Jason Momoa in seinem Video, das er auf Youtube und Instagram hochgeladen hat. „Und ich glaube, ich habe eine Lösung.“ Momoas Lösung: Aluminium. Genauer gesagt, Wasser aus Aluminium-Getränkedosen.
„Etwa 75 Prozent von allem Aluminium, das jemals verwendet wurde, ist heute noch im Umlauf. Und es ist zu hundert Prozent recyclebar. Du kannst die Dose trinken und in ungefähr 60 Tagen ist sie wieder da. […] Unendlich recyclebar“, sagt der Khal-Drogo-Darsteller aus Game-of-Thrones in dem Video.
Game-of-Thrones-Star verkauft bald Dosen-Wasser
Weil Momoa so überzeugt von Aluminium ist, bringt er selbst eine neue Dosen-Wassermarke auf den Markt. Wie die Marke heißt, verrät er in dem Video noch nicht, dafür aber, dass es vier Sorten gibt: stilles Wasser, alkalisches Wasser, Wasser mit Kohlensäure und Quellwasser – alle in stylischen Dosen.
Der Schauspieler hofft, andere Unternehmen zu inspirieren, seinem Beispiel zu folgen. „Eine Veränderung kommt. Und die heißt Aluminium. Wir müssen die Plastik-Wasserflaschen loswerden. Aquaman versucht das Beste, das er kann.“ Vergangenes Jahr war Jason Mamoa als „Aquaman“ in den Kinos zu sehen.
Jason Momoa rasiert sich für sein Projekt
Während Momoa von seinem Projekt erzählt, rasiert er sich den Bart. Es ist das erste Mal seit 2012, dass sich der Schauspieler den Bart entfernt. Mit der Aktion will er Aufmerksamkeit für sein Video erzeugen. Und der Plan geht auf: Momoa hat das Video vor rund einer Woche veröffentlicht, auf Youtube wurde es seitdem mehr als sieben Millionen Mal aufgerufen, auf Instagram mehr als vier Millionen Mal (Stand 26.4.).
Hier das Video auf Youtube:
Ist Wasser aus der Dose umweltfreundlicher?
Aber wie sinnvoll ist Wasser aus Aluminiumdosen? Sind die Dosen wirklich so gut, wie Momoa behauptet – eine umweltfreundliche Alternative zu Plastikflaschen?
Nicht wirklich. Die Gewinnung und Herstellung von Aluminium ist extrem energieaufwendig: Sie benötigt in etwa 25 Mal so viel Energie wie die Verarbeitung von Glas und in etwa zehn Mal so viel wie die Produktion von Weißblech.
Zwar ist richtig, dass Aluminium sich gut recyceln lässt. Allerdings ist auch das Recycling energieaufwendiger als das von Plastik, erklärt uns Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe (DUH).
Jason Momoas Argument, dass Aluminium „unendlich recyclebar“ ist, stimmt Fischer zufolge außerdem nicht. Bei jedem Recycling-Prozess gehe Material verloren. Hinzu komme, dass in Getränkedosen eben nicht nur recyceltes Aluminium verarbeitet wird, sondern auch Neumaterial, was zuvor aufwendig gewonnen wurde.
Jason Momoa hat nur in einem Punkt recht
Getränkedosen haben noch einen weiteren Nachteil: Weil sie so klein sind, braucht man verhältnismäßig viel Verpackung für wenig Inhalt – das ist nicht gerade umweltfreundlich. Außerdem werden Getränkedosen laut Fischer in zentralen Großanlagen abgefüllt, weshalb sie in der Regel längere Transportwege hinter sich haben als Getränke in Mehrwegflaschen – und mehr CO2-Emissionen verursachen.
„Dass Aluminium-Getränkedosen umweltfreundlicher sind, ist vollkommener Quatsch“, sagt Fischer. Auch das Umweltbundesamt bestätigt Utopia, dass Getränkedosen wegen dem hohen Energieaufwand bei der Produktion noch schädlicher sind als PET-Flaschen. Wer die Umwelt schützen will, trinkt aus wiedervervendbaren Trinkflaschen.
Utopia meint: In einem Punkt hat Jason Momoa Recht: Wir müssen weg von den Plastikflaschen. Die Lösung kann aber nicht ein weiteres, umweltschädliches Einweg-Produkt sein. Erst recht nicht für Wasser, das man zumindest bei uns auch aus der Leitung trinken kann.
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