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Richard David Precht bei Maischberger: Merkwürdige Fragen – und deutliche Antworten

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Foto: Mediathek DasErste

Am Mittwoch war der Philosoph Richard David Precht in der Sendung von Maischberger zu Gast. Er forderte erneut mehr Verbote, um das Klima effektiver zu schützen. Maischberger hingegen schien die Bedrohung durch den Klimawandel zu verharmlosen. Außerdem bezeichnete sie Precht als „radikal“ – das ließ er sich jedoch nicht gefallen.

„Die Menschen lieben Verbote“ – mit dieser Aussage hatte Richard David Precht vergangenen Sommer für Aufregung gesorgt. Bei Maischberger wiederholte er seine Argumentation: „Die Menschen lieben Verbote, wenn es um ihre elementaren Sicherheitsinteressen geht.“

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass an Prechts These etwas dran ist. Die Mehrheit der Bürger*innen habe die strengen Maßnahmen wie etwa Kontaktbeschränkungen akzeptiert. Die Verbote hätten vermittelt, dass der Staat sich kümmert und man sicher ist, sagte Precht in der Sendung.

Richard David Precht: Beim Klimawandel müssten wir bestimmte Geschäftsmodelle verbieten

Aber weshalb gibt es keine ähnliche Akzeptanz, wenn es um Verbote im Bereich Umwelt- und Klimaschutz geht? Immerhin ist der Klimawandel ebenfalls eine ernsthafte Gefahr, die unser Leben bedroht.

Precht liefert in der Sendung mehrere Erklärungen: Zum einen sei der Klimawandel nicht so unmittelbar. Außerdem bedrohe er vor allem die Kinder und Enkel*innen. Viele politische Führungskräfte werden die schlimmsten Auswirkungen nicht mehr erleben. Bei der Corona-Krise seien außerdem nur vorübergehende Maßnahmen nötig – die sich viel einfacher durchsetzen lassen: „Mit ganz viel Geld versuchen wir, das zu reparieren, und dann versuchen wir, die Verhältnisse wiederherzustellen. Beim Klimawandel müssen Sie bestimmte Geschäftsmodelle verbieten“, so Precht zu Maischberger.

Ist Precht radikal?

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Precht würde Billig-Kreuzfahrten verbieten. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay.de)

Verbieten würde Precht beispielsweise Billig-Kreuzfahrten, SUVs in den Innenstädten und Flüge für Strecken unter 500 Kilometern. Maischberger sah das jedoch skeptisch: Zwar sei unbestreitbar, dass es Klimaveränderungen gebe. „Aber: Ob man mit dem Tempolimit oder Einschränkungen der SUVs genau darin Auswirkungen hat, ist das für Sie so klar? Prechts Antwort lässt daran keinen Zweifel: „Das ist eine relativ einfache Sache, dass wenig CO2 da hoch zu pusten deutlich besser ist als viel CO2 in die Luft zu pusten.“

Natürlich könne man „dieses Spielchen spielen“, ob es nicht viel schlimmere Verursacher gebe. Die Luftfahrtgesellschaften etwa würden gerne auf die Klimaschädlichkeit von Kreuzfahrten aufmerksam machen. „Also es zeigt immer einer mit dem Finger auf den anderen und weist darauf hin, dass es noch schlimmere gibt. Das ist doch kein Grund, nicht mal irgendwo anzufangen.“

Im Laufe der Sendung fiel ein bemerkenswerter Satz. Maischberger sagte zu Precht: „Sie sind radikal, nicht?“ Der Philosoph antwortete darauf: „Ne gar nicht. Ich finde diejenigen radikal, die nicht so vernünftig sind, wirklich zu sehen, was getan werden muss.“

Maischberger stellte in der Sendung einige merkwürdige Fragen

Weniger bemerkenswert waren Maischbergers Fragen im weiteren Verlauf der Sendung. Precht sagte, er sei überzeugt, dass die Politik früher oder später etwas gegen die Klimakrise unternehmen wird – nämlich spätestens dann, wenn die Konsequenzen eingetroffen sind. Wenn die Meeresgletscher abtauen und die Meeresspiegel steigen, werde sich das Klima stark verändern: In manchen Regionen werde es mehr Wirbelstürme geben, in anderen wiederum werde kein Regen mehr fallen. Immer größere Migrationsströme seien die Folge.

Maischberger antwortete auf diese Szenarien mit einer naiven Frage: „Wie sicher sind Sie, dass das, was Sie so apokalyptisch an die Wand malen, wirklich passiert, oder dass nicht doch etwas passiert, was genau das nicht wahr werden lässt?“ Precht schien verblüfft: „Haben Sie irgendeine Idee, was das sein könnte? Also mit was will man das gegenwärtig stoppen?“ Maischbergers Antwort möchte man kaum glauben: „Vielleicht stoppt es sich von alleine?“ Dass das passiert, ist allerdings unwahrscheinlich – die Wissenschaft ist diesbezüglich eindeutig. Umso wichtiger ist es, dass wir auf allen Ebenen gegen die Klimakrise vorgehen. Das kannst du selber tun: Klimaschutz: 15 Tipps gegen den Klimawandel

Die ganze Sendung mit Richard David Precht gibt es in der Mediathek.

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