Klimaaktivistin Greta Thunberg hat das deutsche Kohleabkommen kritisiert – dem Politiker Paul Ziemiak gefällt das gar nicht. Der CDU-Generalsekretär verfasste einen spöttischen Tweet über Greta. Sie wurde jedoch von hunderten Usern verteidigt, darunter auch bekannte Persönlichkeiten.
Deutschland hat den Kohleausstieg beschlossen – allerdings erst für Ende 2038. Die nächsten 20 Jahre soll also weiterhin Strom aus Kohle erzeugt werden. Für Greta Thunberg geht die Entscheidung der deutschen Kohlekommission nicht weit genug: „Deutschland will bis 2038 Kohle verbrennen. Das ist absolut absurd. Und die Leute denken, das wäre etwas Gutes“, sagte die 16-jährige der Deutschen Presse-Agentur.
Wenn Greta solche Aussagen macht, lassen Kritik oder sogar Beschimpfungen in den sozialen Medien nicht lange auf sich warten. Dieses Mal kam der Angriff sogar von einem hochrangigen Politiker: dem CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak. Er schrieb auf Twitter: „Greta Thunberg findet deutschen Kohlekompromiss „absurd“ – Oh, man… kein Wort von Arbeitsplätzen, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit. Nur pure Ideologie. Arme Greta!“
Zahlreiche User verteidigen Greta Thunberg
Ziemiak erregte mit seinem Tweet viel Aufmerksamkeit – tausende User haben ihn kommentiert, retweetet und geliked. Dass ein erwachsener Politiker eine 16-jährige Schülerin attackiert, kommt im Netz nicht gut an. So kommentiert beispielsweise ein User: „Danke für Lehrstunde in Sachen Schülermobbing! Deutsche Hater und Trolle haben ihren Meister gefunden!“
Der Chefredakteur des Handelsblatts schreibt: „Deutschland verfehlt die eigenen Klima-Ziele. Und der CDU- Generalsekretär kritisiert eine 16-Jährige, die das kritisiert.“ Ein weiterer User meint: „Der Tweet ist eines Generalsekretärs einfach nicht würdig.“ Unter dem Tweet diskutieren neben „normalen“ Usern auch jede Menge Politiker verschiedener Parteien.
Immer die gleichen Vorwürfe gegen Greta
Die meisten User verteidigen Greta. Allerdings findet man im Kommentarbereich auch wieder die alten Vorwürfe gegen die Schwedin: Sie werde von ihren Eltern instrumentalisiert, mache sich wichtig oder übertreibe. Auch ihre Asperger-Diagnose wird erwähnt – ohne dass sie in diesem Kontext eine Rolle spielen würde.
Aber Greta ist diese Art von Anfeindungen bereits gewöhnt. In einem offenen Brief hat sie sich bereits ausführlich gegen Gerüchte und Anschuldigungen gewehrt. Trotz des hohen Drucks zeigt sie mit ihren gerade mal 16 Jahren seit Wochen mehr Größe als viele Politiker und andere einflussreiche Personen.
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