Gesichtsmasken spenden Feuchtigkeit und versprechen „Kurzurlaub für die Haut“. Doch nicht alle Produkte sind empfehlenswert: Viele Gesichtsmasken enthalten bedenkliche Inhaltsstoffe und stehen wegen Mikroplastik und Verpackungsmüll in der Kritik. Alle Testergebnisse zu Gesichtsmasken gibt es jetzt gratis.
Ob als „Frische-Kick“ oder „Kurzurlaub für die Haut“ – Gesichtsmasken versprechen eine Extraportion Pflege für zwischendurch. Doch was schmieren wir uns da eigentlich ins Gesicht? Häufig sind das Stoffe, die wir eigentlich nicht an unsere Haut lassen wollen. Öko-Test hat über 50 Gesichtsmasken getestet und in vielen Produkten bedenkliche Inhaltsstoffe gefunden – zehn Gesichtsmasken enthalten so viele kritische Inhaltsstoffe, dass sie mit den Noten „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durchgefallen sind.
Dabei ist es für Unternehmen gar nicht so schwer, eine „sehr gute“ Gesichtsmaske herzustellen. Gleich 22 Gesichtsmasken haben die Bestnote bekommen. Verbraucher haben also die Wahl – und genau hinzuschauen lohnt sich.
Öko-Test: Viele Gesichtsmasken sind empfehlenswert
Mit am besten haben die Gesichtsmasken abgeschnitten, die ein Naturkosmetik-Zertifikat tragen. Bis auf zwei Produkte sind sie „sehr gut“. Die Naturkosmetik-zertifizierten Gesichtsmasken von Alterra und Logona haben die Bestnote nicht bekommen, weil sie mit Anti-Aging werben – ohne wissenschaftliche Belege für eine solche Wirkung vorzulegen.
Nicht belegbare Werbeversprechen kommen häufig vor. Für Öko-Test sind Versprechen wie „Anti-Age“ nichts weiter als eine „Verkaufsmasche“. Die Unternehmen legen nahe, dass ihre Produkte Falten mindern könnten oder einen Lifting-Effekt hätten. Überzeugende Studien mit Ergebnissen für das jeweilige Produkt konnte hat aber kein einziger Hersteller vorlegen. Öko-Test kritisiert dies bei einer ganzen Reihe von Gesichtsmasken, zum Beispiel bei der Garnier Skin Active Hydra Bomb Tuchmaske.
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Gesichtsmasken mit einer Extra-Portion Erdöl
Häufigste Kritikpunkte bei Gesichtsmasken sind PEG / PEG-Derivate (Polyethylenglykol). Öko-Test weist bei fast allen Kosmetik-Tests diesen Stoff nach und warnt: PEG-Verbindungen können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Für die Umwelt ist der Stoff ebenfalls ein Problem. Denn er wird auf Erdöl-Basis hergestellt und die Erdölförderung hat große Auswirkungen auf das Klima und die Ökosysteme. Hinzu kommt, dass PEG-Verbindungen beim Abwaschen der Gesichtsmaske über das Abwasser in Flüsse und Meere gelangen und nur schwer abbaubar sind.
Die Naturkosmetik-Gesichtsmasken sind frei von PEG-Verbindungen, in insgesamt 17 herkömmlichen Masken aus dem Test sind solche Verbindungen aber enthalten. Zum Beispiel in der Hydraphase Intense Masque (La Roche-Posay, Note: „mangelhaft“) sowie in der Hydra Végétal Maske Intensive Feuchtigkeit (Yves Rocher, Note: „ausreichend“).
Viele bedenkliche Stoffe in Gesichtsmasken
PEG ist nur ein bedenklicher Stoff, Öko-Test hat noch weitere gefunden: Der Konservierungsstoff Chlorphenesin steckt in fünf untersuchten Gesichtsmasken und gehört zu den hautreizenden, umstrittenen halogenorganischen Verbindungen. Außerdem mischen viele Hersteller Duftstoffe in die Gesichtsmaske, darunter auch potenzielle Allergene. Ein hohes Allergiepotenzial geht etwa von Hydroxycitronellal aus (Umweltbundesamt), das in einer Gesichtsmaske steckt. Auch der Duftstoff Lilial – gleich in vier Masken – steht in der Kritik. Er steht im Verdacht, fortpflanzungsschädigend zu wirken.
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Mikroplastik in Gesichtsmasken ein Problem
Wer schmiert sich schon gerne flüssiges Plastik auf die Haut? Eine Vielzahl herkömmlicher Gesichtsmasken enthalten synthetische Polymere – kurz Mikroplastik. Zwar bezeichnet Öko-Test diese nicht als Mikroplastik, weil es sich nicht um feste Partikel handelt (mehr dazu hier: Was ist Mikroplastik? – Eine Definition). Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und BUND dagegen sprechen in all diesen Fällen von Mikroplastik und dem schließen wir uns an. Denn ob flüssig oder fest – bedenklich sind beide Varianten, da sie beim Abwaschen ins Grundwasser gelangen und schon jetzt in Meeren und auf Feldern nachweisbar sind. Dieses Mikroplastik ist enthalten zum Beispiel in den Masken von Garnier, Douglas, Yves Rocher und auch in der Maske von Caudalíe.
Kritik an Verpackungen
Zero Waste? Bei Gesichtsmasken fast immer ein Fremdwort. Sie stecken in folienbeschichteten Tütchen und landen nach einmaligem Gebrauch im Müll. In die Bewertung ist das zwar diesmal (noch) nicht eingegangen, Kritik gibt es aber trotzdem. Der Tipp: „Wer weniger Müll hinterlassen möchte, greift zu Masken aus Tuben und Tiegeln“, rät Öko-Test. Unser Tipp: Gesichtsmasken kann man auch ganz einfach selbst herstellen. Ein paar Gesichtsmasken-Rezepte findet ihr hier.
Alle Details findest du in der Ausgabe 01/2020 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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