Tödliche Falle: So tückisch wirkt Glyphosat auf Bienen Von Nadja Ayoub Kategorien: Umweltschutz Stand: 25. September 2018, 12:53 Uhr Foto: "DSC_0313" von Andy Wright unter CC-BY-2.0 und CC0 Public Domain / Pixabay Utopia Newsletter teilen merken twittern teilen telegram1teilen e-mail Für Bienen ist Glyphosat offenbar noch viel schädlicher, als bisher angenommen. Eine neue Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Unkrautvernichtungsmittel die Darmflora von Bienen beeinträchtigt. Glyphosat könnte damit eine Ursache für das weltweite Bienensterben sein. Glyphosat ist ein Breitbandherbizid – das heißt, es vernichtet ausnahmslos alle Pflanzen, die damit in Berührung kommen. Unter allen Herbiziden gilt Glyphosat offiziell jedoch als eines, das Insekten wenig schädigt. Eine neue Studie veröffentlicht im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) kommt nun jedoch zu einem anderen Ergebnis: Glyphosat soll speziell für Bienen gefährlich – und mit Schuld am Bienensterben sein. Glyphosat blockiert wichtiges Enzym im Darm der Bienen Das Problem an Glyphosat: Das Mittel blockiert in Pflanzen das Enzym „5-Enolpyruvylshikimat-3-phosphat-Synthase (EPSPS)“. Das Enzym steckt aber nicht nur in Pflanzen, sondern auch in Darmbakterien von Honigbienen. Die Bakterien im Darm produzieren das EPSPS – das Enzym wiederum spielt eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel und das Immunsystem. Das amerikanische Forscherteam fand in Experimenten heraus, dass Bienen, die in Kontakt mit Glyphosat waren, ein schwächeres Immunsystem hatten und weniger stark zunahmen. Außerdem stellten sie eine erhöhte Sterblichkeit fest. Da die Darmbakterien durch den Kontakt mit Glyphosat kein EPSPS mehr produzieren, werden die Bienen anfälliger, wenn sie bestimmten Erregern ausgesetzt sind. Glyphosat trägt zum Bienensterben bei Die Bienenbestände gehen seit Jahren zurück. (Foto: CC0 / Pixabay / esiul) Das Glyphosat schädigt die Bienen also indirekt, indem es die Krankheitsabwehr und die Wachstumsfähigkeit von Bienen schwächt. Besonders kritisch wird es für die Bienen, wenn noch weitere „Umweltstressoren“ dazu kommen, schreiben die Wissenschaftler – etwa Nahrungsmangel oder bestimmte Erreger. Die Studie liefert einen weiteren Grund dafür, den Einsatz von Glyphosat zu begrenzen – vor allem wenn man bedenkt, dass die Bienenbestände etwa seit einem Jahrzehnt fast auf der ganzen Welt zurück gehen. In der EU ist Glyphosat noch bis 2022 zugelassen, spätestens dann steht eine neue Entscheidung zum Pflanzengift an. Hoffentlich berücksichtigen die zuständigen Gremien dann auch die Ergebnisse der Studie. Wenn du nicht warten willst, bis die Politik etwas tut, bleibt aber nur eins: selbst aktiv werden. Fünf Dinge, die du jetzt gegen Glyphosat tun kannst Weiterlesen auf Utopia.de: 5 Tipps, was du gegen das Insektensterben tun kannst 10 Dinge, die du aus deinem Garten verbannen solltest 9 ungewöhnliche Wege zu besseren Lebensmitteln ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 16 6 Vielen Dank für deine Stimme! Diese Artikel könnten dich auch interessieren Kräutergarten auf dem Balkon: Mit diesen 12 Sorten gelingt es Äpfel einfrieren und auftauen: Das musst du beachten Hummelnest im Garten: Warum du es nicht einfach entfernen darfst Nachhaltig Gärtnern: 6 Tipps zur Gartenpflege und Unkrautvermeidung ganz ohne Chemie „Mehr Mut zu wilden Ecken“ Sonnenblumen in der Vase: Wie halten die Blüten länger? Permakultur richtig planen und anlegen: Tipps für deinen Garten Tagetes gegen Schnecken: So funktioniert die Ablenkung Solarleuchten im Garten: Warum sie mehr schaden als nützen Verwandte Themen: Bienen Glyphosat Insekten News Tierschutz HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER * Ich habe die Datenschutzhinweise gelesen und akzeptiere diese. Insbesondere erkenne ich die in die Einwilligung mitumfasste Erfolgsmessung, die Protokollierung der Anmeldung und meine Wirderrufsrechte an. (*Pflichtfeld) Leave this field empty if you're human: