Die klassische Jeans-Hose von Levi’s hat einen kleinen Lederpatch am Bund – das stört die Tierschutzorganisation Peta schon länger. Bisherige Kampagnen gegen Leder bei Levi’s waren jedoch erfolglos. Jetzt haben die Tierschützer einen neuen Plan.
Er gehört zur Levi’s-Jeans dazu, wie die kleine rote Levi’s-Fahne: Der Lederpatch, der hinten rechts auf Gürtelhöhe aufgenäht ist. Schon seit Jahren versucht Peta das Modelabel davon zu überzeugen, für den Patch vegane Materialien zu verwenden. Bislang bestehen die meisten Etiketten aber noch aus Kuhleder.
Da klassische Kampagnen und Protestaktionen noch nicht gewirkt haben, versucht Peta es nun auf einem anderen Weg: Die Tierschutzorganisation hat Aktien von Levi’s gekauft, um an der Aktionärsversammlung teilnehmen zu können. Dort will Peta das Thema vor den versammelten Aktionären ansprechen.
Nicht nur Levi’s: Peta besitzt Aktien von mehreren Unternehmen
Die Tierschutzorganisation hat insgesamt 175 Anteile gekauft, erklärt uns Johanna Fuoß von Peta. Das sei die geringste Menge, die Peta benötige, um an der jährlichen Hauptversammlung von Levi’s teilzunehmen.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Tierschutzorganisation Aktien von Unternehmen kauft, um auf diesem Weg Druck auszuüben. Schon seit 1987 nutzen Peta und die Partnerorganisationen diese Strategie, sagt Fuoß. Derzeit besitze Peta USA unter anderem Aktien von den Modemarken Prada, Hermés oder Canada Goose, einem kanadischen Hersteller für Winterkleidung. Es gehe dabei vor allem darum, mit den Unternehmen ins Gespräch zu kommen und Tierschutz auf die Agenda zu setzen.
Erfolg bei Johnson & Johnson
Erst kürzlich konnte Peta einen Erfolg mit dieser Taktik verzeichnen: Der Kosmetik- und Pharmakonzern „Johnson & Johnson“ verkündete, künftig auf den Tierversuch namens „forced swim test“ zu verzichten.
Bei dem Versuch werden Kleintiere wie Mäuse und Ratten dazu gezwungen, bis zur Erschöpfung in Wasserbehältern zu schwimmen. Peta USA hatte auf der Jahreshauptversammlung von Johnson & Johnson einen Aktionärsbeschluss eingereicht, der ein Ende der Tests forderte.
Das Problem mit Leder
Leder stammt von Tieren – in der Regel von Kühen. Damit ist mit jedem Stück Leder auch Tierleid verbunden. Traditionell ist es zwar ein Abfallprodukt aus der Schlachtindustrie, man kann es daher durchaus als nachhaltige Verwertung von sowieso Vorhandenem betrachten.
Andererseits darf man nicht vergessen, dass auch Nutztiere meist unter miserablen Bedingungen gehalten werden. Außerdem ist die Nachfrage nach Leder so groß, dass nicht mehr jede verarbeitete Tierhaut wirklich ein Nebenprodukt ist.
Und nicht nur aus Tierschutzgründen ist Leder problematisch: Das Material wird heute zum Großteil in asiatischen Billiglohn-Ländern hergestellt und ist allzu oft mit giftigen Chemikalien belastet. Auf den Lederpatch könnte Levi’s eigentlich problemlos verzichten. Er hat keine wichtige Funktion für das Kleidungsstück, außerdem gibt es genug Alternativen zu Leder.
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